Watch Dogs Legion Online

Watch Dogs Legion Online Preview+

Chaotische Koop-Sandbox

Hagen Gehritz / 22. Februar 2021 - 19:00 — vor 3 Jahren aktualisiert
Steckbrief
PCPS4PS5XOneXbox X
Action
Open-World-Action
ab 18
18
Ubisoft Toronto
Ubisoft
29.10.2020
Link
Amazon (€): 10,01 (PC), 89,95 (PlayStation 4), 89,95 (Xbox One, Xbox Series X), 18,99 (PlayStation 5)

Teaser

Hagen spielte mit drei Mithackern stundenlang den Mehrspieler-Modus von Watch Dogs Legion und erfreute sich am allgemeinen Chaos, das die vereinten Hack-Fähigkeiten über Feind wie Freund brachten.
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Alle Screenshots und Videoszenen stammen von GamersGlobal

Bereits als 2014 das erste Watch Dogs (im Test, Note: 9.0) erschien, fuhr Ubisoft diverse Multiplayer-Modi auf. Neben gemeinsamem Free Roam und anderen Aktivitäten legten die Entwickler damals viel Augenmerk auf Invasionen durch andere Hacker. Watch Dogs 2 (im Test, Note 8.0) fokussierte mehr das Zusammenspiel und ermöglichte es euren Hipster-Hackern ganz einfach per Drop-in-Koop mit anderen Script-Kiddies Missionen in San Francisco zu erledigen.

Bei Watch Dogs Legion (Singleplayer-Test, Note 8.5) geht Ubisoft nun noch mehr in Richtung GTA Online und setzt auf einen separaten Online-Modus, der parallel zum Launch im Oktober starten sollte, sich nun aber in den Februar 2021 verspätete. Darin teilt ihr euch eine Instanz der Spielwelt London stets mit drei anderen Spielern. Während die auch unabhängig voneinander agieren können und es Missionen für Solisten gibt, liegt der Fokus klar auf dem kooperativen Spiel als Gruppe. Im Rahmen eines digitalen Preview-Events habe ich als Teil eines Vierer-Squads Watch Dogs Legion Online rund einen Monat vor Launch stundenlang anspielen können.

Für welchen Spielertyp der Online-Modus spannend ist, verrät euch diese Preview. Dazu zeige ich euch in einer bald erscheinenden Ausgabe unseres Formats Die Viertelstunde ausführlicher, was für Pannen, Gemeinheiten und anderes Chaos mein Squad so fabriziert hat.
Wie im Singleplayer seht ihr, was potentielle Spielfiguren für Boni mitbringen. Allerdings kosten sie nun Ansehens-Punkte.
 

Ansehen ist alles

Wie im Hauptspiel erstellt ihr euch nicht einen Avatar, sondern wechselt frei zwischen den Mitgliedern eines Teams aus Widerständlern. Das erweitert ihr, indem ihr NPCs von der Straße weg rekrutiert. Wie gehabt seht ihr auf Knopfdruck die Boni, die ein potentielles Mitglied als Spielfigur mitbringt – besondere Waffen, Verkleidungen und Fahrzeuge. Während jedoch im Singleplayer weniger profilierte Figuren direkt mitkommen und bessere per Mission freigeschaltet werden, hat Ubisoft das System im Online-Modus umgekrempelt. So investiert ihr nun eine gewisse Menge Ansehenspunkte – je besser ein Rekrut, desto mehr Ansehen müsst ihr ausgeben.

Die Entwickler rechtfertigen das damit, dass Rekrutierungsmissionen nicht Spieler ablenken sollen, die doch eigentlich gemeinsam mit ihren Freunden unterwegs sein wollen. Da jedoch auch die Freischaltung neuer Perks (darunter die Erweiterung der maximalen Kadergröße) an Ansehen geknüpft ist, fühlt sich das System nach einem potentiellen Hemmschuh an, der auch Spieler "ermutigen" könnte, einen Blick in den obligatorischen Ingame-Store zu werfen.

Doch auch wenn ich für gewisse NPCs und Fähigkeiten erst sparen muss, hinderte mich das nicht daran, Spaß in Watch Dogs Legion Online zu haben. Ich bin auch nie in Gefahr gelaufen, einen NPC nicht wiederzufinden, da ich alle einfach auf eine Merkliste packen konnte. Ich brauche auch keine Angst um meine Angeworbenen zu haben, denn auf Perma-Death, wie es ihn optional in der Kampagne gibt, verzichtet Watch Dogs Legion Online. 
Wer solche Freunde hat: Eben noch fliegt man entspannt auf einer Drohne weit über den Dingen da dreht der Squad-Kumpel dem Gerät den Saft ab, "um zu sehen, ob es geht".
 

