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Sony und die Arrowhead Game Studios wagen im zweiten Teil der
Helldivers-Serie etwas, das mir gut gefällt: einen Perspektivwechsel. War der erste Teil aus dem Jahre 2015 ein Top-Down-Shooter, steuert ihr euren Charakter in
Helldivers 2 aus der Third-Person-Sicht. Neben wilden Ballereien im Koop erwartet euch in Sachen "Story" ein an Verhoevens
Starship Troopers-Verfilmung angelehntes, also extrem übertriebenes, Setting voll pathetischer Anspielungen. Denn bei den Helldivers handelt es sich um jene Kampfsoldaten, die von der menschlichen Heimatkolonie Über-Erde (im Englischen: Super-Earth) entsandt werden, um im Namen der gelenkten Demokratie dem Rest der Galaxie die Freiheit zu bringen. Und das geht bekanntlich am Besten mit Waffen. Soviel mir der ironische Ansatz und die wuchtigen Kämpfe Spaß machten, so sehr nervte mich der technische Zustand von Helldivers 2.
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| Missionen spielen, am besten in einer 4er-Gruppe, ist das Ziel – aber bis hierhin muss man es erstmal schaffen. |
Vor dem Spiel
Bevor ihr in den Kampf zieht, benötigt ihr einen Playstation-Account. Ist der angelegt, oder der vorhandene mit Steam verknüpft, zögert das Anti-Cheat-Programm nProtect GameGuard den schnellen Spielstart hinaus. Aber auch danach schlage ich als erstes immer ein ödes Gefecht namens Steuerungskonfiguration. Denn, warum auch immer, merkt sich Helldivers 2 einen Teil meiner Einstellungen einfach nicht – Controller-Nutzern entgeht dieser erste K(r)ampf natürlich.
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| Die Mission wählt ihr über eine Karte. Zudem gibt es eine Art Meta-Kampagne, durch die Spieler bestimmte Sektoren global befreien können. |
Minispiel Mitspielersuche
So richtig ins Kampfgeschehen geht es nach dem Spielstart viel zu häufig aber dann doch nicht, denn das theoretisch leichtgemachte Finden von bis zu vier Mitspielern erlebe ich als extrem fehleranfällig. Erstellte ich ein Spiel, purzelten nach ein paar Sekunden meistens Mitspieler in meine Fregatte und es ging ab in die Action. Das Betreten anderer Spiele über die Planetensuche oder die Funktion „Schnelles Spiel“ funktionierte allerdings so gut wie nie. Fehlermeldungen a la „Host hat das Spiel verlassen“ oder „Verbindungsfehler – Kann der Spiel-Lobby nicht beitreten“ oder „Du wurdest aus dem Spiel geworfen“ waren und sind an der Tagesordnung. Hinzu kommen Verbindungsabbrüche, durch die jeder Missionsprogress verlorengeht. Und neuerdings ist ein Einloggen überhaupt nicht beziehungsweise erst nach einer unbekannten Wartezeit möglich, weil das Anmeldelimit erreicht ist.
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| Der angeordnete Orbitalschlag sorgt im Hintergrund für ordentlich Texturmatsch. |
Ordentlich Action mit Bombast-Effekt
Wenn ich ein Spiel in einer Gruppe bestritt, machte das durchaus Spaß. Der Spielablauf ist schnell umrissen: Ihr wählt Mission und Loadout, landet auf einem Planeten, pustet Unmengen an Gegnern weg, erfüllt euer Primärziel und am Besten noch so viele Nebenziele wie möglich und sterbt dabei möglichst selten. Abschließend begebt ihr euch zum Extraktions-Punkt, erwehrt euch einer letzten Angriffswelle, steigt ins Shuttle und kehrt in euer Hub zurück. Durch Levelaufstiege und verdiente Medaillen erhaltet ihr Zugriff auf neue, bessere Ausrüstung – startet eine neue Mission um Erfahrungspunkte und Medaillen zu verdienen, mit denen ihr: Na, ihr wisst schon.
