Alle Facetten des Geheimtipps

Mount & Blade User-Artikel

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Wer kennt es nicht: Kaum werden wir auf die Suche nach Vieh geschickt, hat entweder niemand welches oder wir laufen örtlichen Wucherern über den Weg.

Quests, Turniere und Gefährten

Wer nach einigem Blutvergießen (vornehmlich das Eigene) beschließt zunächst ein paar Stufen aufzusteigen indem er Quests löst und sich auf zur nächsten Burg macht, wird mit ziemlicher Sicherheit eines erleben: Der ansässige Lord bittet euch um einen Botengang; ergo: laufe von A nach B und zurück. Das mag einmal ganz lustig sein, aber dieser Quest wiederholt sich ständig. Bei einem anderen Quest wird euch aufgetragen die Steuern in einer bestimmten Stadt, Dorf oder Burg einzutreiben. Dabei ist es auch egal ob man selbst bereits ein angesehener Lord und Burgbesitzer oder aber der letzte Hinterwelter ist, wer auch immer vorbeikommt, dem wird munter das Kassenbuch überreicht. Ein kleines Beispiel:

Der Lord gibt uns (rechts) vertrauensvoll den Auftrag die Steuern einzutreiben. Kann er uns wirklich trauen?

Alle die sich einmal vernünftig ausrüsten wollen können die Steuern eintreiben und dann einfach behalten. Der NPC fällt dann zwar solange als Questgeber aus, bis ihr ihm das Geld bringt. Dies könnt ihr später relativ leicht machen, da ihr dann in größeren Schlachten kämpft und entsprechend mehr erbeutet. Neben diesen Quests gibt es noch ein paar andere, die sich aber mit "töte, bringe, bilde aus, nimm gefangen" abhandeln lassen. Eine Warnung noch an diejenigen unter euch, die hoffnungsvoll einen Auftrag in einem Dorf annehmen, der beinhaltet, Vieh zu ihnen zu bringen, dafür gibt es folgende Gründe:
  • Die Steuerung der Tiere ist grauenhaft
  • Wenn es überhaupt welche zu kaufen gibt sind sie entweder...
  • zu teuer oder
  • zu wenige
Im Ernst, tut euch diesen Quest bloß nicht an, denn bei Nichterfüllen verschlechtert sich eure Beziehung zu dem entsprechenden Dorf. Je besser eure Beziehung zu einem Dorf ist desto günstiger könnt ihr dort einkaufen und desto mehr Soldaten könnt ihr rekrutieren. Auch zu Städten und zu Lords habt ihr eine Beziehung. Ist eure Beziehung zu einem Lord einer feindlichen Fraktion sehr gut, so müsst ihr nicht gegen ihn kämpfen. In Städten erhaltet ihr bessere Preise für eure Waren und kauft günstiger ein.

Eine weitere Möglichkeit in Mount and Blade zu Geld zu kommen, ist die Teilnahme an Turnieren. Dabei kämpft ihr in mehreren Runden mit eurem Team oder allein gegen andere Team(s). Jede Runde dürft ihr auf euch selbst Wetten abschließen und damit euer Preisgeld im Falle eines Sieges in die Höhe treiben. Gekämpft wird mit ausgewürfelten Holzwaffen. Dadurch ist es häufig Glück ein Turnier zu gewinnen: Als Infanterist mit Wurfspeeren ist man zum Beispiel einem Reiter mit Zweihänder schlichtweg unterlegen (es sei denn ihr versteht wirklich gut damit umzugehen). Wie man das deutlich besser umsetzen kann, werden wir in dem Abschnitt über Mount and Blade Modifikationen behandeln.

Die Gefährten: treu und unkaputtbar.
Ein weiteres Feature sind die Gefährten, die man im Verlauf des Spiels um sich versammeln kann. Diese warten in Tavernen auf ihre Rekrutierung. Einige Recken verlangen einen Obolus, andere treten einfach so bei. Der Vorteil gegenüber regulären Truppen ist, dass eure Gefährten auf dem Schlachtfeld nicht sterben können sondern nur das Bewusstsein verlieren. Zudem lassen sie sich mit besserer Ausrüstung versehen und sie steigen im Level auf, sodass ihr ihnen manuell Fähigkeiten zuweisen könnt. Es ist sinnvoll sich für bestimmte Bereiche (z.B. Wundheilung) einen Spezialisten heranzuziehen, der dann so geskillt wird, dass er den Bereich für den ganzen Trupp übernimmt. Das kann man für alle Truppfähigkeiten machen, sodass man mit seinem Hauptcharakter genug freie Punkte hat, um zum Beispiel Kampftalente auszubauen. Wer nun allerdings denkt, dass er einfach eine riesige Schar an Gefährten hinter sich versammeln und damit Calradia erobern kann, der irrt. Ab einer gewissen Anzahl kommt es zu Streitigkeiten innerhalb der Gruppe; schlussendlich werden euch dann nach und nach Gefährten verlassen. Auch euer Führungsstil beeinflusst die Zufriedenheit eurer Begleiter; wer metzelnd durch Dörfer pirscht wird die friedlichen Charaktere verärgern. Man sollte sich also gut überlegen, was man mit wem machen kann. Nach Möglichkeit sollten alle Begleiter mit Pferden ausgestattet werden, denn dadurch werden sie um ein vielfaches effektiver.

