E-Sport: Familienministerium bremst Gemeinnützigkeit aus

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Gucky 78895 EXP - 27 Spiele-Experte,R12,S5,A10,J10
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10. März 2024 - 10:15 — vor 6 Wochen zuletzt aktualisiert
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Im Koalitionsvertrag der deutschen Ampel-Regierung war die Gemeinnützigkeit im E-Sport verankert und auf der letztjährigen gamescom in Köln machte der Generalsekretär der FDP, Bijan Djir-Sarai, den Gamern noch Hoffnung:

So wie mir die Fachpolitiker berichten, ist das jetzt schon sehr konkret auf dem Papier. Ich gehe davon aus, dass das noch in diesem Jahr finalisiert wird.

Da wir uns mittlerweile im März 2024 befinden, hat game – Der Verband der deutschen Games-Branche eine Presseanfrage an das Bundesfamilienministerium gestellt und dabei eine eher ablehnende Antwort erhalten:

Damit eine Tätigkeit als gemeinnützig anerkannt werden kann, muss sie gemäß § 52 Absatz 1 Satz 1 und 2 Abgabenordnung (AO) die Allgemeinheit fördern. Dieser Grundsatz der Förderung der Allgemeinheit hat beim E-Sport nach Einschätzung aller betroffenen Ressorts einschränkende Wirkung. Das bedeutet zum Beispiel, dass Spiele, bei denen das Töten von Menschen realitätsnah simuliert wird, mit dem Grundsatz der Förderung der Allgemeinheit nicht vereinbar sind. Ebenso wenig ist das Spielen von Online-Glücksspiel mit diesem Grundsatz vereinbar. Weiterhin ist es mit dem Grundsatz der Förderung der Allgemeinheit beispielsweise nicht vereinbar, wenn in einem Spiel der Einsatz von Geld über den Erwerb des Spiels hinaus wettbewerbsrelevante Vorteile verschafft. Für die Frage der Förderung der Allgemeinheit sind insbesondere die Vorgaben des Jugendschutzgesetzes, insb. § 10a und § 10b JuSchG, relevant.

Zusammengefasst bedeutet diese Aussage, dass die Nachspielbarkeit realistischer Tötungen, glücksspielnahe Mechanismen und erkaufbare Vorteile wie beispielsweise Loot-Boxen, die politisch eigentlich vereinbarte Anerkennung der Gemeinnützigkeit des E-Sports in Deutschland derzeit noch in Frage stellen.

Gucky 27 Spiele-Experte - - 78895 - 10. März 2024 - 10:18 #

Interessant in dem Zusammenhang sind die Ausführungen von Dr. Oiver Daum, Fachanwalt für IT-Recht und spezialisiert auf den E-Sport, da Gemeinnützigkeit nicht nur Vorteile, sondern auch Nachteile bringen kann: https://e-sportanwalt.de/lohnt-die-gemeinnuetzigkeit-im-e-sport/

Vampiro Freier Redakteur - - 121946 - 10. März 2024 - 10:24 #

Geiler Koalitionsvertrag. Hauptsache, die bitteren Pillen werden irgendwie durchgeprügelt ohne Sinn und Verstand, sondern nur mit verblendeter Ideologie.

Davon abgesehen ist mir auch nicht klar, wieso eSport gemeinnützig sein sollte. Unabhängig vom simulierten Töten (Schützenvereine sind ja auch kein Problem).

Olipool 19 Megatalent - P - 13530 - 10. März 2024 - 10:38 #

Naja genau wie Sportvereine auch gemeinnützig sind. Es geht ja beim eSport nicht drum, dass Kinder zuhause CS spielen, es gibt durchaus Sportvereine, die eSport mit aufnehmen wollen oder aufgenommen haben und das durchaus gut funktioniert hat. Finde ich jetzt schade, eSport auf Killerspiele mal wieder zu reduzieren, dass es die Spiele auch gibt, ist ja unbestritten. Aber wie du schon schreibst, Schützenvereine (in der das Töten nicht mal simuliert ist!) könnten POTENZIELL auch auf Waldspaziergänger schießen, dass das nicht Teil der Gemeinnützigkeit wäre ist klar. Da kann man ja durchaus bei Spielen auch abgrenzen. Wird bei Landesmeisterschaften ja durchaus auch gemacht, das eben nur Fifa und Co. gespielt werden und eben kein CS.

