Street Fighter 6

Street Fighter 6 Preview+

Alle Modi angespielt

Hagen Gehritz / 2. Mai 2023 - 18:45 — vor 52 Wochen aktualisiert
Steckbrief
PCPS4PS5Xbox X
Action
Prügelspiel
12
Capcom
Capcom
02.06.2023
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Teaser

Wir konnten bereits frei aus allen 18 verfügbaren Kämpfern wählen und uns in Special Matches, Arcade und der Singleplayer-Kampagne World Tour austoben.
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Alle Screenshots und Videoszenen stammen von GamersGlobal

Capcom stattete dem Redaktions-Dojo in Putzbrunn einen Besuch ab. Mit im Gepäck: Ein Beta Build von Street Fighter 6, in dem alle 18 angekündigten Kämpfer spielbar waren und wir in allen Spiel-Modi in den Ring steigen konnten. 

Ich prügelte also sowohl im Arcade-Modus drauf los, wagte ein Duell mit Jörg, probierte mit den ungewöhnlichen Regeln der Special-Matches herum und konnte  90 Minuten im World-Tour-Modus mit Passanten und Gangmitgliedern rangeln. Und was mir da geboten wurde, gefiel mir besser, als erwartet.
Blanka hat meine Cammy fast besiegt. Doch  in der nächsten Sekunde löse ich die Eingabe für ihre stärkste Critical Art aus, für die der Balken am unteren Bildrand dreimal gefüllt sein muss. So steht sie am Ende doch noch als Siegerin da.
 

Der Name Street Fighter wird wörtlich genommen

Wie die Faust aufs Auge passt der Stil des neuesten Teils der traditionsreichen Fighting-Game-Reihe. Nicht nur die Animationen sind schön anzusehen, besonders bei den extra starken Moves, die die Aktionsleiste am unteren Bildrand leeren. Auch durch Spielereien mit der Farbsättigung, Farbklecks-Effekte und mehr ist Street Fighter 6 ein Augenschmaus. Das urbane Thema als übergeordnetes Leitmotiv der Inszenierung rund um die Prügeleien fällt ebenfalls stimmig aus: Sind die Kämpfer gewählt, laufen sie zu Rap-Musik durch eine jubelnde Menge wie Wrestler auf dem Weg zum Ring. Überblendungen kommen gerne in Form von Graffiti-Logos daher.

In puncto Character-Design finde ich es witzig, dass fast jeder Kerl aus der alten Garde nun einen Bart hat. Und die Proportionen sind übertriebener denn je! Die Arme von Kämpfern wie Wrestler Zangief oder der als Gladiatorin posierenden Marisa  sehen aus wie Pythons, die Terry Crews und dann als Dessert  Dave Bautista verschluckt haben.

Um Neulinge ins Boot zu holen bietet Street Fighter 6 neben dem klassischen Steuerungsschema zum einen  den “modern” getauften Steuerungsmodus mit weniger Tasten und einfacheren Kombo-Eingaben. Zum anderen gibt es mit dem dynamischen Eingabeschema eine noch einfachere Option, bei der auch Kombos automatisch ausgelöst werden. Das erlaubt jedem, mal den Controller in die Hand zu nehmen und trotzdem was auf dem Bildschirm abzuliefern.

Als Jörg bei einem Duell die moderne Steuerung wählte, hat er mich mit Dhalsim (der immer noch seine Gliedmaßen dehnt und so eine große Reichweite besitzt) zwischendurch in die Ecke gedrängt, aber am Ende konnte ich mich doch gegen sein Button-Mashing durchsetzen. Wer einmal angefixt doch tiefer einsteigen will, findet im Trainingsmenü auch diverse Lektionen, die in die Feinheiten der Moves aller Kämpferinnen und Kämpfer einführen.
Die Kamera fängt das Geschehen nicht nur bei den stärksten Special-Moves anders ein. Hier hat mein Ryu Jörgs Dhalsim mit dem Drive-Angriff eine gezimmert, während er gerade einen Angriff auf mich startete.
 

