GDC 2014: Lionel Reynaud, Ubi M.

"Viele wollen jährlich ein Assassin's Creed" Interview

Ubisoft setzt auf Endlos-Serien wie Assassin's Creed, aber auch auf neue Marken wie Watch Dogs. Nicht nur wegen ähnlicher Open-World-Elemente vieler Titel fragt man sich, ob es da noch genügend Innovation gibt. Auf der GDC befragten wir dazu einen, der es wissen müsste: Lionel Reynaud, Vice President of Creative bei Ubisoft Montreal.
Jörg Langer 30. März 2014 - 21:34 — vor 9 Jahren aktualisiert
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Die Zeiten, in denen Ubisoft nur ein kleiner französischer Publisher für Nischenspiele war, sind längst vorbei: Nicht zuletzt dank der beliebten Eigenmarken Assassin's Creed und Splinter Cell spielt Ubisoft in einer Liga mit den Dickschiffen Electronic Arts und Activision Blizzard. Ankündigungen wie Watch Dogs ziehen ihre Kreise in der Spielergemeinde, und die jährlichen Abenteuer rund um Assassinen und Templer verkaufen sich fortgesetzt gut, auch wenn mancher erfahrene Spielefan echte Neuerungen vermisst und von "Totnudelei" zu sprechen versucht ist.

Lionel Reynaud hat diesen Wandel vom kleinen Hersteller zum "Big Player" zum Teil selbst miterlebt, bereits seit 14 Jahren arbeitet der Franzose bei Ubisoft. Zunächst nur im User Research tätig, stieg er über die Zeit vom Game Designer und Worldwide Content Director zum Vice President of Creative bei Ubisoft Montreal auf. Wir interviewten ihn auf der Game Developers Conference 2014 zur Arbeitsweise innerhalb der Studios, zu den besonderen Merkmalen von Watch Dogs und zum Trend der Open-World-Spiele.

Interview mit Lionel Reynaud
GamersGlobal: Zunächst mal zum Verständnis: Was sind deine Tätigkeiten als Vice President of Creative bei Ubisoft Montreal?

Lionel Reynaud: Ich übersehe unseren gesamten Content im Studio und versuche, unsere Vision und unser Talent voranzutreiben.

GamersGlobal: Viele sagen, dass die Spiele von Ubisoft Montreal alle ungefähr gleich aussehen. Wärst du also derjenige, den man dafür verantwortlich machen müsste?

Das Gerede von Ermüdungserscheinungen stammt größtenteils von Journalisten
Lionel Reynaud: Ja, das wäre dann wohl ich. Aber lass mich erklären: Zu Beginn haben wir stets die gleichen Herangehensweisen bei neuen Spielen, egal ob es ein großes AAA-Spiel mit einer Open-World oder etwas anderes  ist. Wir betrachten das Konzept und die Frage, ob es eine spaßige Erfahrung bieten wird. Falls das Gameplay daraufhin stark genug ist und es mit unserer angestrebten Erzählung konform läuft, werden wir das Spiel machen. Mit diesem Verhalten sollten wir es eigentlich verhindern, das gleiche Spiel immer wieder zu machen. Ich bin allerdings nicht derjenige, der entscheidet, ob wir ein in der Planung befindliches Spiel machen: Diese Entscheidung liegt beim jeweiligen Kernteam.

GamersGlobal: Aber wenn man über eine funktionierende Spielmechanik verfügt wie das Klettern in Assassin’s Creed, dann verwendet man das doch gerne auch in anderen Spielen...

Lionel Reynaud: Das stimmt. Allerdings stellen wir in erster Linie sicher, dass der Kern des neuen Spiels gut genug ist, um auf eigenen Beinen zu stehen. Die primäre Mechanik eines Spiels kann eine sekundäre Mechanik eines anderen werden, das stimmt. Falls jedoch die gleichen Mechaniken den Kern des Spiels ausmachen, sollte es nicht Teil einer anderen Marke sein, da sich das Spielgefühl zu sehr ähneln würde.

GamersGlobal: Moment, bei Assassin’s Creed sind viele Spieler und Journalisten der Meinung, dass der Jahresrhythmus zu häufig ist, und sich die Teile zu ähnlich anfühlen.