Ein besonderes Feature gibt es in Helldivers 2 jedoch: Extrem mächtige Angriffe, wie zum Beispiel den Orbitalschlag, sowie bessere Waffen und Nachschubkisten fordert ihr über ein kleines Minispiel an. Um den Angriff zu aktivieren oder die Ausrüstung zu erhalten müsst ihr eine Zeichenabfolge mit WASD (in meinem Fall mit den Cursor-Tasten) eingeben und einen Abwurfort festlegen. Und da das häufig während des Kampfes erfolgen muss, führt das zu einigem Durcheinander und unfreiwilligen Spielertoden. In Helldivers 2 ist dazu Friendly Fire aktiviert und kann ebenfalls tödlich enden.
Optisch finde ich Helldivers 2 nicht durchgänig überzeugend, gerade das Aussehen der Bugs turnte mich in den ersten Spielstunden ab. Allerdings rückt das grobschlächtige Design in den kniffligen Kämpfen gegen die Käfermassen schnell in den Hintergrund. Die Planeten haben unterschiedliche Effekte und Wetterbedingungen, sie erzeugen schon eine nette Atmosphäre – der Aufbau wirkt auf mich jedoch generisch. Auf der unbenommenen Habenseite des Shooters stehen die effektreichen Kämpfe, die sich gut spielen und angenehm fordern sowie die bombastische Soundkulisse aus Schüssen, Explosionen und den bizarren Onelinern der Helldivers.
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| Seit kurzem darf ich mich regelmäßig in eine Warteschlange unbekannter Länge einreihen. Dass ich nach dem Einlass einem Spiel beitreten kann oder andere Helldivers meinem, ist aber eher selten der Fall. |
Fazit
Gut sechseinhalb Stunden habe ich in der PC-Version von Helldivers 2 bislang verbracht und ich kann nur sagen, dass mich die ständigen Verbindungsprobleme und Steuerungs-Neujustierung total abnerven. Abgesehen davon macht Helldivers 2, wenn es mal läuft, wirklich Spaß. Denn nach etwas Eingewöhnungszeit und den ersten Upgrades wird Helldivers 2 ein sehr guter Koop-Shooter. Und das Spielerlebnis war mit allen Random-Gruppen, mit denen ich mich im Namen der gelenkten Demokratie durch die Galaxie geballert habe, einfach gut.
Reinen Solo-Spielern empfehle ich Helldivers 2 jedoch nicht. Zum einen finde ich den Titel als Einzelspieler ziemlich schwer und zudem ziemlich öde. Ich habe zwar erst wenige Missionstypen selbst gespielt, aber der Spielablauf der mir bekannten Missionen ist letztlich immer gleich. Alleine über den Planeten zu ziehen nimmt dem Spiel außerdem das Chaospotenzial, was sich in jeder Sekunde durch einen schlecht platzierten Luftschlag oder den Granatenfehlwurf eines Mitspielers – und ich bin leider viel zu oft genau dieser Mitspieler – einstellen kann.
Ich hätte gerne noch zwei, drei Stunden mehr gespielt und weitere Missionen absolviert, aber aufgrund der technischen Probleme konnte ich in den letzten Tagen kein Koop-Spiel mehr starten. Die täglichen Patches lösten dieses Problem nicht. Vor einem Kauf der PC-Version solltet ihr dies derzeit bedenken.
Update, 6. März 2024:
In den letzten Wochen wurde die Server-Kapazität kräftig erweitert, mittlerweile sollen bis zu 800.000 Spieler gleichzeitig spielen können. Selbst getestet wurde die Server-Situation von mir allerdings noch nicht.
- Third-Person-Shooter für PC und Playstation 5
- Einzelspieler und Multiplayer (immer mit Always-on-Zwang)
- Für Einsteiger, Fortgeschrittene und Profis
- Preis: 39,99 Euro
- In einem Satz: Spaßiger und fordernder Koop-Shooter, der Einiges an spielerischer Finesse bietet – derzeit aber noch technische Probleme hat.
101 Kudos
Unabhängig. Meinungsstark.