Die neuen Drive-Moves

In meinem Match gegen Jörg konnte ich mit Ryu das Blatt auch dank der neuen Drive-Moves wenden. Mit denen verstärkt ihr zum Beispiel mithilfe der Leiste unter dem Lebensbalken reguläre Attacken. Aber es ist auch möglich, mit einer Drive-Parade Spezialangriffe der Gegner zu kontern oder einen Drive-Angriff zu starten. Die letzten beiden Manöver sind sehr leicht durch den Druck auf zwei Tasten gleichzeitig auszulösen. Zur rechten Zeit macht ein Drive-Move viel aus, aber er ist auch nur ein weiteres Werkzeug am Gürtel. Bei Drive-Kontern war ich wiederum sehr anfällig für Griffe und löse ich den Move blindwütig aus, ist die Anzeige schnell geleert und dann ist meine Figur ausgebrannt und so sehr verwundbar. 

Zu den Modi von Street Fighter 6 gehören unter anderem Special-Matches. Da könnt ihr besondere Regeln festlegen, wie dass beide Spieler sich einen Lebensbalken teilen, sodass der unterlegene Spieler wieder Energie kriegt, wenn er den Gegner trifft – das macht aus den Matches eine Art Tauziehen. Die Regeln könnt ihr wiederum mit einer Bandbreite an Modifikatoren kombinieren, wie dass alle paar Sekunden ein Stier die Kämpfer aufs Horn nehmen will.  

Wer wie ich bei Fighting Games keine Ambitionen für Online-Ranglisten hat, der wird sich freuen, dass Street Fighter 6 Solospieler nicht einfach abspeist. Dazu gehört auch, dass der Arcade-Modus wie früher eine kleine Geschichte für jede Figur erzählt und das nicht nur, nachdem der letzte Gegner besiegt ist. Der Arcade-Modus beginnt zum Beispiel direkt mit einer Zwischensequenz. Die bestehen zwar nur aus vertonten Standbildern, dafür sind es aber schicke Illustrationen. Es fehlt dort auch nicht die kultige Bonus-Stage mit handfester Abwrackprämie.
Mit Special-Moves könnt ihr beim Erkunden auch feindselige Gangmitglieder angreifen, um sie zu überrumpeln. Hier hat mich der aggressive Roomba überrascht. Nach dem Sieg gegen beide Gegner muss ich etwas essen, um mich zu heilen.
 

Die Solo-Kampagne: World Tour

Anders als beim Arcade-Modus kriegt ihr in der Story-Kampagne World Tour auch mal fein inszenierte Cutscenes zu Gesicht. In dem Story-Modus erstellt ihr euch im umfangreichen Charakter-Editor einen Avatar, der sein Training beim Kämpfer Luke startet. Die Story beginnt sehr typisch: Mit euch fängt ein Rivale bei Luke an, doch er meint mit den Methoden des Meisters dauert das so lange und er sucht einen anderen Weg, um Stark zu werden – und so kreuzen sich eure Wege immer wieder. Das verwebt sich mit den Machenschaften von Verbrecherorganisationen, denen ihr etwas Vernunft einprügelt. 

Spielerisch lauft ihr frei durch die Straßen der Stadt, wobei ihr später noch andere Schauplätze auf der Welt bereisen werdet. Startet ihr zunächst mit dem Kampfstil von Luke, trefft ihr bald auf weitere bekannte Gesichter, die euch ausbilden und so Zugriff auf ihre Movesets geben. Allerdings nicht vollständig, ihr müsst Erfahrung mit dem Kampfstil sammeln, mit ihnen interagieren und so die Beziehung zu ihnen steigern, um noch mehr Moves zu erhalten. Die Kampfstile unterschiedlicher Meister mischen könnt ihr im World-Tour-Modus aber nicht. 

Erlernte Special-Moves packt ihr nicht nur im Kampf aus, sondern setzt sie auch beim Erkunden ein. Obwohl es keinen Sprungknopf gibt, könnt ihr aber durch diese Moves auch entlegene Ecken erreichen – es warten also auch versteckte Geheimnisse auf euch. 

Es gibt nicht nur Gangmitglieder, die euch bei Sichtkontakt angreifen. Die NPCs in der Welt sind immer für etwas Ringelpiez mit Anfassen zu haben. Ihr könnt fast jeden ansprechen und zu einem Duell herausfordern, auch Händler. Der Kampf findet dann tatsächlich dort an Ort und Stelle statt, nur die Kamera zeigt nun die Seitenperspektive und die Figuren bewegen sich wie gehabt nur innerhalb von zwei Dimensionen. Die Kontrahenten im World-Tour-Modus sind dabei letzten Endes wie euer Avatar: Austauschbare Figuren mit einem bestimmten Move-Repertoire. Dazu kommen aber teils auch besondere Eigenschaften oder ein Kampf gibt euch optionale Ziele vor. Erfüllt ihr die, erhaltet ihr Items und andere Belohnungen. Dabei sammelt ihr nicht nur Erfahrung in den einzelnen Kampfstilen, sondern auch euer Gesamtlevel steigt und ihr erhaltet Skillpunkte, um Angriff oder Verteidigung zu steigern oder euren Lebensbalken wachsen zu lassen. Bei geringem Levelabstand konnte ich auch einen Angriff gegen stärkere wagen. Aber um Feinde mit 20 Stufen über der eigenen zu besiegen, hätte ich sie lange beackern müssen und mit nur zwei Treffern von ihnen ging ich zu Boden. 