Lionel Reynaud: Die Entschei
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dung liegt schlussendlich beim Spieler. Das Gerede von Ermüdungserscheinungen stammt größtenteils von Journalisten, eine Vielzahl von Spielern möchte jedes Jahr ein Assassin’s Creed erleben. Genau aus diesem Grund haben wir uns dazu entschieden, es jedes Jahr zu machen. Die ganze Geschichte mit der Ermüdung des Konzepts ist nicht wirklich das, was wir beobachten. Die Spieler, auch hier auf der GDC, wollen mehr hören über das kommende Assassin’s Creed. Solange wir unsere Zielgruppe zufrieden stellen können, werden wir die Reihe fortsetzen! Der Schlüsselpunkt ist, dass wir unser Ziel clever angehen. Dementsprechend müssen wir verstehen, was einen Assassinen-Charakter in unserem Universum ausmacht und wie wir dennoch jedes Jahr etwas Frisches einbringen können. Es sollte auch nicht etwas sein, wonach die Leute gefragt haben, sondern etwas, was sie überraschen wird. Solange wir das Talent haben, dies zu verwirklichen, werden die Spieler zufrieden mit unserer Arbeit sein. Es stellt sich für uns als Herausforderung dar, jedes Jahr noch einen Schritt weiterzugehen. Falls wir das Spiel zu ähnlich gestalten würden, nähme schließlich das Interesse an der Marke ab.
Laut Reynaud möchten die Spieler jedes Jahr ein neues Assassin's Creed. Im Bild der kommende Ableger Unity.
Slaytanic 25 Platin-Gamer - - 62154 - 30. März 2014 - 21:55 #

Schönes kritisches Interview.
Ich finde es schön das Ubisoft auch immer noch mal kleinere, vielleicht auch interessantere Projekte hat. Sowas wie Might&Magic X, Child of Light oder Far Cry 3 - Blood Dragon findet man sehr, sehr selten bei den grossen Publishern.

Kenner der Episoden 20 Gold-Gamer - 22195 - 31. März 2014 - 11:53 #

Stimmt, habe ich auch direkt dran gedacht. Valiant Hearts wäre auch noch so ein Titel.

Wenn sie auch weiter so breit aufgestellt sind und auch solche nischigen Titel herausbringen, dann will ich ihnen das Melken ihrer Cashcow verzeihen. Mich über AssCreed lustig machen werde natürlich auch weiterhin.^^

Larnak 22 Motivator - 37541 - 31. März 2014 - 15:43 #

From Dust fällt mir da auch noch ein :)

Tomate79 16 Übertalent - 5468 - 30. März 2014 - 22:06 #

Glückwunsch zum Interview, Jörg, das hat mehr Inhalt als andere "Nachrichten" zum Thema der jährlichen AC-Releases.
Bist du eigentlich mit der Begründung zu deiner Frage mit den Gegnern auf den Dächern zufrieden? Manchmal muss man eben etwas an der Spielmechanik schrauben - damit ein Spiel "gezwungenermaßen" Spaß macht - sonst würdest du dich im ganzen Spiel nur noch über Dächern bewegen ;0)

Jörg Langer Chefredakteur - P - 471161 - 30. März 2014 - 22:22 #

Nein, bin ich nicht, ich halte das für Unfug.

Ich halte ebenso für Unfug, wenn gerade vor dem Hintergrund von Assassin's Creed gegenüber "Story-Spielen" gestänkert wird und deren Linearität: Die Missionen in AC4 sind zwar abwechslungsreich, aber doch im Allgemeinen erschreckend linear.

Aber der zeitliche Rahmen hat kein langes Hin und her zugelassen, und diese Gedanken kann sich ja jeder Leser selbst machen, wenn er es ähnlich sieht wie ich :-)

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45144 - 30. März 2014 - 22:48 #

Gerade bei diesem Punkt "Wachen auf Dächern" in AC4 bin ich auch kurz davor gewesen, laut "Nein!" zu rufen. Meiner Meinung nach geht Immersion eher dadurch verloren, dass etwas im Spiel unlogisch erscheint, nicht dadurch, dass man sich an einem Ort sicher fühlen kann.

