Test: Rasen, Bauen, Tauschen

Modnation Racers Test

Mit einer Mischung aus Mario Kart, Trackmania und LittleBigPlanet setzen die United Front Games voll auf den Trend "User Generated Content" -- und liefern nebenbei einen sehr spielenswerten Funracer ab. Ob Sonys Kart-Spaß angesichts aktueller Brachialspaß-Konkurrenz wie Split/Second oder Blur die Ziellinie erreicht, verrät unser Test.
Jörg Langer 23. Mai 2010 - 21:30
PS3
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Seit Anbeginn der Mario Kart-Serie auf dem Super Nintendo versuchten etliche Entwickler, den unangefochtenen Funracer-Genremeister von der Spitze zu vertreiben, doch keiner von ihnen war bisher dazu in der Lage. Viele Funracer scheitern an der Tatsache, dass sie in Sachen Gameplay einfach nicht so eine gute Figur machen, wie es Mario Kart, egal auf welcher Nintendo-Plattform, es traditionell hinbekommt. Andere wiederum, wie beispielsweise das kürzlich veröffentlichte Sonic & Sega All-Stars Racing (GG-Test 8.0), kommen in mehreren Disziplinen an das große Vorbild heran, versagen dann aber an Kleinigkeiten.
 
ModNation Racers versucht erst gar nicht, in direkte Konkurrenz zum Funracer-König zu treten. Stattdessen hat das Entwicklerstudio United Front Games für ihren Playstation-exklusiven Titel (PSP und PS3) ein Mischkonzept umgesetzt: Man nehme typische Spaß-Rennspiel-Zutaten à la Mario Kart und füge das User-Generated-Content-Prinzip von LittleBigPlanet hinzu. Und tatsächlich: Das Konzept geht auf, sowohl die Funracer- als auch die Editoren-Seite sind bei Modnation Racers gut gelungen.
 
Unser 3:47 Minuten langes (unkommentiertes) Video gibt euch einen guten Einblick, was euch Modnation Racers bietet.

Willkommen im ModSpot
  
Sobald die recht langwierige Installation von ModNation Racers abgeschlossen ist – das Spiel verbraucht fast 4 Gigabyte Festplattenspeicher – geht es direkt in die Vollen. Statt euch erst mal ein Profil für euren Rennfahrer anlegen zu lassen (die Figuren im Spiel werden Mod genannt), flimmert direkt das Intro über euren Fernseher, das im Stil einer Fernsehberichterstattung aufgemacht ist. Und schon nach wenigen Minuten befindet ihr euch im ersten Rennen. Natürlich handelt es sich bei dieser ersten Fahrt um ein einfach zu bewältigendes Ereignis, das euch vor allem die Steuerung näherbringen soll.

Die Kartsteuerung ist so einfach und verständlich gehalten, dass ihr mit sehr großer Wahrscheinlichkeit schon beim allerersten Rennen direkt auf dem ersten Platz landen werdet. Die Tutorials sind sehr verständlich und von einer Eingewöhnungszeit für die Steuerung braucht man absolut nicht zu reden. Heißt das, dass Modnation Racers ein viel zu simples Spiel ist? Keinesfalls; doch dazu später mehr.
  
Nachdem ihr euer erstes Rennen bestritten habt, bekommt ihr das interaktive Menü des Spiels zu Gesicht. Anders als bei vielen anderen Spielen, werdet ihr hier nicht mit langweiligen Fensterdialogen abspeist, sondern fahrt mit eurem Charakter im so genannten ModSpot zu den jeweiligen Optionen des Spiels, die alle wie Shops, Attraktionen oder Werbeleinwände gestaltet sind.

Um Rennen anzutreten, rast ihr mit eurem Kart einfach zur so genannten Rennstation. Wenn ihr die Top-Karts oder Top-Mods, die von der Community gewählt worden sind, betrachten wollt, driftet ihr zu den dafür vorgesehenen Attraktionen. Wollt ihr euren Charakter oder dessen Fahrzeug frisieren, fahrt ihr zur Kreativstation. Auf dem Weg zu einer der Optionen könnt ihr nicht nur euer Fahrverhalten etwas trainieren, sondern auch mit anderen Mitspielern kommunizieren: Solltet ihr mit eurer PS3 online sein, werden nach einigen Sekunden Mitspieler, die sich zurzeit ebenfalls im ModSpot befinden, gezeigt und ihr könnt euch per Textchat mit ihnen unterhalten. Es ist sogar möglich, per Headset zu kommunizieren, aber das kann leicht nervig werden, wenn ein überdrehter Zeitgenosse nur ins Mikrofon schreit oder sonstigen Schabernack treibt. Wem das interaktive Menü allerdings nicht zusagt, der kann alternativ auch auf ein klassisches Hauptmenü zurückgreifen.

Fast grenzenlose Möglichkeiten beim Look eures Mod: Immer wieder schaltet ihr neue Accessoires frei.

