An diesem quasi langen Wochenende (für alle die einen Brückentag hatten) soll es endlich wieder Lesetipps geben. Diese Ausgabe im Angebot sind ein Bericht darüber, Baldurs Gate nachzuholen, ein Computerspiel aus Bayern über Bayern und eine Kolumne über erzählerisch schwache AAA-Titel, die einfach endlos sein wollen, wie dieser Satz. Neben einer Reihe von Videoempfehlungen gibt es noch einen Beitrag über die Problematik unfertiger Videospiele zum Release. Ein echtes Ärgernis, wenn man mich fragt. Ich hoffe aber, euch damit nicht zu ärgern und wünsche viel Spaß beim Lesen und Schauen.
Als Baldurs Tor sich öffnete
videospielgeschichten.de am 13.05.2023, von Jardras
Die faszinierende Wirkung eines Spieleklassiker kennen vermutlich viele GamersGlobal-User. Da Retro nie schaden kann, hier der Erlebnisbericht wie sich Baldurs Gate auch heute noch anfühlen kann. Dabei war das gar nicht der Plan des Autoren, viele ungünstige Umstände mussten zusammenkommen, damit er notgedrungen Baldur's Gate kaufte.
Es war an einem dieser seltenen Sommertage im Jahr 2021, die jeder normale Mensch mit einer gewissen Prise Antipathie begegnet, man als Gamer aber nur weglächeln konnte. Trist und regnerisch, teils stürmisch und mit endlosem grauen Wolkenbehang zog ein Gewitter über unsere kleine „Sommerresidenz“ im Wald und sorgte für diese extra Portion Ungemütlichkeit außerhalb der eigenen vier Wände. In gemütlicher Zweisamkeit saßen also meine Freundin und ich gezwungenermaßen im Wohnzimmer fest. Eigentlich ein perfekter Moment, meine meistgespielten Games zu jener Zeit, das altbewährte „World of Warcraft“ und „Genshin Impact“, intensiv zu spielen.
Active Fungus Studio: Münchner Entwickler setzt auf Heimatliebe
xplr-media.com am 03.04.2023, von Nora Beyer
Auch wenn es zu A Bavarian Tale - Totgeschwiegen bereits einen Spiele-Check gab, schadet ein bisschen Hintergrundwissen zu so einem Heimatprojekt nicht, zudem es aus München, also der GamersGlobal-Stadt kommt:
Videospiele in die eigene Heimat versetzen und Geschichte zum Erlebnis machen: Wie das Münchner Spielestudio Active Fungus historische Rollenspiele mit regionalem Bezug zur vielversprechenden Nische machen könnte.
Blockbuster-Spiele wie „Assassin’s Creed” und „Kingdom Come - Deliverance” haben es vorgemacht: Videospiele eignen sich hervorragend als interaktive und immersive Geschichtsstunden. Nicht immer historisch akkurat, aber allemal unterhaltsam steuert man in der „Assassin’s Creed”-Reihe des französischen Publishers Ubisoft den titelgebenden Assassinen über die Dächer Venedigs des 15. Jahrhunderts, auf die Barrikaden eines revolutionserschütterten Paris im Jahre 1789 oder durch die Gassen eines Viktorianischen Londons. Man plaudert mit Leonardo Da Vinci, trifft Benjamin Franklin und plündert mit Mary Reed. Geschichte zum (digitalen) Anfassen.
Endgames fressen das Ende
wasted.de am 19.04.2023, von Jan Bojaryn
Ein Trend der immer mehr auffällt: Spiele gehen immer länger. Die Spielzeit wird teilweise absurd gestreckt und viele Spiele täte es meines Erachtens besser, wenn sie 25 Prozent kürzer wären. Erfreulicherweise gibt es Leute, die diesem Thema einen eigenen Text gewidmet haben, der sich insbesondere Fortsetzungen vorknüpft.
Alles endet. Das ist eine der wenigen Gewissheiten, die wir mit uns herumtragen. Nur Games orientieren sich zunehmend an dem kindischen Wunsch, sie sollten doch bitte immer irgendwie weitergehen.
Was ist ein gutes Ende? Es bringt eine gewisse Endgültigkeit mit. Es lässt einen Spannungsbogen aufschlagen, vielleicht gibt es ein kurzes Nachbeben, dann ist die Geschichte vorbei. Ein gutes Ende will nicht alles erklären, es schielt aber auch nicht auf eine Fortsetzung. Ich werde alt und rührselig, deswegen mag ich tief empfundene Wahrheiten an den Enden meiner Geschichten, nach denen es dann aber auch nicht mehr sinnvoll weitergehen kann. Hindsight, Minute of Islands, Vampire Survivors – alle haben ein wunderbar endgültiges Ende. Tod akzeptieren, Scheitern eingestehen, selber sterben: Das sind Enden, mit denen ich etwas anfangen kann.