BruderSamedi 19 Megatalent - P - 14196 - 31. März 2014 - 7:14 #

Vor allem: Er begründet das ja direkt mit "Immersionsverlust" wegen zu viel Sicherheit. Erstens, sind einem auch schon in AC2 die Wachen von der Straße auf Dächer gefolgt - eine Flucht aufs Dach bringt per se also noch keine Sicherheit, und mit Schusswaffen erst recht nicht. Zweitens: Wie du richtig sagst heißt "Immersion" ja nicht, dass der Spieler dauernd gehetzt wird, sondern das der Spieler stark im Spiel drin ist. Und diese Immersion geht verloren, wenn eine Welt, die Authentizität ausstrahlen will, plötzlich mit so unlogischen Dingen anfängt.

Allerdings halte ich die Wachen auf den Dächern auch in den Vorgängerteilen für sehr unlogisch, außer vielleicht in speziell gesicherten Bereichen oder an Stellen, wo die Wache primär Übersicht haben soll (Marktplatz). Für mich lebt AC auch davon, dass ich eine zweite Ebene habe (nämlich die Vertikale), so wie ich in einem Stealth-Spiel halt den Schleichmodus als zweite Ebene habe.

rammmses 22 Motivator - P - 32720 - 31. März 2014 - 13:37 #

Ja das mit den Wachen war eine schwache Antwort. Im neuen Thief gibt es auch keine Wachen auf dem Dach und das zerstört auch nicht die Immersion. Auch die allgemeine Klettermechanik, die eigentlich für Städte und hohe Türme gedacht war, funktioniert nicht so wirklich im Karibik-Setting.
Zustimmen muss ich aber beim jährlichen Rhytmus, habe bisher alle gespielt und es gibt schon immer wieder was neues und vor allem ist es die einzige Spielserie mit so einem Gameplay. Bei Shootern ist das z.B. problematischer, da es ohnehin sehr viele ähnliche Spiele gibt.

Kenner der Episoden 20 Gold-Gamer - 22195 - 1. April 2014 - 13:21 #

Da musste ich auch kurz auflachen. ;) Was ich in der SdK zum letzten AssCreed an (für mich) immersionsbrechenden Sachen mit Ärgerpotenzial gesehen habe...

Ernie (unregistriert) 30. März 2014 - 23:06 #

Ich finde die Serie ist langsam ausgelutscht, was nicht zuletzt für mich daran liegt, das im ersten Teil noch die Motivation darin bestand, zu sehen wie es in der Zukunft mit Desmond weiter geht. Und gerade als er am ende von Teil 1 auf einmal den Assassinen Blick drauf hat, war die Spannung auf eine Fortsetzung absolut Riesig. Mich interessierte viel mehr der Future Handlungsstrang und der ging ein wenig verloren bzw. wurde Künstlich seeeehr gestreckt um noch weitere Teile ermöglichen zu können. Ich habe immer das gefühl das Desmonds Storry für eine Trilogie Ausgelegt war und man nun gezwungen ist sich was neues auszudenken im ein Jährliches AC zu ermöglichen.
Das erinnert mich stark an eine andere mal sehr erfolgreiche serie, die zwar nicht so Storylastig war, aber auch durch Jahres ausgaben kaputt gemachtwurde ( naja zumindes bis zum Reboot), nämlich Tomb Raider ( 1-5 ). Da wurde auch Jährlich verschlimmbessert.

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36354 - 30. März 2014 - 23:36 #

Die Story um Desmond ist mit AC III zu Ende gegangen, in AC IV spielt man jemand anderes in den Gegenwartssequenzen.

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45144 - 31. März 2014 - 1:30 #

Ja, aber Desmonds Story umfasste insgesamt fünf Spiele, denn auch in AC2 Brotherhood und Revelations ging es um ihn. Insofern hat Ernie nicht ganz unrecht. Ich meine mich zu erinnern, dass sogar die komplette AC-Reihe eigentlich als Trilogie ausgelegt war.

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45144 - 30. März 2014 - 22:45 #

Ich finde, Reynaud hat durchaus schlüssig und gut argumentiert. Ich teile nicht seine Meinungen und Argumente, aber ich empfinde sie durchaus als legitim.

rAmbAzAmbA 17 Shapeshifter - 7391 - 30. März 2014 - 23:14 #

Also für mich hört sich die Kernaussage in etwa so an.