Tactical Ups

In einem ersten Einsatz sollte mein Squad Autos in einer Garage hochjagen und per Boot entkommen. Der Gruppenleiter wählt die Mission, alle stimmen zu und einen Ladebildschirm später sind wir zum Einsatzort teleportiert. Direkt brach natürlich das zu erwartende Chaos aus, wenn vier Hacker alles Mögliche in der Umwelt manipulieren. Da überfährt schonmal das ferngesteuerte Auto beinahe den Verbündeten oder jemand fährt „aus Versehen“ die Deckung ein, hinter der gerade die anderen hocken. In dem amüsanten Trubel sind dann auch die Story-Hintergründe zu den Einsätzen untergegangen. 
 
Die Missionen sind teils ausufernder, da muss schonmal eine Geisel aus einer Baustelle befreit werden und anschließend nach einem kurzen Motorrad-Trip unter Zeitdruck ein Auto in die Themse gejagt werden. Versagt ihr im zweiten Abschnitt, fangt ihr aber wieder ganz von vorn bei der Baustelle an. Wenn man anfangs vor allem rumprobiert und herumalbert schlägt das noch weniger aufs Gemüt, doch nervt es dennoch, einen Abschnitt zu wiederholen, der sich sowieso aus den aus dem Hauptspiel bekannten Aufgaben-Bausteinen zusammensetzt.

Bei den schwereren Tactical Ops trennt sich die Spreu vom Weizen: Sie setzen häufiger Koordination voraus. So müsst ihr euch beispielsweise absprechen, weil ihr aufgeteilt zwei Server an verschiedenen Ecken der Stadt hacken müsst. Vier Leute bieten dabei vier Mal so viele Möglichkeiten für Fehltritte, wenn etwa der Autor dieser Zeilen seinen Spiderbot deaktiviert, zum heimlich ins Gebäude geschlichenen Team aufschließen will und dabei übersieht, dass eine abgeschaltete Kampfdrohne inzwischen wieder online ist...

Wenn erstmal die Alarmsirenen schrillen, kann es schnell vorbei sein. Die Gegner sind in Watch Dogs Online entsprechend der größeren Zahl an Spielern zäher. So versuchte früh in unserer Sitzung einer der Kameraden, schnell eine aufgeschreckte Wache umzuhauen. Selbst als noch eine Mitspielerin zur Hilfe kam, prügelten die beiden gefühlt über eine Minute auf den Wachmann ein.
Die Spiderbot-Arena spielt sich arcadig wie frühere Deathmatch-Klassiker.
 

Ich glaube, ich Cyberspinne

Neben den Koop-Missionen gibt es noch Stadt-Events. Das eine Ereignis, das wir ansteuerten, spawnte aber nur unzeremoniell eine riesige Drohne als Feind – das ist generischstes MMO-Standardprogramm. Dazu kommen Missionen für Solisten und schließlich die Spiderbot-Arena. 

Anfangs reizte mich der Robospinnen-Modus kein bisschen, doch dann waren  die flotten Deathmatches mit Waffen-Pickups wie anno dazumal erstaunlich kurzweilig. Die Arena ergänzt das Angebot daher sinnvoll, da die spaßigen kurzen Runden etwas Abwechslung bringen oder super die Zeit vertreiben, bis alle Kumpels online sind. 

Autor: Hagen Gehritz, Redaktion Dennis Hilla (GamersGlobal)

 
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Meinung: Hagen Gehritz

Wer den Singleplayer von Watch Dogs Legion gespielt hat, weiß schon was ihn erwartet. Zwar ist ein Teil der Mission gelungen auf Koop zugeschnitten und erfordert, dass sich Spieler aufteilen oder koordiniert zuschlagen. Doch in Sachen Missions-Design erwarten euch die aus der Kampagne bekannten Aufgaben-Versatzstücke. Dass ich mir Punkte verdienen soll, um begehrte NPCs rekrutieren zu können, fühlt sich für mich restriktiv an. Wer weiter im Hauptspiel fortgeschritten ist, wird am Anfang seine eingespielten Favoriten und freigeschalteten Perks vermissen.
 
