Update vom 31. August:
Cowcat hat über Twitter gemeldet, dass die betroffenen Steam-Kuratoren mittlerweile gesperrt worden sind.
Ursprüngliche News vom 29. August:
Der Indie-Entwickler Fabrice Breton hat mit seinem Studio Cowcat kürzlich sein "Punch-and-Click-Adventure" Brok the Investigator veröffentlicht. Die Mischung aus klassischem Abenteuerspiel mit einer Portion Prügelei ist bei den Spielern auf Steam auch bisher sehr gut angekommen. Doch über Nacht hagelte es plötzlich negative Bewertungen.
Was war passiert? Breton meldete sich dazu bei Twitter und erklärte, dass er wohl einigen Keyresellern auf den Schlips getreten war. Dazu postete er zunächst einen Screenshot aus seinem Posteingang mit etlichen Anfragen von "Review-Seiten", die auf kostenlose Steam-Keys zu seinem Spiel abzielten:
Ich erhalte wirklich Tonnen von diesen Mails. Alle Indie-Entwickler müssen sich damit herumschlagen. Leider sind das fast alles Betrüger, die versuchen, Keys von Entwicklern zu ergaunern, um sie weiterzuverkaufen.
Dazu verweist er noch auf einen Thread bei Reddit, unter dem man noch etwas mehr darüber erfährt. Breton gefiel der Gedanke allerdings nicht, wegen den Betrügern die wenigen ehrlichen Anfragen zu ignorieren, also hat er sich etwas überlegt, um die Fake-Anfragen herauszufiltern:
Ich habe angefangen, ihnen kostenlose Steam-Keys zum Prolog anstelle von denen für die Vollversion zu schicken. Soweit ich weiß, ist es bei Steam-Keys unmöglich, sie zu unterscheiden, bevor man sie für ein Konto aktiviert.
Und tatsächlich haben sich nur sehr wenige Anfragende wieder gemeldet und nach einem Vollversions-Key gefragt. Die nicht unwahrscheinliche Vermutung von Breton ist es, dass die anderen Keys dann wohl auf einschlägigen Keyreseller-Seiten gelandet sind. Die Käufer der Keys werden darüber wohl nicht erfreut gewesen sein und werden sich auch dementsprechend bei den Resellern beschwert haben. Diese haben dann offenbar "aus Rache" das Spiel bei Steam schlecht bewertet. Das ist selbst dann möglich, wenn sie das Spiel nicht besitzen - solange sie als Steam-Kurator registriert sind.
Breton hat diese Kuratoren an Steam gemeldet und offenbar hat die Spiele-Plattform schnell reagiert und die negativen Reviews wieder entfernt. Damit kann Brok the Investigator seine blütenweiße 100%-Positiv-Weste vorerst einmal behalten. Wenn ihr euch selbst ein Bild von dem Spiel machen möchtet, findet ihr den Launch-Trailer direkt unter dieser News.
hab den Trailer zum spiel heute schon gesehn. Da würde ich mich über einen Test freuen. Hoffentlich steht das hier bei GG an.
Ist doch ne richtig coole Kombi und schön wäre zu wissen ob diese auch gelungen ist.
Also ich würde was dazu schreiben, vielleicht sollte ich bei ihm mal einen Key anfragen? ;)
Den Prolog habe ich in diesem Steam Demo Festival gespielt. Hat wirklich was.
Wenns auf gog den Prolog gibt, dann doch sicher auch bei Steam: https://www.gog.com/en/game/brok_the_investigator_prologue
DEr Wahnsinn wie man heute überall beschissen wird... Eigentlich sollte Steam diees "Kuratoren" direkt komplett löschen....
Eher verifizieren lassen müssen, denn da sind ja auch Spielemagazine vertreten. Wenn aber jeder Hinz und Kunz und Youtuber Kurator sein darf und kann, dann hat das System ein Problem.