Cooles feature wie kletter + Marke schnell ausschlachten + Story egal, Hauptsache feature nutzen für Sammelzeug/Achievments + nicht zuviel ändern

Wenn die Verkaufszahlen sinken, ersetze klettern mit beliebiger neuen Variablen wie "hacken".

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36354 - 30. März 2014 - 23:22 #

Mir gefallen die meisten Spiele von Ubisoft, aber manchmal würde ich mir wünschen sie würden dem Nutzer etwas mehr zutrauen. Für die meisten ihrer Spiele braucht es kein Köpfchen, sondern nur Ausdauer. Bei Assassin's Creed 2 gab es noch sechs komplexe Assassinengräber und zwanzig Glypen-Rätsel, in den Nachfolgern fehlen diese.

Crizzo 20 Gold-Gamer - - 24459 - 30. März 2014 - 23:25 #

In Brotherhood hießen sie nur anders.

Aber schwer sind alle nicht. Die Änderungen waren bisher sehr zaghaft, wenn vom Szenarienwechsel bei 3 und 4 absieht. Obwohl vieles immer wieder kritisiert wurde, scheinbar nicht so heftig wie bei Teil 1. Denn die Änderungen bei Teil 2 zu Teil 1 waren deutlich, danach passierte nichts mehr.

Hätten wir vielleicht nicht so viel loben sollen...

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45144 - 31. März 2014 - 1:32 #

Das, was da noch die Glyphenrätsel waren, sind jetzt (AC4) die Computer-Hacks in der Gegenwart gewesen.

bam 15 Kenner - 2757 - 31. März 2014 - 5:20 #

Ich frag mich ob es so schwer ist einfach mal klipp und klar zu sagen: "Wir verdienen mehr Geld damit".

Es sollte nichts schlechtes sein, wenn Unternehmen davon reden, dass sie Geld machen und nicht alles aus Liebe tun. Vielmehr sollte man einfach mal aufzeigen (oder es zumindest versuchen), warum der jährliche Rhythmus diese Serie besser macht.

Dennis Ziesecke 21 AAA-Gamer - 30866 - 31. März 2014 - 8:25 #

Heutzutage hagelt es für Aussagen, dass man mit irgendetwas Geld verdient, durchaus schon einmal Morddrohungen. Da hält man wohl besser die Fresse.. :(

(Aktuelles Beispiel: Mitarbeiter von Oculus Rift dürfen sich beschimpfen und bedrohen lassen wegen des Facebook-Deals)

Larnak 22 Motivator - 37541 - 31. März 2014 - 15:45 #

Bei Oculus Rift sieht die Sache aber auch ein bisschen anders aus, da geht's nicht nur um Geld verdienen.

Dennis Ziesecke 21 AAA-Gamer - 30866 - 31. März 2014 - 19:53 #

Nicht? Worum denn dann? Kinderseelen?

Larnak 22 Motivator - 37541 - 31. März 2014 - 20:34 #

Unter anderem um enttäuschtes Vertrauen und geplatzte Illusionen/ Träume. Dass Oculus Geld verdienen will und muss, war vermutlich allen klar, nur das "Wie" gefällt nun vielen nicht. Kinderseelen hab ich da bisher noch nicht im Schlund des Teufels verschwinden sehen, aber vielleicht kommt das ja noch.

Dennis Ziesecke 21 AAA-Gamer - 30866 - 31. März 2014 - 20:48 #

Es gibt sicher Gamer, für die ist ein schlechter/zu spät erscheinender Teil von AC auch massiv enttäuschtes Vertrauen und geplatzte Illusion. Ist jedenfalls kein Stück schlimmer oder besser als bei Oculus VR - denn was da gerade in die Übernahme fabuliert wird, ist doch auch nur Kristallkugelzeugs. Wissen tut da keiner was. Und die Backer haben ihr DevKit. Gerüchte besagen, dass das Ding nicht einmal dematerialisiert ist, als Facebook den Laden übernommen hat. Aber vielleicht passiert das ja noch im Juni dann, wenn der Deal über den Tisch ist. Dann kommt auch das mit den Kinderseelen, garantiert. Ist jedenfalls auch nicht mehr Wahrsagerei als alle anderen Theorien auch.