Die Siegbedingungen, aber auch Besonderheiten wie Kämpfe gegen mehrere Gegner auf einmal und auf der Kampfmechanik aufsetzende Minispiele sorgten in meiner Anspielzeit mit dem World Tour Modus für Abwechslung. So tappte Street Fighter 6 nicht direkt in dieselbe Falle wie andere Prügler mit ähnlichen Modi, dass sich die ständigen Matches gegen andere Klonkrieger aus dem Charakterbaukasten schnell zu beliebig anfühlen. Es muss sich nur zeigen, ob es Capcom auch langfristig gelingt,  spielerisch bei den World-Tour-Rangeleien für Abwechslung und Motivation zu sorgen. 

Autor: Hagen Gehritz (GamersGlobal)
 
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Meinung: Hagen Gehritz

Alle Jubeljahre packen wir mal das SNES meiner besseren Hälfte aus (meine erste Konsole tatsächlich erst ein N64) und spielen unter anderem Street Fighter 2. Bei den moderneren Teilen der Reihe habe ich immer eine Zeit lang den Arcade-Modus gespielt und dann war es auch gut. Obwohl ich also sehr gerne Fighting Games spiele, bin ich nie länger an Street Fighter hängen geblieben. Und trotz dem, was ich gerade schrieb, hat der Preview-Build von Street Fighter 6 einen starken Eindruck auf mich gemacht!

Bei der Start-Aufstellung fehlt noch mancher Veteran. Wer zum Beispiel am liebsten Vega spielt, ist logischerweise nicht glücklich mit dem Kader zum Launch (weitere Kämpfer folgen wie heute im Genre üblich in DLC-Form). Grundsätzlich ist es abseits davon bei Fighting Games immer heikel, eine Nachwuchs-Generation an Figuren einzuführen und neben die nun auch innerhalb des Spieluniversums… gereifteren Recken zu stellen. In der Hinsicht macht Street Fighter 6 auf mich den Eindruck, diesen Spagat zu meistern und sowohl in Sachen Persönlichkeit als auch bei den Moveset-Archetypen eine gute Mischung abzuliefern. 

Die Drive-Leiste gibt den Gefechten eine interessante zusätzliche Schicht, ohne zu sehr als Feature in den Vordergrund zu rücken. Sowohl die Animationen als auch die Stilisierung der Action und des Drumherums lassen Stimmung aufkommen. Kurz gesagt: Bisher haut Street Fighter 6 richtig rein! Wenn nun der World-Tour-Modus zeigt, dass bei Erkundung und Prügel-Quests genug Vielfalt geboten wird und Capcom sich in puncto Online-Lobbys und Netcode keine Blöße gibt, dann hat Street Fighter 6 das Zeug, rundum sehr gut zu werden. 
STREET FIGHTER 6
Vorläufiges Pro & Contra
  • Drive-Manöver sorgen für angenehme Evolution der spaßigen Kämpfe
  • Ansehnliche und stilsichere Grafik
  • Gutes Angebot an Inhalten, auch in Sachen Singleplayer
  • Präzise Gamepad-Steuerung mit alternativ vereinfachtem Schema sowie Automatik-Modus für Anfänger
  • Schafft es der World-Tour-Modus auch langfristig, zu motivieren?
Aktuelle Einschätzung
Sowohl die Präsentation als auch das Gameplay von Street Fighter 6 machen bereits viel Spaß. Es muss sich noch zeigen,  wie viel Capcom aus dem spielerischen Potential der Story-Kampagne herausholt. Freunde der gepflegten Prügelei gegen menschliche Mitspieler dürfen sich schonmal Vorfreude erlauben – da ist aber auch die Frage nach der Umsetzung des Online-Spiels offen.
Sehr Gut
Aktueller Stand
  • Beta-Version
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Hagen Gehritz 2. Mai 2023 - 18:45 — vor 52 Wochen aktualisiert
Hagen Gehritz Redakteur - P - 176218 - 2. Mai 2023 - 18:46 #

Viel Spaß mit der Vorschau!