Das Rückgrat einer Armee: Die Soldaten

Über kurz oder lang werdet ihr ohne eine Armee, sprich Soldaten, nicht mehr weiterkommen. Spätestens dann, wenn ihr in die Konflikte der Fraktionen eingreift, braucht ihr Truppen um euch mit feindlichen Lords messen zu können. Die Mannen, die euch in den Krieg folgen, rekrutiert ihr in Dörfern; in Tavernen lassen sich auch Söldner anheuern, diese sind aber im Vergleich zu teuer im Unterhalt. Zu Anfang sind eure Rekruten noch halbe Bauern. Mit der Zeit steigen sie jedoch im Rang auf und werden immer stärker. Ihr könnt dabei grob bestimmen in welche Richtung sich jeder einzelne Soldat entwickeln soll (z.B. Nahkämpfer oder Bogenschütze). Mit wachsendem Rang steigen auch die Unterhaltskosten; könnt ihr den Sold nicht zahlen, werden eure Soldaten schnell unzufrieden und desertieren schlimmstenfalls. Zudem müsst ihr sie mit Nahrung versorgen; eine breite Auswahl an Nahrungsmitteln sowie gewonnene Schlachten steigern die Moral. Mit wachsender Truppgröße wird es auch immer teurer in Tavernen abzusteigen, dafür zahlt ihr dort auch nur halben Sold. Um schnell an erfahrene Truppen zu kommen solltet ihr einigen Gefährten die Ausbilder-Fertigkeit beibringen, es ist auch sinnvoll sie selbst zu lernen, da ihr vermutlich das höchste Level innehabt und somit die meisten Soldaten trainieren könnt. Bei wachsender Truppgröße drängt sich immer stärker die Frage nach der Finanzierung auf. Ab einer bestimmten Größe seid ihr dadurch quasi auf ständigem Kriegszug. Besonders rentabel ist dabei das Gefangennehmen von Feinden. Diese könnt ihr dann als Sklaven verkaufen oder bei einem Lösegeldvermittler verschachern. Ansprechpartner findet ihr in den Tavernen Calradias. Mit F11 könnt ihr euren Soldaten den Befehl geben nur stumpfe Waffen einzusetzen. Stumpfe Waffen sind in der Schadensanzeige durch ein "b" gekennzeichnet und betäuben Gegner nur anstatt sie zu töten. Sollten einige eurer Recken jedoch keine solchen Waffen haben, so bleiben sie zurück. Infanteristen sind in der Haltung günstiger als Kavalleristen, jedoch auch schwächer, eine vernünftige Balance zu finden ist dabei wichtig. Die Größe eures Trupps ist beschränkt und kann durch die folgenden Dinge erhöht werden:
  • Charisma
  • Anführerschaft (auch wichtig um die Kosten in den Griff zu bekommen)
  • Ansehen (logisch: je besser euer Ruf desto mehr werden euch folgen)
Ansehen erlangt ihr zum Beispiel durch gewonnene Schlachten, je schlechter dabei die Chancen für euch standen desto mehr Punkte erhaltet ihr. An dieser Stelle könnt ihr euch eine Übersicht dazu ansehen.

