Nachdem CD Projekt RED kürzlich mit dem hervorragenden Phantom Liberty (im Test) die einzige geplante Erweiterung für Cyberpunk 2077 veröffentlicht hat, steht das nächste Kapitel für den Entwickler an. Bereits letztes Jahr gab der polnische Entwickler die Pläne für die Welten von The Witcher und Cyberpunk bekannt, so entsteht unter anderem in Warschau der Auftakt für eine neue Witcher-Trilogie und im neu gegründeten CD Projekt RED North America beginnt unter dem Arbeitstitel Orion die Konzept-Arbeit an der Fortsetzung zu Cyberpunk 2077.
Wie VideoGamesChronicle berichtet, äußerte sich der Leitende Quest Designer Paweł Sasko in einer jüngsten Investoren-Fragerunde zur Frage, ob die Firma es bereue, anders als in The Witcher bei Cyberpunk 2077 auf die Ego-Perspektive gesetzt zu haben und ob für die Fortsetzung erwogen wird, zwischen Ego-Sicht und Third-Person-Kamera zu wechseln. Sasko antwortete darauf, dass sich das Studio noch nicht festgelegt habe:
Das hat uns auch Adam Badowski [CCO von CD Projekt, Anm. d. Red.] vor langer Zeit gesagt, als wir die First-Person-Perspektive in Cyberpunk diskutierten. Als Kreative müssen wir auch unser Mindset bewegen, nicht in einen Trott geraten. Ich will keine Beispiele nennen, aber ihr wisst, es gibt viele Firmen oder Marken da draußen, die ein bisschen wie Fließband- oder Copy-Paste-Produktionen wirken. Wir wollten nicht, das uns das passiert. [...] Wir haben drei Spiele in der Witcher-Reihe gemacht und wollten etwas anderes machen, wir bereuen also nichts. Es war eine erfolgreiche Entscheidung [...] Viele Journalisten haben bemerkt, wie charakteristisch sie ist im Vergleich mit anderen Produkten auf dem Markt, ich werde keine Titel nennen. Aber was Orion betrifft, werden wir erst noch sehen.
Sasko ging außerdem ausführlich auf die Gründe für die Spielperspektive in Cyberpunk 2077 ein:
"Ich war unter den Menschen, die erste Prototypen für Cyberpunk mit der Witcher-Technologie erstellt haben. Was wir wollten war, dass Cyberpunk seine eigene Identität hat und als eine andere Sache auffällt. Heutzutage verkaufen Youtube, Twitch und Screenshots Spiele und auf diesem Weg kann man den Spielern die Identität und Individualität vermitteln. Die First-Person-Perspektive hat Cyberpunk sehr geholfen, diese Identität zu entwickeln. Wir haben viel Arbeit in die körperliche Präsenz gesteckt, damit sie in dieser First-Person-Perspektive durchscheint."
Ich bin da ein bisschen zwiegespalten. Einerseits hat mich die Ego-Perspektive in 2077 überhaupt nicht gestört, im Gegenteil. Für mich fühlte sich das wirklich gut an, weil die Bewegungen authentisch wirkten und ich trotzdem einen Körper hatte, den ich sehen konnte, wenn ich den Kopf nach unten neigte.
Andererseits finde ich die Ego-Perspektive nicht so toll gerade dann, wenn ich mir einen Charakter auch optisch selbst erstellen und auch Outfits nach meinem Geschmack auswählen kann. Davon habe ich ja am Ende nichts, wenn ich meinen Charakter am Ende sowieso nur sehr selten zu Gesicht bekomme.
Insofern würde ich es eher begrüßen, wenn ich beim nächsten Spiel zumindest die Wahl habe, welche Ansicht ich nehmen möchte - und sich beide Varianten super spielen lassen.
Bei Cyberpunk wären eigentlich überall spiegelnde Flächen, wo man den Charakter oft sehen würde. Sie müssten "nur" diese Engine-Limitierung loswerden, die das bisher verhinderte. Steht nicht sowieso ein Engine-Wechsel an? Außerdem sieht man den Charakter ja dauernd im Inventar, das alleine macht viel aus.
Eine Wahlmöglichkeit fände ich doof. Gute Inszenierung zwischen einem 3rd-Person und einem Egoperspektivenspiel ist völlig anders, gerade auch bei Gesprächen und Zwischensequenzen. Das Spiel wäre massiv schlechter, wenn nicht eine der Optionen gewählt und gesetzt wird, eine Doppellösung wird sicher nicht kommen. Da reicht doch ein Blick auf Skyrim und die Mods darum, die die vorhandene Außenansicht ausbauen, da gruselts einem. Sowas würde CD Projekt nicht abliefern.
Die Deus-Ex-Route würde gehen, in bestimmten Situationen von außen draufzuschauen. Aber ohne Deckungsshooter-Elemente schwer umsetzbar, und bei Leitern ist die Cyberpunk-Lösung eigentlich viel besser. Das Spiel ist dadurch weniger gamey und immersiver. Nein, ich hoffe wirklich sehr, dass sie bei der Egoperspektive bleiben und sie wieder so grandios umsetzen.