Technisch war die Verbindung beim geimsamen Spiel stets stabil, allerdings gab es noch eine Reihe von Bugs. Keine, die Missionen torpediert hätten. Doch es traten rund einen Monat vor dem offiziellen Start noch recht oft Aussetzer bei der Spielphysik oder der Kollisionsabfrage auf, etwa wenn mehrere Spieler auf einer Drohne herumflogen.
 
Das Gebotene im Online-Modus von Watch Dogs Legion wird Spieler ohne Gruppe wohl nicht hinterm Ofen hervorlocken. Doch habt ihr Freunde, die mit euch nach London kommen, liegt hier durch das launige Gameplay-Gerüst in Kombination mit dem chaotische Zusammenspiel der vereinten Hacker-Kräfte viel Potential für Stunden an Koop-Spaß in Team-Missionen, der kurzweiligen Spiderbot-Arena oder beim Rumblödeln mit den Hacks in den Straßen.
Watch Dogs Legion Online
Vorläufiges Pro & Contra
  • Manche Missionen erfordern Aufteilung und Abstimmung der Ausrüstung
  • Viel Potential für humorvolles Chaos durch vereinte Hacker-Kräfte
  • Kurzweilige Spiderbot-Deathmatches
  • Rekruten wegen Ressourcenknappheit nicht anheuern zu können ist ärgerlich
  • Fehlende Checkpoints könnten nerven
Aktuelle Einschätzung
Auch im Online-Modus erleben Spieler ein nahtloses und schönes London. Deathmatches mit Spider-Bots sind die einzige grundlegende Neuerung von Watch Dogs Legion. Abseits einiger gelungen auf Koop zugeschnittener Missionen, profitiert die Online-Erfahrung stark von der Freude daran, zu viert Chaos zu stiften, was mit zufälligen Mitspielern wohl weniger zündet.
Gut
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Hagen Gehritz 22. Februar 2021 - 19:00 — vor 3 Jahren aktualisiert
Hagen Gehritz Redakteur - P - 177996 - 22. Februar 2021 - 16:09 #

Wünsche allen Freunden des gepflegten Hacks viel Spaß mit der Preview.

Goremageddon 16 Übertalent - 4039 - 22. Februar 2021 - 23:23 #

Für Besitzer des Spiels mit Gruppe sicherlich eine nette Dreingabe. Zum Kauf von WDL animiert mich aber auch der Onlinemodus nicht. Irgendwie nicht meins.

Labrador Nelson 31 Gamer-Veteran - P - 268057 - 23. Februar 2021 - 1:07 #

thx für den Einblick. Ich bleib dann doch beim SP. Also, wenn ich mal ne RTX Karte bekomme... ;)

Maverick 34 GG-Veteran - - 1334861 - 23. Februar 2021 - 23:51 #

Ich habe den SP-Part von Watch Dogs Legion auch noch vor mir auf der Xbox Series X. ;)

Tr1nity 28 Party-Gamer - P - 110441 - 23. Februar 2021 - 11:01 #

Seit Bestehen und Erfolg von GTA Online habe ich das Gefühl, normale Multiplayer inkl. verschiedene Modi sind out und alle wollen nur noch auf den Online-Zug a la Rockstar aufspringen. Auch das hier wird im Sande verlaufen. Spätestens bis Watch Dogs 3.

sneaker23 17 Shapeshifter - - 7433 - 23. Februar 2021 - 12:12 #

Watch Dogs Legion ist der 3. Teil der Reihe.
Aber ich gebe dir Recht, obwohl ich Legion gerade zum 2. Mal durchspiele, habe ich null Interesse am Onlinemodus.

Hagen Gehritz Redakteur - P - 177996 - 23. Februar 2021 - 13:19 #

Mangels Gruppe oder interessiert dich auch ein GTA Online nicht?

sneaker23 17 Shapeshifter - - 7433 - 23. Februar 2021 - 14:37 #

Beides. Halte mich generell fern von Online-Spielen und -Modi.
Danke dennoch für das Video und den Text!

rammmses 22 Motivator - P - 32710 - 23. Februar 2021 - 13:28 #

Alles schön und gut... aber wann soll das Online-Update denn kommen?

Hagen Gehritz Redakteur - P - 177996 - 23. Februar 2021 - 13:38 #

Damit hat Ubisoft erst kürzlich rausgerückt: Am 9. März geht es los.

rammmses 22 Motivator - P - 32710 - 23. Februar 2021 - 17:49 #

Super, dann werde ich es da nochmal installieren und reinschauen.

Flammuss 21 AAA-Gamer - 28815 - 23. Februar 2021 - 22:50 #

Mit der richtigen Gruppe bestimmt ganz spaßig.