Jonas Schramm 8. August 2012 - 23:25 — vor 11 Jahren aktualisiert
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Sonys Exklusivtitel schaffen nach und nach den Sprung auf die PSVita. War Uncharted - Golden Abyss das Highlight zum Launch, folgte Ende Mai auch die Resistance-Reihe. Gut war Resistance – Burning Skies aber nicht (GG-Test: 6.5). Für Mitte September steht nun Little Big Planet PSVita in den Startlöchern, das den doch sehr kargen Sommer in Sachen Spielveröffentlichungen zu einem versöhnlichen Abschluss bringen soll. Wie immer ist auch diesmal nicht der Entwickler der Playstation-3-Versionen (also bei LBP Media Molecule) für die Umsetzung verantwortlich: Das Spiel entsteht bei Double Eleven in Middlesbrough, England. Trotz des neuen Entwicklers scheint die Handheld-Version von Little Big Planet aber in keinster Weise eine abgespeckte oder schlechtere Version im Vergleich zu den PS3-Spielen zu werden. Soviel können wir sagen, nachdem wir die ersten Levels angetestet haben.

Unruhe auf Planet Karneval Der Marionettenspieler war lange Zeit der größte Entertainer des Planeten Carnevalia, bei dem es sich im Grunde um eine riesige Kirmes handelt. Er führte aber auch ein sehr einsames Leben, worunter seine Vorführungen mit der Zeit zu leiden hatten. Eines Tages passierte es dann: Er wurde von den Zuschauern ausgebuht. Der Marionettenspieler verschwand daraufhin, nur um wenig später seinem Ärger Luft zu machen und die Bewohner des Planeten in Angst und Schrecken zu versetzen. Dieser simple Story-Ansatz begleitet euch durch Litte Big Planet PSVita, in dem ihr in typischer Serien-Manier neue Schauplätze bereist, wo euch immer mehrere Levels erwarten. Im Rahmen unserer Preview-Version verschlägt es uns nach La Marionetta, dem Geheimversteck der Bewohner von Carnevalia vor dem Bösewicht. Hier erlernen wir in Sachen Steuerung und Spielprinzip die Grundlagen. Geändert hat sich im Vergleich zu den anderen Teilen der Serie aber nichts. Weiterhin rennen und springen wir durch die Levels, die im ersten Moment zweidimensional wirken, jedoch bis zu drei Tiefen-Ebenen besitzen.

Komplettes LBP-Feeling
Der verrückte Typ mit der Maske bringt uns bei, wie wir unbeschadet durch die Levels hüpfen (oben). Diese sind wieder äußerst farbenfroh und abwechslungsreich (unten).
Die Levels, die wir auf Carnevalia zu Gesicht bekommen, sind nicht an die Hightech Vergnügungsparks der heutigen Zeit angelehnt, sondern wirken direkt aus dem frühen 20. Jahrhundert und der Anfangszeit der Freizeitparks entnommen. Die Level-Hintergründe schmücken Holzverkleidungen, Clown-Gesichter und bunt leuchtende Glühbirnen. Auf die Spielzeug-Ästhetik wurde aber trotzdem nicht verzichtet. Sackboy springt beispielsweise in eine Schublade, um an einer anderen Stelle wieder aus einer herauszuspringen. Mit unserer Stoffpuppe laufen wir aber auch an einer Spielzeugeisenbahn und dem ein oder anderen übergroßen Musikinstrument vorbei oder über eines hinweg, etwa über die Tasten eines Klaviers.
 
Dank des farbstarken, relativ pixelreichen Bildschirms der PSVita sieht das alles auch noch klasse aus. Die Schauplätze sind sehr bunt, die Farben kräftig und die Levels weisen eine Fülle an Details auf. Anders als Modnation Racers - Road Trip, das einen ähnlichen kunterbunten Stil pflegt, läuft Little Big Planet zudem durchgehend flüssig. Und auch die Ladezeiten sind angenehm kurz. Neben der Grafik trägt auch der Sound seinen Teil zur tollen Stimmung bei. Vor allem die musikalische Untermalung ist wieder einmal sehr gut gelungen und so begleitet fröhlich-eingängige Zirkusmusik unsere Sprungeinlagen. Wie in Little Big Planet 2 ist auch im PSVita-Sprössling die Sprachausgabe der große Kritikpunkt an der Vertonung. Während die Charaktere in den Zwischensequenzen sprechen, geben sie im eigentlichen Spielverlauf wieder nur ihr unverständliches Phantasiegebrabbel zum Besten. In Anbetracht der Tatsache, dass die Figuren meist eh nur ein bis zwei Sätze am Stück sprechen, finden wir dies unverständlich.
 