Ich knabbere gerade mehr daran, dass sie erst jetzt mit der Entwicklung anfangen. Und solche elementaren Fragen noch nicht geklärt sind. Release 2030 also :/ Da kann viel passieren bis dahin.
Gerade die Skyrim-Mods zeigen doch, dass eine Doppellösung möglich ist? CD Projekt müsste es eben „nur“ selbst machen, was den Aufwand natürlich immens erhöhen würde. Von daher hätte ich natürlich kein wirkliches Problem, wenn sich das Studio nur für eine Variante entscheidet. Aber gerade denen würde ich es zutrauen, diese Extrameile gehen zu wollen.
Die Doppellösung ist nicht auf dem Niveau möglich, das Cyberpunk oder Witcher in ihren jeweiligen Perspektiven hatte. Behaupte ich mal. Die vielen Mods bei Skyrim braucht es, um die 3rd-Personansicht auch nur spielbar zu machen, und richtig toll wird das Ergebnis auch bei guter Modauswahl nicht.
Da Witcher auf Nahkampf und Cyberpunk auf Shooter-Kämpfe setzt, schein mir die unterschiedliche Perspektivenwahl logisch. Man könnte es in einem Nachfolger optional machen, das wäre wohl die beste Lösung. Bedeutet natürlich auch mehr Aufwand bei der Entwicklung.
Cyberpunk hat auch Nahkampf?!
Klar. Hab die meiste Zeit mit 'nem Katana gearbeitet. :)
Oh ja, das hat richtig Freude bereitet :)
Sie sollten ne Kombination aus Katana und Schrotflinte machen, das Knatterna.
Schade. Mit 3rd-Person hätte ich schon Cyberpunk sicher gespielt.
Wie onli schon erläutert, würde ich eine freie Wahl zwischen den Perspektiven eher skeptisch sehen. Und mir ist es ohnehin egal, ob First oder Third Person, spiel in beiden Perspektiven gerne, können sich also auf eine festlegen und die dann optimieren. ;)
Mir ists egal ob Ego oder Third Person. Wobei ich Ego Perspektive präorisiere.
Bei Schusswaffen definitiv, bei Nahkämpfen wie beim Witcher mag ich die 3rd-Person-Rundumsicht. Für mich haben sie es jeweils genau richtig gemacht ;)
Für meine Immersion hat sich in vielen Jahren gezeigt, dass 1st für mich die beste Wahl ist. Daher hoffe ich, das so eine Perspektive drin ist.
Ich denke, insgesamt ist für CP die 1st Person Perspektive die bessere Wahl. Kann mir nur schwer vorstellen, wie die Szenen, in denen sich Silverhand „einschaltet“ in der 3rd Person funktionieren sollen. Klar könnte das Spiel während dieser Szenen in die andere Perspektive wechseln, aber ob das wirklich so toll wäre? Kanns mir nicht wirklich vorstellen.
Oder während der BD‘s.
Ich persönlich bevorzuge immer First-Person, spätestens wenn ich eine Schusswaffe in der Hand halten kann.
ISO-Perspektive für den Nachfolger
Ich wäre für Flexibilität, sodaß ich als Spieler hin und her wechseln kann. Was nutzt mir ein Charakter Editor, wenn ich meinen Charakter im Spiel eigentlich nie selber sehe. Außer ich kuck in den Spiegel, nutze den Fotomodus oder halt zum Schluß in der letzten Szene (zumindest als Nomad). Gerade bei Starfield (oder allgemein Bethesda) mag ich diese Abwechslung je nach Situation.
Als man bei Cyberpunk noch die schlimmsten Klamotten für die besten Werte tragen musste, war ich sehr froh, keine 3rd Person Ansicht zu haben. ;)
Bloß nicht aufs Motorrad steigen!
Ich hätte es ja cool gefunden, wenn CP77 ausschließlich aus Sicht von Überwachungskameras erzählt worden wäre. Hat doch schon bei den frühen Resident Evils funktioniert und alle wären glücklich gewesen.
Ich mag den Seitenhieb auf Bethesda. Viel mehr mag ich wie sich das Studio CD Projekt von dem Witcher 1 zu Cyberpunk 2.0 entwickelt hat.
Solange die Storys, bzw. Das Storytelling, Charaktere, und Möglichkeiten offen und interessant bleiben und das Gameplay stimmt sollen sie weiterhin machen was sie für richtig halten. Bis sie sich an EA, Microsoft, Sony, Square Enix oder Ubisoft verkaufen vergeht hoffentlich noch viel Zeit.
Wo halluzinierst du denn Bethesda?
Ego find ich grundsätzlich besser, aber mal schauen. Scheint auf jeden Fall in sehr früher Produktion zu sein und die fangen wohl bei Null an statt wie üblich einfach weiter zu machen.