Vampiro Freier Redakteur - - 121946 - 10. März 2024 - 10:54 #

Ich sehe jetzt keinen so großen Mehrwert (für die Gesellschaft) darin, eSport zu fördern. Egal was für Spiele. Klar, in Gaming-Häusern gibt es Fitnessgeräte. Und ja, man lernt Teamwork wenn man gemeinsam eine Bombe schnell platzieren will in CS. Und "kein Sport" ist auch kein Grund (--> Schach). Aber ich finde, wenn etwas von diesen Sportarten nicht förderwürdig ist, dann eSport. Vielmehr sollte man sich mal um den "richtigen" Sport kümmern, wenn ich mir anschaue, in was für einem erbärmlichen Zustand unsere Halle (wir müssen eine Schulsporthalle nutzen), nicht funktionierende Duschen, nur kaltes Wasser, Dreck ohne Ende obwohl angeblich geputzt wird (das erhöht die Verletzungsgefahr enorm), teils mehr schlecht als recht geflickte Löcher und Unebenheiten usw.

Ich glaube, die tollen Politiker nutzen jetzt einfach das Killerspiel-Argument um sich heimlich still und leise von ihrem "Versprechen" zu lösen. Von Politikern ist aber auch nichts anderes zu erwarten.

Gucky 27 Spiele-Experte - - 78895 - 10. März 2024 - 11:13 #

Einn schwieriges Thema: Schulsanierungen sind sehr teuer und lletztlich leiden Schulen unter dem Thema, dass sie unter kommunaler Trägerschaft sind, die dann wieder vom Land abhängig sind (Schulrecht ist Landesrecht) und das es noch das Bildungsministerium dess Bundes gibt. Es ist schwierig hier die unterschiedlichen Parteien, Ansichten, Prioritäten usw. unter einen Hut zu kriegen. Das schürt den Bau- und Reformbedarf, der daher nur schleppend vorankommt.

Vampiro Freier Redakteur - - 121946 - 10. März 2024 - 11:18 #

Richtig, das ist ein riesiges Problem. Zumal sie ja nichtmal nur das "Bauen" nicht hinkriegen, es scheitert schon am Reinigen.

Was du anreißt sind tiefgreifende, systemische Probleme (wer ist für was zuständig, was machen überhaupt die Politiker) und könnte man für so ziemlich alle Bereiche des Lebens durchgehen.

Es ist halt zum Beispiel auch absurd, dass die Kommungen für die Instandhaltung und den Ausbau von Schulgebäuden zuständig sind, weil gerade in den Armen Kommunen auch die Schulen ein deutlich förderwürdigeres Publikum haben, wo auch schneller mal was schmutzig wird oder kaputt geht. Und überhaupt sollte eine saubere Schultoilette nicht davon abhängen, in welcher Kommune man wohnt.

Gucky 27 Spiele-Experte - - 78895 - 10. März 2024 - 11:31 #

Meines Wissens ist jede Schule verpflichtet einen Reinigungsdienst zu beschäfigen, die ihre Arbeit, zumindest an den Schulen an denen ich bisher gearbeitet habe. auch gut erledigt haben. In armen Kommunen kann auch ein Problem sein, dass sie im Bereich von sogeannten Brennpunkten liegen, d.h. dort findet Erziehung im Elternhaus wenig oder gar nicht statt. Dann ist in sollchen Gebieen das Jugendamt überfordert, weil aufgrund der erhöhten Arbeitsbelastung und Problemlagen (es ist immer schwieriger Plätze für Inobhutnahmen zu finden bzw, überhaupt Heimerziehungsplätze) die Mitarbeiter kündigen und sich etwas anderes suchen. Dann sind wir wieder bei den gesellschaftlichen Anforderungen, denn wir Leben in einer Zeit in der Geld verdienen (Wohlstand), steigende Energie(kosten) zu Lasten der Kindererziehung geht. Dazu kommen Fakenews; es wird an Schulen, aber auch gesamtgesellschaftlich zu wenig gemacht, um den Unterschied zwischen Meinung und Fakt zu erklären oder Respekt, Moral und Tugend zzu vermitteln, Werte die durch die unkontrollierten Social-Media-Kanäle und ihren Algorithmen (alle geben mir recht ;)) immer mehr verloren gehen. Ein frustrierendes Thema...