Aus dem GamersGlobal-Archiv: User-Kommentar Gedanken über Russlands Förderung patriotischer Spiele User-Artikel
gamersglobal.de am 01.11.2013, von Barkeeper
Um den lieben Tippgeber Q-Bert zu zitieren, 10 Jahre alt und weiterhin aktuell. Barkeeper beschäftigt sich ausführlich mit der Förderung Russlands für patriotische Spiele. Dabei beleuchtet der User auch die Abgrenzung zwischen Patriotismus und Propaganda.
Die russische Regierung hat bekanntgegeben, ein Programm zu starten, um einheimischen Entwicklern Zuschüsse auf patriotische Spiele zu gewähren. Mir persönlich ist im Rahmen der Diskussion auf GamersGlobal der Aspekt, was dies für die Spieler-Gemeinschaft bedeutet, zu stark in den Hintergrund gerückt. Zeit, dies zu ändern. Russland ist ein großes weites Land mit einer reichen Geschichte und politisch alles andere als langweilig. Auch als Gegenpart der USA in der Weltpolitik sind die Russen manchmal für den ein oder anderen ironischen Fingerzeig in Richtung der Vereinigten Staaten oder uns Westeuropäern gut. Kürzlich überraschte uns ein Berater des russischen Kulturministers mit einer Ankündigung, dass man ein Programm starten wolle, das es der russischen Regierung ermöglicht, einheimische Entwickler von patriotischen Spielen zu bezuschussen...
Keine Lust mehr auf Beta-Tests zum Vollpreis – auch nicht mit Lichtschwert
derstandard.at am 05.05.2023, von Benjamin Brandtner
Ein weiteres Herzensthema vom Autor dieser Zeilen. Wie sehr ich mich auf Star Wars Jedi - Survivor gefreut habe, möchte ich hier gar nicht breittreten. Ich freue mich aber noch mehr die Tests abgewartet zu haben und nicht blind vorbestellt zu haben. Das Thema Technik fand im GamersGlobal-Test der Xbox-Series-Version Erwähnung, aber von anderer Seite warnte man vorm Zustand der PS5- und insbesondere PC-Version. Man erinnere sich zum Beispiel an den unschönen Zustand von Cyberpunk 2077. Mich nervt es, ein aufgrund von Bugs nur schlecht spielbares Spiel zu kaufen, insbesondere wenn es wie inzwischen oft üblich 70-80 Euro kostet. Der Kolumnist hier teilt diesen Ärger mit mir.
Unfertige Videospiele zur Veröffentlichung sind keine Seltenheit mehr und treiben Gamer zunehmend zur Weißglut. Dabei sind die Probleme nicht unlösbar. Eigentlich habe ich mich auf "Star Wars: Jedi Survivor" gefreut. Seitdem ich meine Erwartungshaltung mit nahezu jedem neuen Inhalt aus dem "Star Wars"-Universum dank Disney sukzessive nach unten nivellieren muss, lag die Vermutung nahe, gar nicht mehr enttäuscht werden zu können. Ein bisschen Power-Sci-Fi, ein bisschen Sturmtruppen aufmischen, wird schon klappen. Leider sollte ich nicht recht behalten, weil sich das neue Abenteuer von Cal Kestis in eine lange Kette jener Videospiele einreiht, die zum Release mit technischen Problemen zu kämpfen haben. Probleme, die man eigentlich vermeiden könnte.
Videoempfehlungen
Da sich diese Rubrik scheinbar einer gewissen Beliebtheit erfreut, was ich an der Zahl der Videotippeinreichungen ableite, hier wieder ein paar Videoempfehlungen für euch:
Double Fine Looks Back At 10 Years Of Broken Age | Roundtable Interview
Interview zum zehnjährigen Kickstarter-Jubiläum des Double Fine-Adventures beziehungsweise Broken Age.
Warum eSport gerade pleite geht
Ein auch für eSport-Uninteressierte (wie mich) geeigneter Bericht über die Problematik mit eSport Geld zu verdienen.
Kinder quälen mit Retrospielen #16: Jedi Knight vs. Jedi Survivor | PC | Xbox Series X | Star Wars
Mit Harald Fränkel macht man selten was falsch, dachte sich auch hier der Tippgeber. Ein von der SDK inspiriertes Format bei dem Star Wars - Jedi Knight gegen Star Wars Jedi - Survivor antreten darf.
Eine "gelöschte" Szene aus RE4R
Ein "Wie hätte das Intro auch aussehen können"-Video zum Resident Evil 4 Remake.
Im Video: Tenacious D - Video Games (Official Video)
Tenacious D hat ein (IMHO) wunderbares Videospielmusikvideo geschaffen.
Auch diese Woche geht der Dank an die Tippgeber, namentlich Alain, Jonas S., Jürgen, DerBesserwisser, Q-Bert, Hagen Gehritz und Johannes.
Eine besondere Freude könnt ihr Jürgen und Necromanus mit euren Lesetipps und Videos für die nächste Ausgabe machen. Schickt einfach eine Nachricht an uns und ihr lest euch das nächste Mal in der Danksagung.
Immer wieder fein zusammengestellte Sammlung an Links.
