Bethesdas Fallout 3 ist zweifellos einer der Toptitel des vergangenen Jahres mit einer großen Fangemeinde. Von dem Kuchen würde sich Interplay, wo die Marke ursprünglich entwickelt wurde, ebenfalls gerne eine Scheibe abschneiden. Dafür hatte man sich 2007, vor dem Verkauf der Namensrechte an Bethesda, extra eine Klausel einbauen lassen, der Interplay exklusiv dazu berechtigt, ein Fallout-MMO zu entwickeln. Für die Umsetzung ließ sich Interplay auf einen strengen Zeitrahmen ein. Unter anderem musste Interplay bis zum 4. April 30 Millionen US-Dollar zur Finanzierung des Projektes vorweisen und mit der Produktion im vollen Umfang beginnen. Bethesda bestreitet nun, daß Interplay die Auflagen erfüllt hat. Das geht aus Interplays regelmäßigen Bericht für die amerikanische Börsenaufsicht hervor.
Interplay hat kürzlich erfahren, daß Bethesdas Softworks, LLC beabsichtigt, die Lizenzvereinbarung zwischen Bethesda und Interplay aufzuheben, die am 4. April 2007 in Bezug auf die Entwicklung eines Fallout MMOG getroffen wurde.
An anderer Stelle des Berichts räumt man zudem ein:
Möglicherweise werden wir nicht erfolgreich in der Lage sein, ein Fallout-MMOG zu entwickeln.
In der Spielebranche ist das traditionsreiche Entwicklerhaus mittlerweile zu einem Zombie geworden. Trotz erfolgreicher Titel wie Baldur's Gate und Icewind Dale konnte der Publisher den Niedergang nicht aufhalten und meldete Anfang 2004 Insolvenz an. Seitdem hält man sich lediglich noch mit dem Verkauf des hauseigenen Tafelsilbers über Wasser. Großes Ziel war dabei stets die Entwicklung des Fallout-MMO. Alteingesessene Fans der Serie sehen dem Projekt jedoch mit sehr gemischten Gefühlen entgegen, da sich Interplay bereits vor der Insolvenz der Tradition der Serie wenig verbunden fühlte und versuchte, möglichst viel Kapital daraus zu schlagen. Diese Befürchtung könnte auch Bethesda haben, die auch zukünftig mit neuen Fallout-Titeln planen dürften. Ein halbgares MMO-Produkt könnte dem guten Ruf der Serie dabei möglicherweise großen Schaden zufügen.
Schade...