Genau das ist jetzt passiert. Steam hat die Accounts geprüft und gelöscht.
Das ist gut :)
Da bin ich als Checker heilfroh, ein kleines Netzwerk mittlerweile zu haben.
Erklärt vllt auch, warum es zB zu RimWorld Console nix gab, konnte man nur kommentarlos per E-Mail anfragen,da habe ich mit privater E-Mail natürlich schlechte Chancen (lief nicht über Ludeon sondern den Portierer).
Cowcat nutzt dazu auch den Dienst "Keymailer".
Ich auch. Habe da auch schon 2 Keys oder so bekommen. Problem: Das ist auf Content Creator ausgelegt (allein um sich freischalten zu lassen, muss man gewisse Hürden nehmen). Das heißt ich kann nicht für ein GG Review anfragen (daran scheiterte damals auch ein Check zu Tavern Tycoon, da hatte ich sogqr Kontakt mit dem Entwickler, wurde nur über Keymailer vergeben). Das heißt, ich kann nur mein Youtube, Twitch und Twitter in die Waagschale werfen. Das reicht manchmal (sei es über Keymailer oder direkt), ûber Keymailer aber fast nie. Also, like, follow, subscribe ;) Und watch :D Ah und Kommi. Danke :D ;)
Ich habs gebackt, allerdings für die Switch, da muss ich noch a weng warten auf meinen Key. ;)
Key-Seller waren mir schon immer suspekt. Kommt natürlich gut an, wenn man ein paar Euro weniger zahlt. Ich zahle lieber ein paar Euro mehr und kaufe es direkt oder in Retai, sofern vorhanden.
Das ist sehr löblich. Cowcat weist in dem Twitter-Thread auch noch einmal darauf hin, dass die Indie-Entwickler so gut wie immer leer ausgehen, wenn ihr auf Key-Reseller-Seiten einkauft.
Es kommt darauf an, wo man kauft. Auf lizensierten Seiten wie HumbleBundle, GamesPlanet oder GreenManGaming gibt es Keys direkt vom Entwickler (die man teilweise nicht mal sieht, sondern per Account-Verknüpfung direkt freigeschaltet werden), da sollten sie auch was abbekommen. Wieviel würde mich aber auch interessieren, Valve nimmt ja auch die 30% wie Nintendo Anno Dazumal. Die sind meist auch nicht so viel billiger als auf Steam oder anderen Client direkt.
Anders sieht es bei Marktplätzen aus, G2A und Kinguin dürften die bekanntesten sein. Dort kann Hinz und Kunz verkaufen, ist wie ebay (die auch ein großer "Key-Seller" sein dürfte, da findet man zumindest so gut wie alles). Und die Keys von dort sind ziemlich sicher "vom Laster gefallen" und in den wenigsten Fällen legal. Ich hab mal einen Artikel ich glaube bei Polygon gelesen, was da für eine System teils dahinter steckt. Da wurden TF2-Hüte gegen CS:GO-Kisten-Keys gegen Spiele-Keys getauscht bis wieder echtes Geld dabei rauskam. Ist aber schon einige Jahre her, das System dürfte sich angepasst haben, vor allem "dank" Crypto-Währungen.
Danke, dass du das nochmal ausgeführt hast. Meine Aussage zielte tatsächlich auf die "Grauzonen"-Seiten ab, die du genannt hast und nicht auf Seiten wie HumbleBundle.
Zusätzlicher Hinweis: Die Moderatoren des subreddits "r/GameDeals" haben eine Whitelist von akzeptablen Online-Keysellern erstellt: https://rgamedeals.net/
Postings mit Angeboten von "grauen" marketplaces und anderen Betrügern werden konsequent von den Moderatoren gelöscht.
Ich halte mich von solchen Seiten und Anbietern auch fern, die aufgerufenen Preise sind da ja häufig schon ein Indikator, dass da nicht alles ganz sauber läuft.