Abgedrehte Cartoon-Stimmung
 
Die Optik von ModNation Racers ist stark an die von LittleBigPlanet angelehnt und auch die damit vermittelte Stimmung ist ebenso niedlich und knuddelig. Durch die großen Modifikationsmöglichkeiten sieht kein Charakter oder Kart aus, wie der andere. Ob ihr dabei Figuren ("Mods") designt, die noch halbwegs einer normalen Cartoon-Welt entsprungen zu sein scheinen, oder solche, die eher von zuckertriefenden Albträumen zeugen, bleibt euch überlassen. Auch bei den Karts gibt es bereits jetzt, wenige Tage nach dem Start, eine beeindruckende Vielfalt von User-ersonnenen Modellen. Dadurch gibt es im Spiel immer wieder etwas Neues zu entdecken – besonders im Onlinemodus. Die knallige Farbpracht tut ihr übriges und trägt ungemein zur Stimmung des Spiels bei. Grautöne sucht ihr vergebens, was hier selbstverständlich positiv zu werten ist. Und auch die Strecken vermitteln eine heile Postkartenwelt, die euch an schöne Berglandschaften, prächtige Oasen, idyllische Küstenorte oder auch Dschungel-Schauplätze entführen. Schnell wird klar: Im grafischen Sektor macht das Spiel also absolut nichts verkehrt.
 
Und auch das Drumherum passt zu dem gutherzigen, sich aber selbst nicht völlig ernst nehmenden Stil. So bekommt ihr es mit Moderatoren zu tun, die geradewegs aus der Klappsmühle entsprungen zu sein scheinen, die man aber trotzdem irgendwie lieb haben muss. Die (vielen) Cutscenes im Singelplayer-Modus sind teilweise richtig lustig, zumindest aber niemals nervig.

Mit teils humoristischen Zwischensequenzen wird die Geschichte des Karriere-Modus vorangetrieben: hier sehen wir Moderator Biff, der die nächste Liga ankündigt
Katalysator (unregistriert) 24. Mai 2010 - 9:11 #

Schöner Test, nur den Vergleich zu LBP sehe ich nicht als sehr passend an: Mit dem Sackboy hat so ein Mod ja offensichtlich nichts zu tun, bleibt die Editierbarkeit. Für mich genau deswegen spannender als zB Alllstar Racing. Mal sehen, ob ich's mir nächste Woche zulege.

SirDalamar (unregistriert) 24. Mai 2010 - 9:28 #

Habe nur eine PSP (und ja, ich habe euren Infokasten gelesen) und daher meine Frage: Sind die Ladezeiten genauso furchtbar wie bei LBP PSP? Das Spiel z.B. ist ja genial, aber wenn man 2-3 Min. vor dem Spielen die PSP einschalten muss, dann nervt das schon. Vor allem das Laden zwischen den Levels... für einen Handheld eher unpraktisch :)

SirVival 18 Doppel-Voter - P - 12169 - 24. Mai 2010 - 16:41 #

Der Vergleich ist deshalb gewählt, da man die Strecken in Modnation Racers wie die erschaffenen Welten in LBP, der Community zur Verfügung stellen kann. In LBP gibt es inzwischen soviele Levels, das man die in einem Leben unmöglich alle durchspielen kann - eine tolle Community vorausgesetzt, kann das auch bei Modnation Racers passieren :)

bl00dlust 09 Triple-Talent - 322 - 25. Mai 2010 - 3:14 #

Schöner Test, ich habs mittlerweile selbst bei einem Freund angetestet und bin der Meinung das diese Ladezeiten etwas arg lange sind.

Spike 10 Kommunikator - 386 - 25. Mai 2010 - 6:54 #

Ich werd mir das gleich mal ausleihen gehen...
mal schauen ob es wirklich so nervig ist !?

Janno 15 Kenner - 3720 - 25. Mai 2010 - 8:56 #

Also ich spiele auch mit dem Gedanken, mir dieses gute Stück zu kaufen.
Ich warte allerdings noch auf den Patch, der die langen LAdezeiten behebt. Angekündigt ist er ja schon.

Rollo 04 Talent - 32 - 31. Mai 2010 - 15:37 #

Ich überlege mir auch es zu kaufen aber ich weiß nicht ob ich es mir für die Psp oder für die PS3 hole , aber wenn es so lange Ladezeiten auf der Psp gibt denke ich ich hol es mir für die Ps3

SirVival 18 Doppel-Voter - P - 12169 - 4. Juni 2010 - 8:55 #

Naja, die Ladezeiten auf der PS3 sind auch nicht ganz ohne und nach meinem Gefühl tötet das den Spielfluß ganz schön :( Weiss nicht ob das anderen auch so geht ?

SirDalamar (unregistriert) 9. Juli 2011 - 12:45 #

Die Antwort kommt zwar sehr spät, aber die Ladezeiten sind wirklich in ordnung.