Kämpfe, Waffen und Taktik

Die Schlachten sind atmosphärisch und mitreißend.
Kommen wir nun zum Herzstück von Mount and Blade: den Kämpfen. Wer sich das Video auf der ersten Seite angesehen hat, hat bereits einen recht guten Eindruck davon bekommen. Im Kern geht es bei den Schlachte darum mit mittelalterlichem Gerät alle Gegner auf dem Schlachtfeld zu töten. Ihr habt dabei die Wahl ob ihr beritten oder zu Fuß kämpft (sofern ihr ein Pferd habt). Es ist auch möglich während der Kämpfe abzusteigen und als Infanterist weiterzumachen. Eure Bewaffnung könnt ihr während der Schlacht wechseln, indem ihr zu eurer Truhe reitet. Wer noch kein Wappen hat wird sich dabei aber schwer tun, da sie recht klein ist und somit leicht übersehen wird. Wer ein eigenes Wappen hat findet sie wesentlich leichter, da dort ein Banner mit selbigem weht (Tipp: Wer am Anfang "Sohn eines verarmten Adeligen" eingestellt hat, hat von Haus aus ein Wappen und spart sich viel Frust.). Die Kampfsteuerung ist dabei gelungen und bleibt dem Prinzip "Leicht zu lernen, schwer zu meistern" treu. Das Spiel berücksichtigt bei euren Schlägen auch die Geschwindigkeit eures Alter-Egos, je schneller ihr seid desto mehr Schaden wird verursacht. Auch rudimentäre Befehle wie "Position halten" oder "Angreifen" lassen sich erteilen, somit hat man leichte Taktikelemente im Spiel, wer möchte kann aber auch darauf verzichten und sich ins Getümmel stürzen. Neben Standard-Gefechten auf offenem Feld gibt es natürlich auch noch Belagerungen, in denen ihr entweder eine Burg/Stadt verteidigt oder angreift; in beiden Fällen habt ihr keine Truhe, ihr müsst eure Waffen also sorgfältig wählen. Die Kämpfe sind dabei sehr atmosphärisch, das liegt zu einem großen Teil auch an den realistischen Schlachtgeräuschen (wer einen Speer zwischen die Rippen kriegt wird als Spieler mitleiden). Die Kampfschwierigkeit dürft ihr in den Optionen feinjustieren.Sofern man ein Wappen sein eigen nennt, prangt es auf dem eigenen Schild ebenso wie auf denen der eigenen Soldaten; ein trivialer Effekt der jedoch ungeheuer motiviert. Wird ein Kampf gewonnen, so jubeln eure Soldaten und reißen dabei ihre Waffen hoch. All das zusammen, machen die Kämpfe zu einem dichten, stimmigen Erlebnis, die für viele (!) Stunden motivieren. Eben dieses Element macht aus Mount and Blade einen Ausnahmetitel, vergleichbares sucht man im Genre vergebens.

Jamison Wolf 19 Megatalent - P - 14085 - 23. März 2010 - 21:48 #

Das + Sword of Damocles Mod, GFX&SFX Mod + Battleresizer = Epic!
Vielleicht macht ja Steam bald wieder ein Weekend-Deal damit.

Xzyzx 13 Koop-Gamer - 1301 - 24. März 2010 - 0:20 #

Schöner und informativer Artikel, habe direkt wieder Lust auf M&B bekommen ;-)

Anonymous (unregistriert) 20. Mai 2010 - 18:28 #

kannst du mir deine serien nummer geben wen du nicht mehr spielst

Jörg Langer Chefredakteur - P - 470358 - 24. März 2010 - 1:03 #

Ich hoffe ja auf Warband demnächst -- der Multiplayer-Part interessiert mich gar nicht, aber wenn man jetzt solo bis zum König spielen kann, eine bessere Grafik bekommt und hoffentlich auch sonst noch ein paar Neuerungen...

Olphas 26 Spiele-Kenner - - 66920 - 24. März 2010 - 8:35 #

Hut ab für diesen Riesenartikel! Wird wohl Zeit, dass ich endlich mal die Demo ausprobiere. Ist die denn umfassend genug, dass man einen groben Eindruck bekommen kann, ob einem das Spiel gefällt?
Mount&Blade ist nach allem, was ich bisher gelesen habe, so ein Spiel, das ich entweder nach kurzer Zeit wieder aufhöre oder wochenlang nichts anderes mehr spiele. Ich kann es wirklich überhaupt nicht einschätzen.

Jamison Wolf 19 Megatalent - P - 14085 - 24. März 2010 - 12:32 #

Zumindest bekommt man einen guten Überblick über die Steuerung und das Allgemeine geschehen. Du solltest dem Titel aber wirklich etwas Zeit einräumen, die ersten 30 Minuten könnten Negativ aufstossen - ab dann gehts steil Bergauf und die n#chsten 40-100 Stunden bist du verplant. Wenn das ganze mit Mod's aufgemoDzt wird, wird es auch gleich noch viel besser.

Wer es schräg mag, kann sogar eine Voll-Umbau geniessen und im Star Wars Universum rumhuschen - but, thats for hardcore fans only. ;)

Eisbaer 06 Bewerter - 57 - 24. März 2010 - 13:30 #

Korrigiert mich, aber betreff kostenlosem Anspielen lese ich auf der offiziellen Seite folgendes:

Description : This is the full install of Mount&Blade version 1.011. Requires a valid serial code to enable your character to progress past lvl 7.