Larnak 22 Motivator - 37541 - 31. März 2014 - 22:09 #

Mag alles sein, mir ging es nur darum, dass die Situation nur wenig damit zu tun hat, dass jemand einfach nur ein bisschen Geld verdienen wollte, sondern dass die Kritik hier auch durch andere Umstände entsteht. Mehr nicht :)

Freylis 20 Gold-Gamer - 23164 - 31. März 2014 - 5:38 #

Meines Erachtens gibt es kaum ein Franchise, dem es in irgendeiner Weise gutgetan hat, jaehrliche Releases zu erfahren. Gut Ding will Weile haben. Und mindestens 2 Jahre Entwicklungszeit sollten fuer einen neuen Serienteil schon einberaumt werden. Ansonsten bezweifle ich arg, dass es sich nicht um einen schnellen Cash-in ohne jedwedes Fleisch an den Knochen handelt.

bam 15 Kenner - 2757 - 31. März 2014 - 8:15 #

Studios gehen ja dazu über zwei oder mehr Teams abwechselnd den jährlichen Teil entwickeln zu lassen. Die Entwicklungszeit beträgt dann 2 oder mehr Jahre. Das ist also weniger das Problem.

Der Nachteil eines solchen Systems ist eher, dass die Iterationen des Vorgängers trotz unterschiedlichem Team übernommen werden müssen. Man wird kaum mehr als inkrementelle Innovationen innerhalb der Spielserie erfahren, was über kurz oder lang zu Verschleißerscheinungen führt.

So ein System funktioniert genau dann nicht mehr, wenn ein Konkurrenztitel daher kommt, vieles besser macht und die Kunden wechseln. Genau dann bekommt man Probleme, weil man nicht mit der nächsten Entwicklung darauf reagieren kann, da man den Zeitplan einhalten muss.

gar_DE 19 Megatalent - P - 15990 - 31. März 2014 - 9:07 #

Das Problem bei einer solchen Massenproduktion ist auch, dass technische Neuerungen nur ungenügend umgesetzt werden können und die vorhandene Engine immer weiter ausgereizt wird, anstatt auch mal eine neue Engine zu programmieren. Die ersten paar Jahre ist das ja in Ordnung, aber nach fast sieben Jahren wird's doch mal zeit für einen moderneren Look.

rammmses 22 Motivator - P - 32720 - 31. März 2014 - 13:40 #

Ach komm, AC4 auf PS4 oder High End PC gehört doch wohl klar Maximum an Grafik derzeit. Und wenn man sich den Trailer zu Unity anschaut, kommt da noch einiges. Schlechte Technik kann man den Leuten nun wirklich nicht vorwerfen.

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36354 - 31. März 2014 - 23:23 #

Also meiner Meinung nach merkt man dem Spiel die Xbox 360/PS3-Wurzeln deutlich an. Da spielen ein Battlefield 4 und infamous SS schon in einer anderen Liga.

MachineryJoe 18 Doppel-Voter - 9259 - 31. März 2014 - 9:09 #

Eines verstehe ich nicht: Laut Statistiken spielt nur ein Bruchteil der Gamer so ein Spiel durch, dennoch sollen sie darauf bestehen, jährlich ein Neues zu kaufen, anstatt das alte mal endlich durchzuspielen?
Irgend etwas stimmt da nicht mit den Gamern oder mit den Aussagen dazu.

immerwütend 22 Motivator - 31893 - 31. März 2014 - 13:19 #

Wenn du jedes Spiel nach spätestens einer Woche aufgibst, brauchst du eben ständig Nachschub. Und frag jetzt nicht nach Sinn und Logik...

Maverick 34 GG-Veteran - - 1334861 - 31. März 2014 - 9:11 #

Schönes Interview, auch weil die Spielelemente und die Veröffentlichungspolitik der AC-Serie auch mal kritisch hinterfragt wurden.

speedy110 (unregistriert) 31. März 2014 - 10:23 #

Ich oute mich hier mal als Assassins Creed Fan, da ich Spiele mit historischen Hintergründen mag. Okay, zwar eher pseudo-historisch, aber ich hatte bisher viel Spaß mit den Spielen.

