Das Grauen kehrt zurück

The Evil Within 2 Test

Stephan Petersen 17. Oktober 2017 - 13:45 — vor 6 Jahren aktualisiert
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Ausgewogene Mischung aus Stealth und Action

Unser rund zwanzigstündiges Spielerlebnis ist abhängig von unserer Spielweise. Denn The Evil Within 2 erlaubt uns,  ballernd und schleichend durch Union zu ziehen. In der offenen Spielwelt ist es immer wieder möglich, Monster zu umgehen. Auch lässt sich Munition durch Schleichangriffe sparen. Wobei wir gleich einschränken müssen: weder der eine noch der andere Weg ist zu hundert Prozent machbar. In einer Situation dürfen wir wegen eines Gaslecks nicht zu unseren Knarren greifen. In anderen Abschnitten, etwa bei Bosskämpfen, müssen wir hingegen immer wieder Pistole und Armbrust einsetzen. Wer The Evil Within 2 überwiegend als Shooter spielen will, sollte ein ausgezeichneter Schütze sein. Denn die Monster stecken ordentlich ein (am besten immer auf den Kopf!), sind in der Überzahl und sehr agil. Das Killen der Dinger lohnt sich jedoch. Als Belohnung winkt sogenanntes grünes Gel, das Sebastian ihnen nach dem Ableben extrahieren und in Charakterverbesserungen investieren kann.
 
Hin und wieder gibt es kleinere Rätsel.
Zudem wartet The Evil Within 2 gelegentlich mit Rätseln auf. So müssen wir etwa an einem Sicherungskasten dafür sorgen, dass der Strom wieder fließt. Oder aber in einem Minispiel die Frequenz unseres Kommunikators auf die eines Türschlosses einstellen, um es zu öffnen und im Raum Ressourcen wie Munition und Spritzen zu finden. Wenn Sebastian zu viel Schaden eingesteckt hat, greifen wir entweder zur selbigen Spritze oder suchen einen Schutzraum auf. Dort können wir unseren Gesundheitsbalken mit einer frischen Tasse Kaffee auffüllen, das Spiel speichern (außerdem gibt es Auto-Saves, die sehr fair gesetzt sind) und in Sebastians Zimmer wechseln.

Abhängig vom jeweiligen Schutzraum finden wir dort ferner neue Ressourcen, eine Werkbank, Verbündete, die uns mit Infos und Nebenmissionen versorgen, oder einen Zugang zu den Verbindungstunneln von Union.
Unsere Belohnung für einen erfolgreichen Kill: Sebastian entnimmt dem Monster grünes Gel.
 

Wir verbessern unsere Chancen

Sebastians Zimmer ist ein ruhiger Kontrast zum brutalen Überlebenskampf in Union. Bei gemächlicher klassischer Musik schauen wir uns in der Spielwelt gefundene Dias an, basteln an der Werkbank oder statten der schon aus dem vorherigen Abenteuer bekannten Krankenschwester Tatiana einen Besuch ab. Hier kommt das grüne Gel ins Spiel. Im Skill-System schalten wir mit dem Zeug neue Fähigkeiten frei. So erhöhen wir beispielsweise Werte wie Ausdauer und Gesundheit oder erlernen einen neuen Schleichangriff. Zudem können wir mit in Union gefundenen Schlüsseln (befinden sich in zerstörbaren Statuen) Leichenschränke öffnen, in denen wir Ressourcen finden. Auch lohnt sich bei Schwester Tatiana ein Abstecher auf den Schießstand. Munition gibt es hier frei Haus, so dass wir nach Herzenslust ballern und üben dürfen. Als Belohnung winken hilfreiche Ressourcen.
 
Auf der Karte sehen wir Missionsziele sowie interessante Orte.
Einige Ressourcen können wir an der Werkbank einsetzen. Mit Waffenteilen verbessern wir unsere Knarren und die Armbrust. Letztere hat verschiedene Funktionen. Rauchbolzen verschaffen uns Deckung. Schockbolzen paralysieren  (nach Upgrade auch mehrere) Monster, so dass ein abschließender Fußtritt das Vieh erledigt. Mit Harpunen erzielen wir eine ordentliche Monsterstoppwirkung. Tja, und Explosivbolzen sprechen wohl für sich.

Zudem stellen wir mit Ressourcen wie beispielsweise Schießpulver Munition für unsere Argumentationsverstärker her. Auch Spritzen und Medikits basteln wir hier ganz klassisch aus gesammelten Kräutern. Praktisch: Sollte die Munition außerhalb des Schutzraumes einmal knapp werden, kann Sebastian auch auf die Fähigkeit „Improvisieren“ zugreifen. Allerdings kostet die Herstellung mehr Ressourcen als an der Werkbank.
 