Siehe auf Seite: http://www.mountfanblade.com/index.php?cat=patches

Seh ich das richtig, dass man das Spiel bis lvl 7 gratis (= als Demo) spielen kann? Das ist doch mehr als ne halbe Stunde, nicht oder?

Zille 21 AAA-Gamer - - 26496 - 24. März 2010 - 14:26 #

Jepp, das stimmt. Ausprobieren!

Rechen 19 Megatalent - 16112 - 24. März 2010 - 15:18 #

für den artikel hab ich die star wars mod sehr lange gespielt und meiner meinung nach ist sie nicht nur für hardcore fans. in der aktuellen version (0.9.0) ist sie grossartig. die neuen elemente sind auch richtig toll (ausgebaute planeten (sprich: lehen)) verwaltung, machen jede menge spass. vielleicht hast du ja eine frühere version gespielt? wenn ja, solltest du dir unbedingt die aktuelle anschauen. :)

Jamison Wolf 19 Megatalent - P - 14085 - 24. März 2010 - 15:26 #

Fein, als alter Star Wars Fan, werd ich das mal tun. Nen Star Trek Mod, wäre ja auch was feines. ;)

Zur Zeit allerdings muss ich erstmal die "Römer" in Sword of Damocles aufmischen die ins Land eingefallen sind... Pöhse Centurions.

Olphas 26 Spiele-Kenner - - 66920 - 24. März 2010 - 19:50 #

Prima, dann werd ich mich mal ein wenig in der Demo umschauen. Grundsätzlich klingt das Spiel nämlich wirklich faszinierend für mich.

Rechen 19 Megatalent - 16112 - 24. März 2010 - 20:21 #

lass dich einfach am anfang nicht entmutigen ;)

bsinned 17 Shapeshifter - 8200 - 24. März 2010 - 12:06 #

Respekt! Da steckt eine Menge Arbeit drin.

General_Kolenga 15 Kenner - 2869 - 24. März 2010 - 18:01 #

Toller Artikel!
Kleiner Tipp: Man kann in Schlachten auch einfach auf das Pferd eine sgefallenen Soldaten aufsteigen, das ist vor allem in Turnieren der Schlüssel zum Sieg! ;)

breedmaster 14 Komm-Experte - 1927 - 24. März 2010 - 20:24 #

Auch von mir Lob! Mich begeistert Mount&Blade auch sehr, wobei ich nach unzähligen Stunden in den letzten Tagen mal ne Pause gemacht habe. Dennoch geht das Konzept für mich auf. M&B ist einfach ein pures Rollenspiel archaisch, minimalistisch und ohne Story. Dennoch genieße ich den enormen Freiraum.

Truffe 17 Shapeshifter - - 6729 - 18. April 2010 - 15:34 #

Es gibt den (1257 AD) Mod auch in Deutsch.
So wie es einen Mod gibt bei den man ein eigenes Königreich gründen kann der Mod wird Raubritter Calradias genant.

http://forums.taleworlds.com/index.php?topic=60276.0

Anonymous (unregistriert) 20. Mai 2010 - 18:27 #

Ich habe die serien nummer nicht mit gekrigt was soll ich machen

Rechen 19 Megatalent - 16112 - 21. Mai 2010 - 15:19 #

hast du es im laden oder als download gekauft? bei der ladenfassung befindet sich der Aktivierungschlüssel, auf der rückseite des Handbuches.

Karsten Bunge (unregistriert) 30. Januar 2013 - 5:40 #

Auch von mir ein DICKES Lob für diesen Bericht!

Habe aba noch etwas zum "Char-Import" hinzuzufügen:
so, wie es scheint, wird, neben den Talenten & dem Geld, auch noch der Ruf, den man mit dem exportierten / importierten Char hat, übernommen.

Kleine Erklärung dazu:
Habe ein neues Spiel begonnen und meinen alten Char importiert.
Spreche ich jetzt (im neuen Spiel NATÜRLICH (noch) fremde) Fürsten an, meinen sie, "schon viel von mir und meinen Taten gehört zu haben".

Hoffe, ich habe es einigermaßen verständlich erklärt ;)

Karsten Bunge (unregistriert) 30. Januar 2013 - 5:57 #

Ach ja ... fast vergessen:

Durch den importierten Char wird mir auch schon Vasallentum angeboten ... obwohl ich noch kaum was gemacht habe ... das meinte ich mit dem Ruf, der scheinbar ebenfalls übernommen wird :)