Vampiro Freier Redakteur - - 121946 - 10. März 2024 - 11:40 #

Den gibt es auch. Der Reinigungsdienst arbeitet aber grottenschlecht, wir kriegen das ja abends mit. Oder sind nach einer angeblichen Grundreinigung in der Halle. Und das ist auch definitiv eher eine Brennpunktschule mit entsprechendem Publikum. Ein Elite-Gymnasium ist es nicht. Das trägt dann halt tendenziell auch zur Verschmutzung und Zerstörung bei.

Dafür wurde das Schulgebäude selbst saniert, der praktische Innenhof (auf dem man parken konnte) wurde rückgebaut. Stattdessen ist dort jetzt eine riesige Sandfläche mit ein paar Bänken. Wie dumm muss man sein, um den Platz vor einer Sporthalle mit SAND zu gestalten? Ich vermute man wollte irgendwelche ökologisch wertvollen Sickerflächen schaffen. Dass die Halle so nur noch mehr verdreckt und beim Spielbetrieb am Wochenende nicht mehr ausreichend Parkplätze zur Verfügung stehen, egal. Das ist einfach nur so dumm, da muss ich ganz schnell aufhören, dran zu denken.

Gucky 27 Spiele-Experte - - 78895 - 10. März 2024 - 11:47 #

Du könntest ja deine Kritik an den zuständigen Hausmeister, der normalerweise für die Kontrolle der Reinigungsdienste verantwortlich ist, anbringen. Notfalls Schulleitung oder Gemeinde, Stadt, VG, je nachdem wer zuständig ist. Meine Erfahrung ist die, dass geraade in den Bereichen versucht wird Geld zu sparen, d.h. den Anbieter zu nehmen der günstig ist mit ziemlich üblen Zeitvorgaben, so dass die Reinigungskräfte Probleme haben alles in der Zeit zu schaffen.

Vampiro Freier Redakteur - - 121946 - 10. März 2024 - 11:57 #

Leider ist der (neue) Hausmeister ein Teil des Problems und die Schulleitung hat keinen Bock auf die Nutzung der Halle durch Sportvereine, hat zB unseren Lagerraum weggenommen um dort Sachen für eine aktive Pause reinzustellen, die nie genutzt werden. Es gab auch schon zig, alle komplett fruchtlose, Gespräche (mit Stadt, Schulleitung, Hausmeister). Gereinigt werden muss abends, wie lange sie brauchen dürfen, weiß ich nicht. Mit weniger rumstehen und telefonieren ginge es aber vermutlich schneller ;)

Am Ende des Tages ist sich jeder selbst der nächste, spart wo er kann und der reine Nutzer (also Sportverein, auch mit Kindern) ist der große Verlierer.

Gucky 27 Spiele-Experte - - 78895 - 10. März 2024 - 12:05 #

Ich kann deinen Ärger verstehen.

Vampiro Freier Redakteur - - 121946 - 10. März 2024 - 12:08 #

Danke :) Es ist auch echt hart.

Es ist aber halt auch (Stadt) kein Geld da. Gleichzeitig wird nicht vorhandenes Geld verschwendet für zB Rückbau von Parkplätzen, Fahrradwege wo eh niemand fährt usw (ich tippe, weil das teils aus Fördertöpfen finanziert wird und man dann was gegen den Feinstaub macht, wobei die Messstationen direkt am Straßenrand stehen, anders als in so ziemlich vielen anderen europäuschen Ländern, wo sie gerne mal paar Meter entfernt und dann noch auf einem Dach stehen).

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36264 - 10. März 2024 - 11:21 #

Es gilt das Konnexitätsprinzip. Aufgaben- und Finanzverantwortung sollen in einer Hand liegen. Deswegen kann der Bund nicht die Schulsanierung in die eigenen Hände nehmen.

Gucky 27 Spiele-Experte - - 78895 - 10. März 2024 - 11:32 #

Genau.