Egal, ob mit Maus und Tastatur oder Controller

An der Werkbank verbessern wir uns Waffen oder stellen Nachschub her.
Die Steuerung funktioniert sowohl mit Maus und Tastatur als auch mit dem Controller tadellos. Der Vorteil von Maus und Tastatur: Statt den vier Items beim Gamepad haben wir acht Schnellzugriff-Tasten. Einen riesigen Unterschied macht das aber nicht. Sobald wir das in einem Radialmenü angeordnete Inventar öffnen, pausiert das Spiel, so dass wir jederzeit in Ruhe zur entsprechenden Knarre oder Spritze wechseln können.

Sagten wir „tadellos“? Hin und wieder sind uns kleinere Sachen aufgefallen. So blieb Sebastian in einigen wenigen Situationen an unsichtbaren Kanten hängen. Auch sind einige Gegenstände auf Brusthöhe erklimmbar, andere hingegen nicht. Immerhin: Das Spiel blendet mit einer entsprechenden Anzeige ein, auf welche Objekte wir klettern können. Auch weist uns das Spiel jederzeit darauf hin, wo wir in Deckung gehen können. Das ist hilfreich, wenn wir Monster schleichend umgehen wollen oder sogar müssen, weil wir ihnen nichts anhaben können.
Kopf einziehen! Die Mischung aus Stealth und Action ist sehr ausgewogen.
Jörg Langer Chefredakteur - P - 471222 - 17. Oktober 2017 - 13:45 #

Viel Spaß beim Lesen und Gruseln...

euph 30 Pro-Gamer - P - 130409 - 17. Oktober 2017 - 13:50 #

Ich grusel mich bereits seit Samstag und kann dem Meinungskasten bisher zustimmen. Obwohl ich in den Open World Abschnitten durchaus Grusel verspüre, den man weiß nie, wo sich Gegner verstecken.

direx 22 Motivator - - 37052 - 17. Oktober 2017 - 13:57 #

Der erste Teil hat mich dermaßen angeödet, dass ich hier dankend ablehne ...

rammmses 22 Motivator - - 32722 - 17. Oktober 2017 - 14:08 #

Für mich neben Resident Evil 7 das Spiele-Highlight des Jahres. Finde es sogar noch besser als den ersten, wo es passt schön altmodisch, aber mit vielen modernen Elementen, richtig klasse Spiel. :)

bsinned 17 Shapeshifter - 8200 - 17. Oktober 2017 - 14:12 #

Ich hab abends Cohhcarnage mehrere Stunden beim Spiel zugesehen und fand die Storyabschnitte teils richtig gut, aber die Semi-Open-World dafür auch richtig schlecht.
Die KI kam dabei besonders schlecht weg. Läuft man fix 20 Meter um´s nächste Eck oder in´s nächste Gestrüpp und schon ist man vor den Gegnern sicher - und das auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad. Dass es sich dabei meist um zombieartige gegner handelt, zieht leider nicht, denn dieses Spiel konnte man mit jeder Art Gegner so treiben.

-Stephan- 14 Komm-Experte - 2137 - 17. Oktober 2017 - 14:37 #

Ich hab jetzt knapp 10 Std. gespielt und mir gefällt der Open-World Abschnitt recht gut. Das ist sicher Geschmackssache und sicher auch nicht so bedrohend wie in Teil 1. Aber die Aufmachung der Stadt finde ich einfach gelungen. Es macht Spaß alles zu erkunden und zumindest eine Szene (Stichwort: Lautsprecherausgabe am Gamepad) hat mich zumindest schon mal unter gewisse Druckgefühle gesetzt :D

Teil 1 gefiel mir, war mir aber auch ab und an einfach zu wirr. Daher finde ich den Wechsel auf die Kleinstadt Union bisher wirklich gelungen.

euph 30 Pro-Gamer - P - 130409 - 17. Oktober 2017 - 17:46 #

SPOILER

Thomas Barth (unregistriert) 17. Oktober 2017 - 14:57 #

Hervorragender Test! Schon bei der Einleitung habe ich Lust bekommen mir Teil 1 zu kaufen, um dann Teil 2 irgendwann nachzuholen. :)

Elfant 25 Platin-Gamer - 63208 - 17. Oktober 2017 - 15:18 #

Hmm ich mochte ja den ersten Teil, daß ich nun nichts über die Geschichte lese, macht mich da schon etwas stutzig.

euph 30 Pro-Gamer - P - 130409 - 17. Oktober 2017 - 17:46 #

Wieso das?

Elfant 25 Platin-Gamer - 63208 - 17. Oktober 2017 - 18:08 #

Die Geschichte von Teil 1 war nicht so dilettantisch wie üblich. Zu Teil 2 habe ich eine News in Kopf, welche ich paraphrasiert als "Diesmal machen wir die Geschichte nicht so kompliziert, damit der Spieler sich auch versteht und reduzieren auch ihren Anteil am Spiel" wiedergeben würde.

rammmses 22 Motivator - - 32722 - 17. Oktober 2017 - 19:43 #

Die Story ist geradliniger und klarer erzählt, aber keineswegs reduziert. Ist auch narrativ eine direkte Fortsetzung.