Indie-Check (455)
Da muss irgendwo richtig die Sicherung durchgebrannt sein: Seit Freitag Nacht ist Koop komplett unmöglich. Es joinen keine Spieler mehr meinem offenen Spiel, die Suche findet auch keine offenen Spiele mehr - ok, das hat je eh so gut wie nie geklappt, aber immerhin kam ich bis zu ner Fehlermeldung, meistens.
Was wäre dieses Spiel ohne Bugs?! :)
Ich konnte einmal das Spiel aufgrund überlasteter Server nicht starten, Freunden erging es hin und wieder ähnlich, aber das Zusammenspiel mit Freunden hat dann problemlos funktioniert. Man kann sogar in begonnene Partien nachjoinen. Im Spiel selbst hatten wir als 4er-Trupp eine fantastische Zeit. Schon lange hat uns kein Coop-Spiel mehr so begeistert. Wuchtige Action, durchaus sehr herausfordernd auf höheren Schwierigkeitsgraden und dank FF und den strategischen Waffen auch mit einem schönen Chaosfaktor. Hoffe, dass die technischen Zimperlitzchen möglichst schnell beseitigt werden.
Edit: Danke für den schönen Check!
Nicht für mich, der Check bestätigt das.
Reiner Multiplayer ohne Story, nein danke!
Ich fand den ersten Teil wirklich gut, hab ihn auf der PS4 rauf und runter gespielt. So Begriffe wie "gelenkte Demokratie" kann ich mir bis heute merken.
Aber irgendwie fehlt mir das Twin-Stick-Gameplay. Aber ist mir schon klar, das Third-Person-Shooter einfach eine größere Zielgruppe anzieht.
Ich bin mit dem ersten Teil nie richtig warm geworden. Vermutlich liegt es daran, dass
- ich ihn direkt nach Alienation gespielt habe und Helldivers kam im Vergleich überkomplex vor
- ich eh nicht so der Controller-Crack bin und das "Nebenbei-eingeben" der Angriffs-Codes mich echt überfordert hat.
Hat Sony vergessen genügend Server zu ordern? Vielleicht hilft ja MS aus, wenn die das was haben, dann Server:)
Sony haben als Publisher damit nicht wirklich was zu tun. Entwickler sind Arrowhead Studios, und die haben schon mehrfach Updates gegeben, dass sie mit dem unerwarteten Erfolg des Spiels überfordert sind.
Es ist nicht damit getan "Server zu ordern". Die Server muss jemand konfigurieren und warten. Sie haben sofort Stellen ausgeschrieben, aber finde im Moment mal Admins... das dauert halt eine Weile.
Erinnert an WoW in den Anfangstagen 2005 oder an Diablo 3.
Wenn es nur die Server wären, da haben sie aufgestockt das es theoretisch für knapp 1 Millionen Spieler reichen würde.
Ist ja nicht so, das sich ihr Backend beliebig skalieren lässt. Sieht man daran das teilweise Belohnungen am Ende der Runde nicht berechnet wurden bzw. das die Speicherung nicht durchgeführt wurde.
Ihr Transaktionsmanagment mit der Datenbank wurde schon bei 250k zum Flaschenhals und bei 450k ging nix mehr. Die Backend-Änderungen im Code schreibt man halt nicht in 1-2 Tagen.
Danke für den Check!
Die Controllersteuerung ist aber einwandfrei? Oder war das nur vermutet?
Gerne.
Ich habe den Controller nur kurze Zeit genutzt. Kam überhaupt nicht zurecht, war mir zu überfrachtet. Wer Controller gewohnt ist, sollte klarkommen - mutmaße ich naiv.
Was ich nicht weiß, aber ausprobieren könnte: Ob das Spiel sich Änderungen an den Controller-Voreinstellungrn merkt, oder ob es die auch bei jedem Neustart willkürlich zurücksetzt.
Würde ich als Controllergewöhnter (ich spiele mittlerweile Egoshooter mit Controller, vor 5 Jahren undenkbar als alter PC´ler) so unterschreiben.
Es schaut auf Videos schon sehr unterhaltsam aus.