Die alte Serien-Krankheit
Seitdem das erste Little Big Planet 2008 für die Playstation 3 erschienen ist, zieht sich ein Ärgernis wie ein roter Faden durch die Serie: die Steuerung. Und das ist bei Little Big Planet für die PSVita auch nicht anders. Nicht dass es besonders kompliziert wäre, Sackboy durch die Levels zu steuern (im Grunde benötigten wir nur zwei Tasten für Sprünge und den Greifhaken, sowie den linken Analog-Stick), auch das Spielgefühl ist aber immer noch dasselbe. Aber das heißt eben auch: Sackboy steuert sich immer noch deutlich schwammiger durch die Levels, als ein Mario oder Super Meat Boy. Dies fällt vor allem bei Sprüngen auf. Rennen wir auf einen Abgrund zu und drücken im gefühlt richtigen Moment die Sprungtaste, ist es meist schon zu spät und der Held stürzt in den Tod. Haben wir den Absprungpunkt erst einmal getroffen und befinden uns in der Luft, reagiert der Charakter genauso träge auf die Eingaben. So sind immer wieder deutliche Korrekturen während der Flugphase nötig, damit wir auch wirklich da landen, wo wir es wollen. Dasselbe Problem offenbart sich beim Einsatz des Greifhakens. In einigen Sequenzen müssen wir uns von einem Punkt zum nächsten hangeln, wobei es schwer ist, den richtigen Zeitpunkt für den Tastendruck abzupassen. So stürzt Sackboy auch hier deutlich öfter in den Abgrund, als uns lieb ist.
 
Neben der Steuerung per Stick und Tasten nutzt Little Big Planet PSVita natürlich auch den Touch-Screen sowie das rückwärtige Touch-Pad des Handhelds. Gut gefiel uns der Einsatz des Touch-Screens der Vita. So eröffnen sich uns im Laufe eines Levels kleinere „Rätsel“, in denen wir Blöcke mit dem Finger verschieben müssen, um beispielsweise eine Rampe zu einem höheren Level-Abschnitt zu bauen. Warum wir Rätsel in Anführungszeichen geschrieben haben? Alle verschiebbaren Gegenstände waren in einem hellen Blau eingefärbt; so war es uns ein leichtes, die Objekte ausfindig zu machen. Aber auch wenn die Aufgaben in unserer Spiel-Session noch nicht sonderlich anspruchsvoll waren, birgt der Einsatz des
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Touch-Screens doch Potential. Ein anderes Beispiel: Anhand einer Feder, die wir mit unserem Finger spannen, schießen wir Sackboy auf eine höher gelegene Plattform.
 
Deutlich nerviger fanden wir da schon die Level-Abschnitte, in denen neben dem Touch-Screen auch noch das hintere Touch-Pad zum Einsatz kam. Das Zusammenspiel der Touch-Features erinnert an Little Deviants, so drücken wir Blöcke quasi aus dem Bildschirm heraus oder in ihn hinein. Dadurch bauen wir uns Treppen oder erstellen an festgelegten Stellen Brücken, um Abgründe zu überwinden. Was in der Theorie ganz nett klingt, verliert in der Praxis durch die umständliche Handhabung aber seinen Reiz. Der Grund dafür ist simpel: Wir sehen nicht, wo genau wir die PSVita hinten anfassen. Und während ein Resistance – Burning Skies – in dem mit dem Touch-Pad Granaten geworfen werden – uns nicht die hundertprozentige Präzision abverlangt, sind die beweglichen Objekte in Little Big Planet deutlich kleiner. So hielten wir die Vita öfters nur mit einer Hand fest, um mit der freien Hand auf der Rückseite entlangzufahren und die Blöcke zu verschieben.
Die PSVita-Version macht auch Gebrauch vom Touchscreen des Handheld. So verschieben wir diesen blauen Klotz, um uns eine Rampe zu bauen.
SirDalamar (unregistriert) 11. August 2012 - 6:58 #

LBP ist einfachh toll von Konzept, Gestaltung und Leveln her. Aber! Ja, aber: Die Steuerung ist so schwammig, es ist kaum auszuhalten. Mario und (einige) Sonic Spiele machen so viel Spaß WEIL man die absolute Kontrolle hat. DAS sollte man dringend noch ändern. LBP macht auch so schon jede Menge Spaß, klar. Aber wieso ist es so schwer, eine derart simple Verbesserung einzuführen? Naja!