Vampiro Freier Redakteur - - 121946 - 10. März 2024 - 11:40 #

Das stimmt grundsätzlich, er kann nur trotzdem Milliarden zahlen. Dafür wurde sogar das Grundgesetz geändert. Da hat man dann das Konnexitätsprinzip ausgehebelt.

Ich frage mich aber auch, warum Kommunen das Bürgergeld zahlen, dessen Höhe der Bund festlegt. Ausnahmen haben beim Konnexitätsprinzip keinen Ausnahmecharakter.

Lorin 17 Shapeshifter - P - 7498 - 11. März 2024 - 20:52 #

Auch wenn ich mich nicht am Politikerbashing beteiligen wollte hier nur mal zu deiner Info bzgl des Bürgergeldes.
Das Bürgergeld besteht aus 2 Teilen. Dem Regelsatz und den Kosten der Unterkunft. Nur die Kosten der Unterkunft werden direkt durch die Kommune gezahlt und die legt zB auch fest was eine "angemessene" Wohnung ist (anhand Mietspiegel usw) Konnexitätsprinzip ist gewahrt.
Die Kommune zahlt nicht den Regelsatz. Und damit darf und soll sie auch keinen Einfluss darauf haben. Mal von der grundsätzlichen Tatsache abgesehen, dass dieser der Existenzsicherung dienen soll, also dass entsprechende Bezieher nicht verhungern/verdursten müssen aber auch zB an der Gesellschaft teil haben können, und zB mal ins Kino gehen können und nicht nur daheim sitzen und trocken Brot fressen.

Vampiro Freier Redakteur - - 121946 - 11. März 2024 - 22:02 #

Vielen Dank für den richtigen Hinweis. Das Problem ist doch aber, das ein Großteil der Unterkunftskosten außerhalb der Hand der Kommune liegt (entweder komplett außerhalb oder teilweise außerhalb); zum Beispiel Sanierungszwang, Gebäudeenergiegesetz, indirekt auch sowas wie Abschaltung AKW (= mehr Strom aus Gas = Heizung teurer).

Außerdem steuert der Bund über den Regelsatz den Anreiz, nicht zu arbeiten.

Dass man als Bürgergeld-Empfänger auch mal ins Kino kann, ist gut. Das Bürgergeld (bzw. vorher Hartz IV) ist/war aber im Vergleich zu Bezügen zu hoch (Abstandsgebot). Dazu gibt es auch schon Rechtsprechung. Faktisch betroffen sind natürlich auch normale Arbeitnehmer. Ich kenne auch Leute, die im Außendienst Bürgergeld-Empfänger in einer ich sage mal Brennpunktstadt besuchen. Was ich mitbekomme, ist nicht so geil. Gleichzeitig leiden ehedem hart arbeitende Renter unter Altersarmut und stellen keine Anträge. Furchtbar.

Goremageddon 16 Übertalent - 4035 - 13. März 2024 - 1:06 #

"Außerdem steuert der Bund über den Regelsatz den Anreiz, nicht zu arbeiten."

Sehe ich etwas anders. Mmn. nach ist die Ausbeutung im Niedriglohnsektor der Anreiz Nummer 1, nicht zu arbeiten. Ich zumindest gönne jedem sein Bürgergeld und seine "Ruhe" der sich nicht ausnehmen lässt und würde keine Sekunde zögern es genauso zu handhaben.

Zudem entsprach Hartz 4 dem Existenzminimum. Aufgabe des Staates ist es u.A. dieses Existenzminimum im Blick zu behalten und Bedarfe den sich stetig verändernden Bedingungen anzupassen, was auch geschehen ist.

Das Existenzminimum für Bürgergeldempfänger sinkt nicht nur weil es Betriebe gibt die ihre Löhne unter bzw. extrem nah an dem aktuellen Existenzminimum halten.

Pomme 17 Shapeshifter - P - 8623 - 10. März 2024 - 11:59 #

Es geht ja nicht darum, ob eSport nun Sport ist oder nicht, sondern um die Vereine gemeinnützig sind. Völlig egal, ob sie virtuelle Bomben legen oder sonstwas machen. Menschen kommen zusammen, verbringen Zeit miteinander, entwickeln eine Gemeinschaft. Klingt für mich ausreichend gemeinnützig.