Elfant 25 Platin-Gamer - 63208 - 17. Oktober 2017 - 20:27 #

Ok danke.

Sciron 20 Gold-Gamer - 24183 - 17. Oktober 2017 - 15:25 #

Klingt ordentlich. Fand schon Teil 1 trotz seiner Macken sehr Atmosphärisch und teils echt beklemmend. Wenn man daran anknüpft und einige der Schwächen elimieren konnte, umso besser. Gegen erhöhte Linearität hätte ich allerdings auch nix gehabt.

Andererseits, Silent Hill 2 (Das natürlich immer noch beste Horrorspiel aller Zeiten) hat ja auch so seine Form der Open World und da klappt's meist auch recht gut.

Faerwynn 20 Gold-Gamer - P - 20326 - 17. Oktober 2017 - 16:19 #

Ist diesmal die englische Version mit auf der Disk? Bei Teil 1 war das leider nicht so.

rammmses 22 Motivator - - 32722 - 17. Oktober 2017 - 16:24 #

Ja, man kann im Hauptmenü sogar Sprache der Sprachausgabe, Untertitel und Spieltexte separat nach Wunsch einstellen.

deaddisk 12 Trollwächter - 1176 - 17. Oktober 2017 - 16:51 #

Ich habe bisher bis Kapitel 3 gespielt, mir gefällt's :)

maddccat 19 Megatalent - 14127 - 17. Oktober 2017 - 17:57 #

Im Gegensatz zum ersten Teil spricht mich das hier schon deutlich mehr an. Könnte ein Sale-Kandidat werden.

Jadiger 16 Übertalent - 5509 - 17. Oktober 2017 - 19:58 #

Ich habe es in 14 Stunden durch gespielt habe wirklich nichts ausgelassen jeden Gegner gefarmt, jedes Dia gefunden und jede Optional Mission gemacht.

Ich finde es schlechter als den ersten Teil, es gibt sehr viel weniger Gegner, Bosse und Settings. Die Story ist besser wenn man den ersten kennt ohne den denke ich das es recht schwer ist überhaupt genau zu wissen was das alles soll. Den dann kann man die ganzen Texte lesen um überhaupt zu wissen was das ganze genau soll.

Das Gameplay ist im Grunde wie im ersten nur jetzt hat man Hubwelten wo man ein paar Nebenaufgaben machen kann. Groß sind die nicht und die Nebenaufgaben sind auch recht spärlich ich hätte mir da wesentlich mehr erhofft. Eigentlich sind die nur dafür da um Ressourcen zu sammeln und dann die Hauptmission zumachen.
Ich hab in den Hubwelten einfach die Monster gefarmt und alles eingesammelt und bin dann erst zur Hauptquest den respawns gibt es nur nach Story Wendungen. Munition kann knapp werden gerade am Schluß des Spiels aber reicht dann doch. Außerdem killt man die Monster so gut wie immer im Schleichmodus und solche Spiele haben ja Mechaniken das man mehr findet wenn man wenig hat.

Ich fand es ehrlich gesagt ein wenig kurz, weil die Hubwelten ja ständig die gleichen Assets verwenden und nur wenige Gebäude wirklich einzigartig sind. Sogut wie nur die Gebäude wo Story passiert und die eigentlichen Story Missionen sind auch nicht sonderlich lange. Aber gut gemacht ungefähr so wie im ersten Teil, das ganze Spiel ist aber sehr linear.

Wer den ersten mochte wird auch den mögen, trotzdem fand ich den ersten wesentlich besser. Weil er mehr Orte, mehr Monster, mehr Bosse hatte und auch stellen die wirklich Herausfordernd waren.
Ich glaube Teil 2 hat wesentlich weniger gekostet wie Teil 1 und das merkt man halt an den Assets, Gegner usw. das finde ich nicht in Ordnung.
Ich mochte den ersten Teil wirklich gerne und genau deshalb weil es immer wieder neue Orte neue Gegner gab und all die Punkte wurden deutlich zurück geschraubt.

Truthelm (unregistriert) 20. Oktober 2017 - 21:23 #

Freut mich! Demnach werde ich es mir auch kaufen! Danke für die Hilfe bei der Kaufentscheidung!

joker0222 29 Meinungsführer - 114740 - 17. Oktober 2017 - 20:58 #

Klingt nach Pflichtkauf für mich. Der erste war schon genau mein Ding.

zombi 18 Doppel-Voter - 12041 - 18. Oktober 2017 - 11:19 #

Das beste Spiel dieser Art ist mMn "Dying light the following".

TheRaffer 23 Langzeituser - P - 40467 - 18. Oktober 2017 - 18:02 #

Zack, ab auf die Wunschliste. :)