Da bezahle ich auch lieber mehr und kaufe bei offiziellen und seriösen Händlern. Nur dem Kauf im stationären Einzelhandel habe ich abgeschworen - die Spielepackungen nehmen mir zu viel Platz weg auf längere Sicht.
Ja, Retail stirbt auch langsam bei mir aus. Weniger wegen dem Platz, sondern weil du da drin eh nichts und nur noch einen Key findest. Ergo, der komplette Download sowieso gemacht werden muß. Da auch unsere Straße mittlerweile im 21. Jahrhundert angekommen ist, ist es auch nicht mehr so schmerzhaft, gegenüber 2-3 Nächte den PC für den Download durchlaufen lassen zu müssen und für den Day1-Patch nochmal eine Nacht ;).
Ja, so ein Erlebnis mit einer "leeren" Packung (abgesehen von dem Zettel mit dem Download-Code) hat mir vor einigen Jahren den letzten Schubs gegeben, um fast nur noch digital zu kaufen.
Früher™ mochte ich den physischen Kauf sehr gerne, als es noch schön gestaltete Spielepackungen und Handbücher gab. Das ist ja aber mittlerweile die Ausnahme - und wenn dann nicht mal mehr ein Speichermedium drin ist, machen mich die Plastikpackung überhaupt nicht mehr an. :)
Bei PC sehe ich tatsächlich keinen Grund mehr für Retail. Bei Konsolen hängt es vom Preis ab. Elden Ring 1 Monat nach Release habe ich digital gekauft, weil gut 20 Euro günstiger als Retail. Death Stranding dagegen lieber Retail, weil 20 Euro für den DC günstiger waren als alles was es digital gab. Generell müsste der Preis bei mir schon gut 10 Euro günstiger sein, damit ich digital statt retail nehme. Ich habe lieber was Physisches für mein Geld. Und so tiny ist meine Wohnsituation nun auch nicht, dass mich das in Platzprobleme brächte. Kommt eh nur 3-4 Mal im Jahr vor, denn das meiste deckt heute der Gamepass ab.
Bei der Mediamarkt/Saturn-Gamescom-Aktion letzte Woche habe ich doch noch einmal zugeschlagen und die sehr günstigen Retailversionen von Deathloop und Elex 2 gekauft. Und da war tatsächlich jeweils noch eine DVD zusätzlich zum Steam-Code dabei. Allerdings habe ich die Installation dann wieder per Internet durchgeführt, vom DVD-Laufwerk auslesen hätte länger gedauert.
Mein letztes PC-Retailspiel war Guardians of the Galaxy, da war eine Disc in der Packung mit einem Installer, allerdings war nur ein Teil der Daten auf der Disc und der Rest wurde über Steam runtergeladen. Am PC haben sich BluRay-Laufwerke ja nie durchgesetzt und mehrere Discs wären vermutlich zu teuer. Und auf eine DVD passt es eben nicht...
Ich denke auch dass der Preis der beste Indikator ist. Meistens kaufe ich physisch, da hab ich das Problem nicht. Aber wenn es mal etwas nur Digital gibt, kaufe ich meistens bei Steam oder GoG.
Das stimmt, bei physischen Versionen besteht die Gefahr nicht so. Ich würde ja auch wieder mehr physisch kaufen, wenn das nicht meist so lieblos gestaltet wäre - z.B. die Packung ohne Disc, siehe oben. :)
Das finde ich leider auch total schrecklich. Mittlerweile sind ja selbst die völlig überteuerten CEs meistens liebloser Rotz. Ich merke das halt dadurch, dass ich einfach deutlich weniger Spiele kaufe. Hab aber auch noch genug auf Vorrat :)
Coole Aktion von ihm, muss ich sagen.
Es müsste für Steam doch ein leichtes sein, dass nur Leute eine Review schreiben können, die das Spiel auch besitzen oder?
Das ist auch so, allerdings gilt diese Regel (derzeit) nicht für Steam-Kuratoren.