Bei mir in der Nähe - eben nachgeguckt - gibt es einen gemeinnützigen Verein, der Senior:innen zusammenbringt. Die wandern und spielen irgendwas zusammen. Ja. Gut. Ich sehe den Unterschied nicht, stärkt auch die Gemeinschaft.

Das Argument "Die Schulsporthalle ist kaputt" ist nur WhatAboutism. Auf der Straße vorm Haus habe ich Schlaglöcher, darum sollte man sich erstmal kümmern. Joa. Kann ich finden. Bringt aber nix zur Debatte.

Gucky 27 Spiele-Experte - - 78895 - 10. März 2024 - 12:04 #

Doch, die Debatte ist E-Sport Sport oder nicht ist schon wichtig. Aus einer der Quellen:

"Der Vorstoß des Familienministeriums zeigt stattdessen in eine Richtung, die sich an der E-Sport-Definition des International Olympic Comitee orientiert. Das IOC nutzt eigens entwickelte Gamesumsetzungen von echten Sportarten und will seinen E-Sport von etablierten Games und Ligen abgrenzen, die es als "E-Gaming" bezeichnet. Dafür war das Komitee in der Vergangenheit auf Kritik aus der Branche gestoßen."

Das bedeutet für mich, dass die Definition des IOC entgegen einer Einstufung zur Gemeinnützigkeit steht.

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45115 - 10. März 2024 - 10:42 #

Seit wann erkauft man sich im E-Sport mit Geld Vorteile für das eigene Team?

Vampiro Freier Redakteur - - 121946 - 10. März 2024 - 10:55 #

Wenn du dir bei Fifa nicht früh ein Team zusammenkaufst, qualifizierst du dich erst gar nicht für Wettbewerbe, weil du nicht mithalten kannst.

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45115 - 10. März 2024 - 17:45 #

Also wir sprechen hier von Echtgeld, ja?
Das finde ich ja ziemlich krass, ehrlich gesagt. Hätte schon erwartet, dass zumindest beim E-Sport solche Investitionen nicht geduldet werden, auch dann hätte ja jedes Team die gleichen Grundvoraussetzungen.

Vampiro Freier Redakteur - - 121946 - 10. März 2024 - 18:57 #

Ja, du musst dir als Pro-Spieler zum Start Kartenpakete (normal sind mehrere tausend Euro) kaufen, damit du halt eine Chance hast, dich für die Turniere zu qualifizieren. Wenn du mit einem schlechteren Team antrittst, hast du halt selbst gegen schlechtere Spieler einen schweren Stand und gegen gleichgute Spieler scheidest du, aufgrund des schlechteren Kaders (dein Stürmer trifft halt nicht, der vom Gegner schon), zu früh aus und sammelst nicht genug Punkte.

Du kannst als richtig guter Spieler schon erfolgreich mitspielen, für die Turnierqualifikationen wird es aber im Normalfall nie reichen.

Bei Fifa ist es so, dass du dich über die Weekend League für die Turniere qualifizieren kannst. Und bei der Weekend League zählt deine Ausgabefreude.

Baumkuchen 18 Doppel-Voter - 11372 - 11. März 2024 - 20:16 #

Klingt dann für mich dann aber wirklich nicht so, als müsse man am Thema Monetarisierung/Lootboxen und eben auch am Jugendschutz wirklich noch einiges nachhaken und nacharbeiten, bevor man Esports eine Gemeinnützigkeit aussprechen kann.

Frage mich sowieso, von wem die Idee gekommen ist, sowas in den Koalitionsvertrag hinein zu schreiben. Klingt für mich eigentlich nur nach starker Lobbyarbeit der GAME.

TheRaffer 23 Langzeituser - P - 40329 - 10. März 2024 - 10:48 #

Da ist jemand im Ministerium mal wieder gegen sein Brett vorm Kopf gelaufen. Wilde Mischung an Begründungen. Wüsste nicht, dass Online Casinos ESport sind.