Gerade wenn ich Abends nach Feierabend ein Stündchen zocken will, hab ich keine Lust mehr auf herausfordernde Spiele oder Online Wettkämpfe. Da will ich dann zum Relaxen ein bisschen vor mich hinzocken und dazu sind die AC Teile gut geeignet.

Nur mit dem neuesten Teil (Black Flag) werde ich nicht warm. Für viele sind die Seeschlachten die beste Neuerung, mich haben sie leider schon in Teil 3 ziemlich genervt. Somit ist es bisher das erste AC, was ich nicht durchgespielt hab.

Ich werde wohl auch in den nächsten Jahren der Marke treu bleiben. Ich finde die jährlichen Veröffentlichungen gut. Wenn doch mal irgendwann eine Übersättigung bei mir eintritt, setze ich halt ein paar Jahre aus.

Retrofrank 11 Forenversteher - 800 - 31. März 2014 - 10:43 #

Ich frage mich aber, was sie in einem Revolutions-Szenario machen wollen, das im gegensatz zu den vorangegangenen Spielen mehr ist, als nur spieltechnisch an kleinen Rädchen zu drehen.Das läuft auf Dauer doch stark gefahr, immer wieder nur ein jährliches Update, mit anderer Story zu werden, also ähnlich, wie sich derzeit die Batman-Serie entwickelt.Stagnation auf hohem Niveau.

Mclane 22 Motivator - P - 33232 - 31. März 2014 - 12:06 #

Sehr schönes Interview. Manchmal ist es auch im Internetzeitalter ganz nett mal etwas altmodischen Journalismus einzubauen.
Meiner Meinung nach folgt so eine Serie einem normalen Produktzyklus. Irgendwann ist zu einem Thema einfach alles gesagt und dann sollte man weiterziehen. Es gibt genug Beispiele von Firmen die zu lange an einer Serie festgehalten haben, die keinen mehr interessiert und dann mit ihr untergegangen sind. Den richtigen Zeitpunkt zu treffen ist allerdings selbst für erfahrene Leute eine Kunst für sich.

Kirkegard 20 Gold-Gamer - 21195 - 31. März 2014 - 12:20 #

Mag sein das ein neues AC viele wollen jedes Jahr, ich jedenfalls nicht.

Kinukawa 21 AAA-Gamer - P - 25889 - 31. März 2014 - 12:39 #

Mir ist das Wurst, wie oft die releast werden. Die Spiele interessieren mich nämlich nicht. Ich finde es völlig in Ordnung, neben den Spielen mit langer Entwicklung (Duke) auch die laufenden Spielserien am Markt sind. Da ist einfach Marktwirtschaft: Splange eine ausreichende Menge Kundenkauft, wird produziert. Mehr ist es nicht.

Nokrahs 16 Übertalent - 5996 - 31. März 2014 - 14:52 #

Bin wirklich auf die Entscheidungsfreiheit in "Watch Dogs" gespannt. Natürlich auch ob Wachen auf den Dächern stehen.

Azzi (unregistriert) 31. März 2014 - 15:47 #

Das Problem bei Assasins Creed ist imo weder der Jahresrythmus noch primär das sich stark wiederholende Spielprinzip, sondern eher das sterile Spieldesign und die schlechte Spielmechanik: Das Rennen und klettern ist hakelig und läuft zu stark automatisch ab. Die Kämpfe sind viel zu einfach und nicht spassig genug.

Ich vergleiche das Spiel gerne mit den Batman Teilen, die sowohl das Bewegen in der Welt als auch die Kämpfe irgendwie motivierend und selbstbestimmend rüberbringen. Während ich bei Assasins Creed immer das Gefühl habe, egal welche Tasten ich drücke ich klettere eh automatisch und metzel mich per Faceroll durch Gegnerhorden (was übrigens auch ziemlich dem Bild des leisen aus dem Hinterhalt agierenden Assasinen widerspricht.)