Gute Alternative zum, mir leider diesmal viel zu schweren, Zombie Modus in COD.
Spielst du Helldivers 2 Solo oder in der Gruppe?
Hab den ersten Teil geliebt, warte aber mit dem Spiel noch, bis der Ansturm verkraftet wurde.
Habe HD2 3 Stunden am Stück auf der PS5 gespielt. Gefällt mir richtig gut. Solo habe ich gerade mal das Tutorial und eine Mission gespielt, danach nur noch Online. Und da zündet das Spiel richtig. Das ganze Konzept gefällt mir da. Probleme mit dem Login hatte ich nicht, ein Freund anfangs schon. Gruppen erstellen geht nach 2 Versuchen eigentlich immer. Mit Randoms hatten wir keinen Ärger (TKs).
Die Einbindung des Dualsense Controller optimal. Gibt einen guten Immersionschub beim Waffenhandling. Das "Minispiel" empfinde ich als nettes Feature, um ein Minimal-Realismus ins Spiel zu bringen. Man tippt auf dem Arm-Computer, neben der Mini-Map aufrufen und Wegpunkte setzen, auch um dort ein Semi-Menü durchzutippen. Friendly Fire passt da genauso gut rein. Man sollte auch nicht Nachladen bevor das Magazin leer geschossen wurde, da andernfalls sonst die Restkugeln mit weggeworfen werden. Mit SOS-Baken kann man ein privates Spiel öffnen. Damit wird um Verstärkung erbeten.
Fazit: Gegen die Bugs macht es richtig Laune. Starship Troopers lässt grüßen :D Gegen die Roboter ist es schon schwerer - die wehren sich effektiver.
Letzte Woche: Mäh, Sony hat für 2024 keine First Party Blockbuster in der Pipeline.
Diese Woche: Für die Demokratie!
Das werde ich gerne mal ausprobieren, wenn es in ein paar Monaten in PSPLus kommt. Dann sollten sich auch die Serverprobleme entspannt haben. Das Setting gefällt mir auch.
Ich finde auch, das hat schon was.
Sollten sich bereits entspannt haben. Mit dem neuesten Patch wurde Auto-Kick bei 15 Minuten Untätigkeit eingeführt und die Kapazitäten wurden nochmal hochgesetzt. Das Wochenende wird zeigen, wie erfolgreich die Maßnahmen sind...
Mit Friendly Fire kommt mein Standard Mitspieler-Trupp keine 5 Meter weit ;)
Danke für den Check! Das ist so ein Hype-Spiel, das plötzlich aufploppte und mir überhaupt nichts sagte. Was mich erst recht verwirrte, weil eine 2 im Titel steht. ;-) Ist wohl eher im PlayStation-Kosmos bekannt? Na ja, mit den technischen Problemen ist es ja erstmal eh uninteressant.
Gerne. :-)
Ich werde am Wochenende versuchen ein paar Runden im Koop zu spielen und (wenn möglich) nen Update schreiben.
Mein Sohn spielt das uns ist absolut begeistert - muss ihm da doch mal über die Schulter schauen. Vorm Prinzip her macht mir das bestimmt auch Spaß eine Weile.
Er meinte aber auch das die wohl vom Ansturm überrannt wurden (Verbindungsprobleme usw., wie du geschrieben hast).
Mittlerweile haben die Entwickler es anscheinend in den Griff bekommen. Die Server sollten nun bis zu 700.000 Spieler gleichzeitig zulassen können.
Im 4er-Coop mit Leuten aus der eigenen Liste und dem eigenen Fortschritt (Level 10) macht das Spiel unglaublich viel Spaß. Durch die taktische Vielfalt bei der Orbitalunterstützung (Ausrüstung untereinander auch tauschbar) und Absprechen im Sprach-Chat wer was mitnimmt ist jetzt für uns auch auf "anschpruchsvoll" sehr gut machbar, und wagen nächstes Mal die nächsthöhere Stufe. Alles Freischaltbare ist ohne P2W machbar, und muss teils eh in den Einsätzen gesammelt werden (EP, Proben, Medallien).
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