Baldur's Gate habe ich damals leider nicht zuende spielen können, heutzutage fehlt mir die Zeit.
Das macht das Thema "zu lange Spiele" interessant.
Möchte auch noch hinzufügen, dass ich Spiele nicht mag, in deren Steuerung ich mich nach mehreren Wochen Abstinenz nicht mehr einarbeiten kann oder deren Handlung mich vollkommen überfordert, weil ich sie schlicht vergessen habe und sie nirgends zusammengefasst wird.
Das letzte Spiel mit Münchenbezug war bei mir Gabriel Knight 2.
Habe aber kurz mit den Entwicklern bei der letzten Gamescom gesprochen und "Totgeschwiegen" ist definitiv auf der Liste.
That's not a game, that's an adult thing. :D
That's like fuckin Shakespeare.
Frigi didigi ... :-)
Danke für die Zusammenstellung. Lese ich mir immer gerne durch.
Hoffentlich tröstet es den Autor dieser Zeilen: Auch ich habe mich wahnsinnig auf Jedi Survivor gefreut und habe es sogar vorbestellt. Weil der Performance Modus auf der SX so schlecht läuft (Framerateeinbrüche + niedrige Renderauflösung) habe ich nur bis zur Siedlung in Koboh gespielt und dann aufgehört. Jetzt verschwende ich viel zu viel Zeit damit nach jedem neu erschienenen Patch zu überlegen, ob es nun gut genug läuft um es weiterzuspielen.
Ich habe schon vielen leidgeprüften Käufern gelesen. Der Zustand ist halt echt betrüblich. Ich hoffe in 2 Monaten vielleicht ein gut spielbares Star Wars zu bekommen. Insofern ist es also tröstlich, denn wir sind nicht allein :-)
Nachdem ich meinen Pile of Shame in Mountain of Joy umbenannt habe sollte ich ihn vielleicht Wall of Protection nennen... es eigentlich keinen Grund die Sachen zum Release zu kaufen. Ein halbes bis ganzes Jahr später zahle ich ein Drittel und bekomme ein ausgereifteres Spiel. Und bis dahin spiele ich eines der mittlerweile hoffentlich gut gepatchten Spiele von meinem Stapel.
Eine gute Taktik. Ich bin leider nicht immer so diszipiliert und geduldig.
Hast du es physisch oder digital erworben. Ich habe meine PS5 Version direkt wieder verkauft. Nach ca. 6-8h hatte ich genug.
Digital erworben. Es macht spielerisch einen super Eindruck bislang, daher werde ich es auf jeden Fall spielen sobald die Probleme behoben sind.
Ich kann nur für die PC-Version sprechen, aber diese lässt sich seit Patch 5 von dieser Woche eigentlich vernünftig spielen. Habe bis jetzt über 20h auf der Uhr und richtige Fehler, sowie Abstürze traten nicht mehr auf.
Physisch kann ich es ja noch ansatzweise nachvollziehen, aber warum bestellt man digital vor?
Gleicher Grund? Du kannst manchmal früher spielen oder bekommst irgendwelche Extras. Habe ich auch schon gemacht. Ich kaufe eh inzwischen lieber digital als physisch, außer es gibt sehr schöne physische Editionen.
Danke für die Lesetips, ich befürchte ich muss jetzt allerdings mal wieder Baldurs Gate spielen.
Ich habe tatsächlich auch mal wieder das Bedürfnis. Wobei mich Teil 2 mehr reizt.
Oh, ich danke für die freundliche Verlinkung meines Kinder-quäl-Videos mit Sohnemann Luke! :-)
Die schaue ich immer wieder gern. Lob an Luke. Meine Kinder sind bei weitem nicht so Schmerzafin..
Durchaus spannend wie er Jedi Knight so erlebt. Die Grafik des Spiels kann mit dem Filter in meiner Erinnerung aber nicht ganz mithalten. Dennoch habe ich mich wieder bestätigt gesehen, dass es definitiv besser ist als die neuen Jedi Spiele. :)
Pah, neumodisches Zeug, das einzige echte Star Wars ist das Jedi Arena auf dem Atari 2600:)
Baldur's Gate habe ich seinerzeit samt Addon (das sacke schwer war) geschafft. Immer noch ein tolles Spiel. Heute wäre das zeitlich wahrscheinlich nicht mehr machbar.
Ich habe auch nicht mehr so viel Zeit wie damals. Dennoch BG1 erst letztens wieder durchgespielt. Denn so groß ist das gar nicht. Ich denke, da trügt die Erinnerung aus zwei Gründen. 1. RPGs waren zu der Zeit überwiegend noch gar nicht so lang. Die riesigen Brocken a la Morrowind kamen erst einige Jahre später. 2. Man wirft BG1 in der Erinnerung gerne mit BG2 zusammen. Das war tatsächlich deutlich größer.
Ich hoffe inständig, dass BG3 nicht einfach ein Divinity Original Sin 3 wird.
Wieder vielen lieben Dank für die Zusammenstellung!