Darth Spengler 18 Doppel-Voter - 9372 - 31. März 2014 - 17:27 #

Meine Oma würde sagen: Viel läd man auf eine Pferdekarre ^^

meskobin 11 Forenversteher - 811 - 31. März 2014 - 22:19 #

Wow...super Interview!

Schade dass bei den Antworten immer wieder auf PR gelaber zurueck gegriffen wird. Wenn Herr Reynaud doch wenigstens so ehrlich waere zu sagen: 'Naja...solange die Leute die Spiele kaufen, machen wir Geld. Und darum machen wir ab jetzt AC im Jahresrythmus.' Frueher oder spaeter wird sowas nach hinten losgehen. Ehrlich waehrt am laengsten. ;)

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45144 - 31. März 2014 - 23:14 #

Genau diese Aussage macht er doch:
"Die Entscheidung liegt schlussendlich beim Spieler. Das Gerede von Ermüdungserscheinen stammt größtenteils von Journalisten, eine Vielzahl von Spielern möchte jeds Jahr ein Assassin’s Creed erleben. Genau aus diesem Grund haben wir uns dazu entschieden, es jedes Jahr zu machen. Die ganze Geschichte mit der Ermüdung des Konzepts ist nicht wirklich das, was wir beobachten. Die Spieler, auch hier auf der GDC, wollen mehr hören über das kommende Assassin’s Creed. Solange wir unsere Zielgruppe zufrieden stellen können, werden wir die Reihe fortsetzen!"

Jedem vernunftbegabten Menschen sollte klar sein, dass es ums Geldverdienen geht, sowas muss nicht extra erwähnt werden. Es wird aus dem obigen Zitat deutlich genug.

meskobin 11 Forenversteher - 811 - 1. April 2014 - 20:12 #

Wenn Du meinst. Mir persoenlich ist das ein bisschen zu viel 'Wir tun es fuer die Spieler' und zu wenig 'Wir tun es fuers Geld.'

Aber warscheinlich bin ich einfach nicht 'vernunftbegabt' genug. -__-

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45144 - 2. April 2014 - 0:36 #

Sorry, ich wollte Dich nicht beleidigen.

nanana (unregistriert) 9. Mai 2014 - 10:34 #

wo ist das problem? das ist eine firma mit hunderten mitarbeitern - die müssen alle bezahlt werden. wenn die jetzt ein anderes spiel entwickeln würden, wäre es ein risiko, ob sich das spiel verkauft und wenn nicht, müssen sie vielleicht mitarbeiter entlassen.

wenn man ein spiel hat, was sich so gut verkauft, wie ac, ist es völlig legitim das spiel jedes jahr zu veröffentlichen. niemand zwingt dich die spiele zu kaufen. wenn sie das spiel nur alle fünf jahre rausbringen würden, würde sich auch irgendwer beschweren.

jede spielefirma muss ans finanzielle denken, ansonsten ist sie in null komma nix pleite. die meisten mitarbeiter da, arbeiten in der spielebranche um spiele für spieler zu kreieren, aber da will natürlich auch jeder bezahlt werden. von daher ist es einfach so, dass die firma dadurch ja beides leistet - spiele für spieler zu machen - und gleichzeitig muss halt die kohle stimmen. für mich absolut kein widerspruch, vor allem da der gewinn von ac ja auch in deren "experimente" und kleinere titel fließt.

GamingSan 06 Bewerter - 50 - 7. April 2014 - 13:01 #

Warum denn jedes Jahr ein neues Spiel mit gleicher Grafik und Steuerung? Vielleicht ist ja die Story neu aber das macht das Spiel ja dann nicht spannender.
Am besten ist es wirklich bei der Serie GTA zu sehen. Einfach ein wenig mehr Zeit bei der Erschaffung und dafür halt auch andere, neue und interessante Features mitbringen!

Juehuesam (unregistriert) 17. Juli 2014 - 15:21 #

Welche riesigen Neuerungen waren denn bei GTA so drin?

Die Neuerungen bei den einzelnen AC-Teilen finde ich ausreichend buw. immer wieder neu motivierend. Nach dem enttäuschenden ersten Teil wurde ich immer gut unterhalten.

Sollen sie ruhig weitermachen mit ihrem Tempo. Ich muss ja nicht kaufen.