No Rest for the Wicked: Studio-Chef sieht Early Access als Gewinn für alle

Bild von Hagen Gehritz
Hagen Gehritz 176697 EXP - Redakteur,R9,S10,A9,J10
Dieser User hat uns bei der Lords of the Fallen Aktion mit 100 Euro (oder mehr) unterstützt.Dieser User hat uns bei der Ishin Aktion mit 100 Euro (oder mehr) unterstützt.Meister-Tester: Hat 10 Spiele-/Technik-Tests veröffentlichtIdol der Massen: Hat mindestens 10.000 Kudos bekommenTop-News-Veteran: Hat mindestens 50 Top-News geschriebenVielspieler: Hat 250 Spiele in seine Sammlung eingetragenDieser User hat uns zur Japan-Doku-2018 Aktion mit 10 Euro (oder mehr) unterstützt.Dieser User hat uns zur TGS 2017 Aktion mit einer Spende von 5 Euro unterstützt.Dieser User hat uns zur TGS 2016 Aktion mit einer Spende von 5 Euro unterstützt.Alter Haudegen: Ist seit mindestens 10 Jahren bei GG.de registriertAlter Haudegen: Ist seit mindestens 5 Jahren bei GG.de registriertAlter Haudegen: Ist seit mindestens 3 Jahren bei GG.de registriert

25. April 2024 - 10:59 — vor 1 Woche zuletzt aktualisiert
Dieser Inhalt wäre ohne die Premium-User nicht finanzierbar. Doch wir brauchen dringend mehr Unterstützer: Hilf auch du mit!

Kürzlich veröffentlichte der für die Ori-Spiele bekannte Entwickler Moon Studios sein neuestes Werk No Rest for the Wicked in einer Early-Access-Fassung. In seiner GamersGlobal-Preview kritisierte Benjamin Braun dabei unter anderem die Performance, auch von den Steam-Rezensionen waren fast 40 Prozent negativ.

Auf X (ehemals Twitter) meldete sich nun Thomas Mahler, Creative Director des Soulslikes und CEO von Moon Studios und warb stark für das Modell Early Access für Spieleveröffentlichungen.
Aufhänger war dabei nicht konkrete Kritik an No Rest for the Wicked. Vielmehr richtet sich Mahler an Spieler, die ein Problem damit haben, wenn Studios den Weg des Early Access gehen, denen genug Mittel zur Verfügung stünden, um ihr Spiel auch ohne Verkauf einer unfertigen Version fertigzustellen.

Aus eigener Erfahrung: Nie im Leben könnten wir Wicked 1.0 herausbringen, ohne all die Daten zu sehen, die wir jetzt haben und ohne das Feedback der User, das wir kriegen. Und damit meine ich echte User, keine Fokustestgruppen. Selbst mit einem zwei- bis dreimal so großen Team wäre das nicht möglich, dafür ist das Produkt viel zu komplex, um das erwarten zu können.

Der Entwickler stellt einen Vergleich mit Dark Souls an: Damals habe FromSoftware ein auch als Box-Version vertriebenes Produkt unter Zeitdruck herausbringen müssen, sodass das erste Dark Souls teils unfertig wirkt. Hätte es damals schon so etwas wie Early Access gegeben, hätte sich demnach das bekannte Studio die zweite Hälfte genauer ansehen und zum Beispiel die in Lava versunkene Stadt Verlorenes Izalith aufpolieren können.

DLC oder Upgrades seien oft keine valide Alternative, führt er weiter aus:

Ein Spiel abzuliefern, ist stets extrem schwierig und stressig und in den meisten Fällen führt es zu drastischen Kompromissen, insbesondere wenn dein Produkt etwas Neues wagen will. Und wenn du nicht weißt, ob es okay ist, Features im Nachhinein hinzuzufügen, wirst du sie rauswerfen, bevor es auf den Markt kommt. Also auch wenn ihr die Idee von Early Access nicht mögt: Es ist ein Weg, der Entwicklern erlaubt, ein Produkt mit der Zeit wirklich zu perfektionieren. Also versucht bitte zu verstehen, dass Wert darin besteht.

Er prognostiziert außerdem, dass zukünftig immer mehr auf das Modell Early Access gesetzt werde, weil Spiele immer komplexer werden. An Sony und Nintendo gewandt sagt er, dass man nicht an Normen aus früheren Zeiten festhalten soll, die heute zu restriktiv seien. Auf PlayStation- und Switch-Konsolen gibt es anders als auf der Xbox keine Early-Access-Spiele.