Sokar 24 Trolljäger - - 48157 - 10. März 2024 - 11:08 #

Ich bin auch nicht zu 100% überzeugt das Gemeinnützigkeit das richtige für eSport ist, aber eher aus anderen Gründen. Man ist immer in Abhängigkeit von einer Firma, die das Spiel betreibt. Wer Fußball spielen will, braucht dafür nur einen Ball. Bei Videospielen geht das nicht, und man ist immer komplett von einer kommerziell orientierten Firma abhängig.
Das ganze klingt für mich auch immer ein wenig nach "wir wollen wie die anderen sein, indem wir genauso sind" - aber dabei wird vergessen, dass eSport (und im weiteren Sinne Videospiele) niemand anderen als Validierung brauchen, sondern genug eigenes zu bieten haben (ich schaue auf dich, Game "Awards").
Die Argumente hier scheinen in wieten Teilen noch aus der Killerspiel-Debatte zu stammen, nur jetzt mit Lootboxen. Und alle Videospiele mit eSport in einen Topf zu werfen. Ich sehe schon dass die Trennung schwierig ist und dass gerade das Argument mit den mittlerweile weit verbreiteten Jugendschutzarguementen, wobei das mittlerweile ernster genommen wird, z.b. hat EA FC24 eine deutlich höhere Alterseinstufung als Fifa. Dauert manchmal etwas, aber da gibt es Bewegung und Verbesserungen.

Dre 16 Übertalent - - 4130 - 10. März 2024 - 11:48 #

Ich kann die Begründung nachvollziehen.

Maestro84 19 Megatalent - - 18472 - 10. März 2024 - 12:24 #

Gerade beim Bereich mit Lootboxen gehe ich mit.

Weryx 19 Megatalent - 15440 - 10. März 2024 - 20:46 #

Soviel Games mit Lootboxen außerhalb des mobile Bereichs gibts nun nicht und welche die auch noch Spielentscheidend sind nochmal weniger (alle EA Sportspiele, dass wars)

Vampiro Freier Redakteur - - 121946 - 10. März 2024 - 22:19 #

Spielentscheidend sind sie nicht nur in EA-Sportspielen, sondern afaik auch bei Take-Two, also z.B. NBA 2k.

Ich glaube z.B. f2p-Spiele wie Genshin Impact nutzen auch spielrelevante Lootboxen.

joker0222 29 Meinungsführer - 114718 - 10. März 2024 - 14:33 #

Mir ist ehrlich gesagt auch völlig schleierhaft, was daran gemeinnützig sein sollte. Aber wir habens ja. Da kann man ja jeden Quatsch mit Steuergeldern fördern.

Labrador Nelson 31 Gamer-Veteran - P - 266977 - 10. März 2024 - 14:57 #

Im Bereich E-Sport ist die Frage nach Gemeinnützigkeit etwas komplizierter als bei sonstigen Vereinsstrukturen und ihrer Einschätzung. Aktuell sehe ich da auch keine Möglichkeit, E-Sports pauschal gemeinnützig zu machen aufgrund der Heterogenität der Produkte. Da ist neben der Politik, die klarere Vorgaben machen müsste, die Spielebranche mit Schuld dran, da keine Regulierung bezüglich Lootboxen, psychologische Suchtmechanismen, Mikrotranskationen, Pay to Win-Modelle, umfassender Jugenschutz, effektive Altersbeschränkungen und sonstige Glückspsielmechanismen in Selbstverpflichtung vorgenommen wurden. Da kann man nicht erwarten, dass ein Ministerium pauschal grünes Licht gibt. Das mit dem "Töten von Menschen" by the way ist natürlich riesiger Bullshit, hätten sie bei der Begründung auch echt weglassen können. Peinlich. Aber grundsätzlich stimme ich der vorläufigen Ablehnung zu, da zuerst ne Menge Hausaufgaben auf die Branche und die Politik zukommen, bis das ganze so in regulierter Form vorliegt, dass man da eine Gemeinnützigkeitsdiskussion beginnen kann. Grundsätzlich über Sinn und Unsinn von E-Sport als "gesellschaftsfördernd" zu reden, kann man natürlich, da dürften die Meinungen aber stark auseinandergehen.

Desotho 18 Doppel-Voter - 9438 - 11. März 2024 - 19:54 #

Das ist wie mit Alkohol und Marihuana.
Alkohol ist gesund und ohne ihn würde sich in Bayern niemand vermehren.
Marihuana tötet unsere Kinder und läutet den Weltuntergangt ein.

Mitarbeit
— NameNoodlesLabrador Nelson
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