Auf der gestrigen Gaming Insiders-Konferenz in San Francicso hat Jenova Chen, Mitbegründer von thatgamecompany und Schöpfer von Journey (GG-Test), einen Vortrag über Emotionen in Videospielen gehalten. So habe er während seiner gesamten Karriere nach neuen Wegen gesucht, um Spieler "etwas Neues fühlen" zu lassen. Das sei eine Herausforderung gewesen, da sich Spieler traditionell selbst auf bestimmte Emotionen einschränken würden.
In Actionspielen drehen sich alle Emotionen um Machtgewinn. Das ist für Teenager wichtig, die sich frei fühlen wollen. Es ist ein sehr kleiner Bereich der Palette an Emotionen des Menschen.
Laut Chen sei sein Ziel von Beginn an gewesen, andere Emotionen hervorzurufen und zu finden. Allerdings habe es anfangs nur wenige Beispiele gegeben, an denen er sich orientieren konnte. Dagegen würden Komponisten sofort wissen, was sie machen müssen, um eine bestimmte Emotion hervorzurufen. Das sei in Spielen jedoch sehr schwierig.
Wir müssen viele Tests durchführen, um das richtig hinzubekommen. [...] Wir [das Studio] machen nicht einfach Spiele. Wir erschaffen Erinnerungen, die man sein gesamtes Leben lang nie vergessen wird.
Für die Spiele von thatgamecompany wie Flower, Flow und Journey, sei darum auch der Großteil der Entwicklungszeit für "Forschung und Entwicklung" verwendet worden, da es in diesen Spielen keine Herausforderungen oder Kontrahenten im klassischen Sinne gebe. Trotzdem sollten die Spieler natürlich Spaß haben, also sei dieser Zeitaufwand laut Chen notwendig gewesen. Dafür erzeugen diese Spiele ein Gefühl von Frieden, Zusammengehörigkeit und Ehrfurcht, so Chen.
Es geht nicht darum, die Leute zu fragen, was sie wollen. Man muss herausfinden, was sie brauchen. Das ist meine Herangehensweise, um Spiele zu designen. Flower drehte sich um die Natur und die Verjüngung. Ich schaue mir Spiele an, und sie sind zu stressig. Die Leute wollen größere Spiele, aber was sie brauchen ist Frieden und Harmonie.
Allerdings ist Chen sicher, dass sich das in Zukunft ändern werde: Die Spieleindustrie werde sich an Filmen und Büchern orientieren und für jeden Geschmack etwas bieten sowie alle emotionalen Bedürfnisse abdecken. So werde künftig jeder genau den Titel spielen können, der für seine aktuelle Gemütslage das Richtige ist: Beispielsweise würden traurige Personen aufgemuntert, und gelangweilte entsprechend unterhalten. Laut Chen werden Spiele den Leuten helfen, sich besser zu fühlen.
Ich finde es gut, Emotionen mit einem Charakter durchzumachen, die Spiele, die das hinbekommen fesseln mich auf jeden Fall deutlich mehr.
Ziel verfehlt....ich erinnere mich nur an 2 Stunden Langeweile, die sich im Loop wiederholt :/
Für dich gibts bestimmt auch passende Spiele.
Hach... Journey... mein letztjähriges GOTY *schwelg*
Ein großartiges Spielerlebnis, von dessen Machart ich gerne mehr hätte. Ich hoffe wirklich, dass sich TGC auch in Zukunft treu bleibt.
Ein bewundernswerter Mann und Visionär. Ich habe Flower und Journey genossen, sie haben eine völlig neue Spielerfahrung geschaffen, welche ich nicht missen möchte. Frieden und Harmonie, dass sind bedeutende Worte. Ich finde derartige Spiele gerade für den Feierabend perfekt, denn auf stressige, schnelle Actionfeuerwerke habe ich dazu oft keine Lust und Kraft mehr.
Du sagst es.
Jep, das kommt hin.
Bei mir ist es gerade umgekehrt. Nach Feierabend will ich Action, am WE darf es auch mal was ruhiges sein.
So ist es bei mir auch. Wenn ich nach der Arbeit was ruhiges spiele penne ich ein ;)
Komisch, ich habe keine Erinnerungen an Journey. Ach, ich bin ja auch PC-Spieler...sorry.
Nobody’s perfect.
Du meinst jetzt die Entwickler, die keine PC-Version machen, oder? ;-)
Zum Ende dieser Konsolengeneration habe ich mal über meine Lieblingsspiele nachgedacht. Es ist trotz hochkarätiger Konkurrenz Journey.
Kein mir bekanntes Spiel erzeugt ein so großes Spektrum an positiven Emotionen. Dazu kommt die angenehm kurze Spielzeit von nur wenigen Stunden, die tolle Grafik, die wunderschöne Musik, der innovative Onlinemodus und der hohe Wiederspielwert.
Und wenn man es, aus welchen Gründen auch immer, ein doofes Spiel nennen möchte - so ist es immer noch ein hervorragendes Stresstherapeutikum :)
Schön geschrieben. Ich habe Journey auch als fantastische Erfahrung in Erinnerung. Die Musik läuft noch heute regelmäßig.
Dem kann ich nur zustimmen. Ich habe mir sogar noch die Journey Collectors Edition gekauft, obwohl ich das Spiel schon im PSN gekauft habe. Dadurch habe ich jetzt auch den Soundtrack und die zwei Vorgänger. Nur von der Musik kriege ich schon eine Gänsehaut!
Wäre ja schön, wenn er Recht behielte... ich fürchte nur, Microsoft sieht in diesem Ansatz nur ein neues Betätigungsfeld für seine Gesichtserkennung, das sich kommerziell ausnutzen ließe...
Alle Spiele von ihm waren grandios und sehr emotional besonders Journey.
Journey hat zwar eine tolle Atmosphäre dank seinem Grafikstil und der Musik, aber der Mann übertreibt da ganz schön. Mal abgesehen davon, dass auch Journey seine stressigen Stellen hat ist es von der Spielmechanik her ein stinknormales Jump&Run.
Und vor allem: Friedliche, harmonische Spiele gab es schon seit jeher, man denke da einfach nur an Aufbauspiele.
Auch wenn das Spiel verdammt nett gemacht ist und ich da viel Spaß mit hatte ist es keine Revolution der Computerspiele.
Irgendwie sind vor allem die Gamedesigner, die den ganzen Tag darüber quatschen, wie innovativ und visionär sie doch sind meistens das Gegenteil.
"Und vor allem: Friedliche, harmonische Spiele gab es schon seit jeher, man denke da einfach nur an Aufbauspiele."
Das merke ich immer wieder bei nicht-europäischen Leuten (also vor allem US-amerikanischen) aus der Spielebranche. Die reden immer davon wie selten und besonders gewaltfreie Spiele sind. Da müssten sie nur mal bei uns gucken: Adventures und WiSims en masse! Ist gar nicht so ungewöhnlich, wenn man mal über den Tellerrand guckt.
Jo, so wirds sein. :)
Journey war aber schon ein klasse Spiel. Der Schluss hat einen schon nachdenklich gemacht.
Für mich bleibt Journey immer noch eines der überbewertesten Spiele der letzten Jahre
Journey war großartig. :-)
Zumindest wenn man sich auf sowas einlassen kann.
Habe gerade am Wochenende mal wieder Journey gespielt, dürfte der 4. Durchgang gewesen sein. Es ist immer noch sehr gut.