Für No Rest for the Wicked ist Mahlers Fazit nach rund einer Woche, dass Early Access eine der besten Entscheidungen sei, die das Team hätte treffen können. In Bezug auf die Steam-Rezensionen schrieb der Moon-Studios-CEO bereits zwei Tage nach dem Launch (begleitet von Tränen lachenden Smileys): "In den nächsten Wochen und Monaten wird es darum gehen, eine 58 zu einer 90 zu machen – HERAUSFORDERUNG ANGENOMMEN!" Momentan sind 73 Prozent der Nutzerwertungen für No Rest for the Wicked positiv.

Calmon 14 Komm-Experte - P - 2393 - 25. April 2024 - 11:09 #

Ich seh das ähnlich: EA ist perfekt für neue innovative Spiele, die Rückmeldungen sind für die Entwicklung wichtig und man springt nicht komplett ins kalte Wasser.

Wer das 25. Story Game/Shooter etc. im definiertem Genre baut braucht das natürlich viel weniger.

Gedracon 19 Megatalent - - 19582 - 25. April 2024 - 11:29 #

Risiko bei Early Access (genauso bei Crowd Funding) das Produkt wird nie fertig, entweder weil ihnen das Geld ausgeht oder sie halt unfähig sind / das Projekt als fertig erklären, obwohl es nicht so ist.
Mir kommt mittlerweile zuviel in der Richtung raus und bei nem Haufen Projekten wird mit viel Hype (Streams, Videos, Influencer) was rausgehauen, dass dann die nächsten zwei bis fünf Jahre vor sich hingammelt.

Labrador Nelson 31 Gamer-Veteran - P - 267303 - 25. April 2024 - 12:01 #

Grundsätzlich mag er Recht haben, ich würde mir nur nicht anmaßen für FromSoftware zu sprechen, schließlich haben sie nach Dark Souls noch einige weitere Titel komplett ohne Early Access und relativ gut gepolisht herausgebracht. Außerdem hoffe ich, dass es auch für die Mitarbeiter von Moon eine Win-Situation ist und sie nicht weiterhin unter toxischen Arbeitsbedingungen und den Streitigkeiten der CEOs leiden müssen. #daumendrück

JensJuchzer 21 AAA-Gamer - P - 28261 - 25. April 2024 - 21:43 #

Ja, aber er hatte sich ja explizit auf den ersten TEil bezogen und da gab es sicher genügend feedback das in die weiteren teile eingingen um am ende eben immer bessere produkte zu machen. Um das gings im ja inhaltlich.

Labrador Nelson 31 Gamer-Veteran - P - 267303 - 26. April 2024 - 13:16 #

Ja, richtig, ich wollte damit aber sagen, dass FromSoftware nie ein Early Access hatte.

Flooraimer 15 Kenner - P - 3564 - 27. April 2024 - 18:19 #

Was in Bezug auf die Dark Souls 1 PC Version aber vielleicht nicht schlecht gewesen wäre. Bis der DS Fix kam, war die ja fast unspielbar...

Gorx 18 Doppel-Voter - P - 11097 - 25. April 2024 - 17:55 #

Ich bin nach 33 Stunden zum finalen "EA" Boss gekommen. Am Anfang kam mir das Spiel zu schwer vor, ging dann aber immer besser von Hand.

Gut gefallen: Grafik Style, Atmosphäre, Kampf und Erkundung.

Schlecht gefallen: Umständliches Inventar (Handhabung und Limitierungen), komische Echtzeit-Wartezyklen, verkrüppelte Schnellreise.
Und irgendwie habe ich den Verdacht, dass diese schlechten Eigenschaften vor allem den begrenzten Umfang des EAs strecken sollen.

Alles in allem finde ich, dass es bereits jetzt ein starkes Spiel ist. Mit ca. 1 Euro pro Stunde bin ich auch auf jeden Fall auf meine Kosten gekommen. Noch lieber wäre mir aber ein "komplettes" Spiel gewesen, also mit mehr Umfang (Gebiete, Story) und weniger Spielzeit-Streckung.

Einen weiteren Run (mit anderer Skillung) werde ich wohl erst angehen, wenn das Spiel den EA verlässt.

Holzkerbe 13 Koop-Gamer - - 1535 - 27. April 2024 - 12:18 #

Finde seine Aussagen absolut verständlich. Die negativen Rezensionen zu Beginn konnte ich nicht nachvollziehen. Habe direkt nach Launch über 5,5 Stunden reingesteckt und bereits da konnte das Spiel meine Erwartungen erfüllen. Kritik via Steam Rezensionen zu äußern, insbesondere bei einem Early Access-Titel, statt diese über die vom Entwickler genannten Kanäle wie Discord oder das Forum abzuliefern, zeugt ohnehin nur davon, dass das Prinzip "Early Access" nicht verstanden wurde.

Mitarbeit