Hannes Herrmann Community-Moderator - P - 43037 - 2. Mai 2023 - 18:59 #

Meine Arcade Sticks warten schon :)

Tasmanius 21 AAA-Gamer - - 28840 - 2. Mai 2023 - 20:17 #

That's what she said.

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105074 - 2. Mai 2023 - 19:52 #

Hab die Demo gespielt, war aber doch eher nicht so angetan. Meine Prügelspiel Zeiten sind anscheinend vorbei.

ds1979 20 Gold-Gamer - P - 21426 - 2. Mai 2023 - 22:02 #

Ist auch ein Koop-Spiel, alleine gegen die Machine, mäh, gegen Button-Mashing Jörg super;) Alle diese Spiele brauchen Menschen vor Ort. Wir haben letztens die Turtles Collection mit 4 Playern vor Ort gespielt. Meine Spielehighlight 2023.

Hagen Gehritz Redakteur - P - 176218 - 3. Mai 2023 - 8:59 #

Also gegen andere vorm selben Bildschirm ist schon das Größte. Aber ich spiele allgemein gerne gegen die KI, wenn der Arcade nicht nur Punktejagd ist oder es schöne Singleplayer-Modi gibt. Wenn ich daran denke, wie viele Stunden ich z.B. in den fantastischen Waffenmeister-Modus von Soul Calibur 2 gesteckt habe.

ds1979 20 Gold-Gamer - P - 21426 - 3. Mai 2023 - 22:22 #

Wieso hast du uns den Zweikampf gegen BMJ ( toller Highscorename, ich höre quasi aus dem OFF wie Don King den ansagt) nich sehen lassen? Oder hab ich den im Trailer übersehen, da war Dhalsim kurz zu sehen.

StefanH 26 Spiele-Kenner - - 65065 - 2. Mai 2023 - 21:08 #

Die Demo habe ich schon ausprobiert. Wozu man diese Open World brauchen soll, ist mir da echt nicht klar geworden. Aber das Kampfsystem scheint wieder mal erstklassig geowrden zu sein... Ich freue mich auf den Release. Der Arcade Stick ist bereit.

Markus K. 16 Übertalent - 5691 - 2. Mai 2023 - 21:51 #

Irgendwie fehlt mir da der Charme von Street Fighter 2, das ich auf dem SNES gespielt habe. Aber da schwingt natürlich Nostalgie mit, das ist mir schon klar.

Desotho 18 Doppel-Voter - 9441 - 3. Mai 2023 - 7:13 #

Vermutlich Geschmackssache. Ich finde die 2D Sachen von Arc System Works auch weitaus schöner.
Oder wenn es 3D sein soll Guilty Gear.

Hagen Gehritz Redakteur - P - 176218 - 3. Mai 2023 - 8:55 #

Der 3D-Stil von Arc System ist aber auch fantastisch, weil sehr gelungen nach 2D-Anime ausschaut.

Labrador Nelson 31 Gamer-Veteran - P - 267141 - 3. Mai 2023 - 0:28 #

Das sieht alles super aus, neu und sinnvoll wie ich finde. Ein weiteres Street Fighter, das ich mir auf jeden Fall genauer anschauen werde.

Vampiro Freier Redakteur - - 122293 - 3. Mai 2023 - 9:58 #

Schöne Preview. Sieht nett aus. Auf SNES war das damals ein totaler Kracher.

Robokopp 19 Megatalent - - 18987 - 3. Mai 2023 - 11:02 #

Der Worldtour Modus sieht interessant aus und erinnert mich an Soul Calibur 2. Jetzt bin ich doch gespannt auf den Test.

Maverick 34 GG-Veteran - - 1334809 - 3. Mai 2023 - 16:21 #

Gute Preview+, bin auf SF 6 gespannt. ;)

SupArai 25 Platin-Gamer - - 61499 - 7. Mai 2023 - 13:26 #

Wow, die Kämpfe sehen richtig spektakulär aus, grafisch gefällt mir das sehr gut.

Allerdings konnte ich mir schon vor über 25 Jahren nur wenige Angriffskombinationen merken und dass dann auch mehr schlecht als recht – da sich das nicht gebessert hat, gehöre ich nicht zur Zielgruppe...