Das Teaserbild zeigt einen Screenshot aus der umstrittenen Multiplayer-Karte.
Diego Liatis, ein Spiel- und Map-Designer aus Montreal, arbeitete bisher mit Freunden an einer Multiplayer-Karte für den beliebten Online-Taktik-Shooter Counter-Strike Global Offensive (GG-Test: 8.0). Als das Projekt vor neun Monaten begann, fiel die Wahl für das Szenario auf die öffentliche U-Bahn-Station Berri-UQAM Metro Station in Montreal.
Nun könnte sich die Arbeit aber als vergebens herausstellen: Nachdem Liatis vor Kurzem bei der örtlichen Verkehrsgesellschaft Society in Motion zur Sicherheit anfragte, sein Werk veröffentlichen zu dürfen, staunte er nicht schlecht: Er erhielt eine Abmahnung, in der er dazu aufgefordert wurde, sein Vorhaben einzustellen oder 50.000 Dollar zuzüglich weiterer anfallender Anwaltskosten zu zahlen. Als Begründung führte die Gesellschaft an, dass sie ihre urheberrechtlich geschützte Marke nicht derart verwendet sehen will.
In Augen von Robert Trifts, Anwalt und Entwickler in Toronto, liegt zwar eine Verletzung der Eigentumsrechte an deren Marke vor, wenn Logos, Hausfarben und -schrift wiedererkannt werden können. Jedoch vermutet er dahinter andere Motive:
Diego verdient mit seiner Arbeit kein Geld. Kein Mensch in Montreal verliert dadurch in irgendeiner Form Geld. Worum geht’s hier also wirklich? … Mir scheint es so, als fürchte man eher politischen Gegenwind.
Diese These scheint auch folgender Punkt im Schreiben zu bekräftigen, in dem das Unternehmen außerdem Angst vor einer mögliche Panikreaktion unter den öffentlichen Verkehrsteilnehmern befürchtet, wenn die U-Bahn-Station in einem 3D-Shooter auftauchen würde.
Frédéric Denis, ein Mitarbeiter des Projekts, bezeichnet den Vorfall generell als „lächerlich“. Jedermann könne auch ohne Zugangsbeschränkungen diesen Platz aufsuchen. Er versteht nicht, warum es problematisch sei, einen öffentlichen Ort in einem Computerspiel nachzubauen.
Die Entwickler versuchen nun, sich mit Hilfe der Online-Community und den Medien Gehör zu verschaffen. Auch die Überlegung vor Gericht zu ziehen, schwebt ihnen vor. So oder so aber wird die Veröffentlichung der Karte noch etwas auf sich warten lassen.
soweit ist es leider schon mit der Angst vor Spielen in den Köpfen mancher Leute...
Ach, ich kann schon nachvollziehen, wenn die Betreiber das irgendwie uncool finden. Man könnnte und sollte da entspannter drauf reagieren aber gut. Mit ein paar Veränderungen im Details sollte die Map doch trotzdem spielbar sein. Logos raus, Schriftzüge raus. Stationen sehen ja eh alle gleich aus.
Sicherlich penibel, wie jemand sein Logo verwendet sehen möchte ist allerdings völlig nachvollziehbar.
Davon abgesehen: Hässliche Map ^^
Mein Gedanke, ziemlich langweilige, nicht schöne Map!
Ja, die Map wirkt wirklich künstlich und detailarm.
Sowas kloppe ich an einem gelangweiltem Wochenende zusammen .. :D
Gesichtspalme
Tja hätte er mal nachgefragt bevor mit der Map angefangen hat.Einer der einen Stand auf einen Wochenmarkt aufbaut hol sich die genehmigungen dafür doch auch nicht wenn der Stand schon aufgbaut ist,oder man stelle sich eine Romanverfilmung vor,zuerst dreht man den Film fertig und erst danach fragt man nach ob man diesen Roman verfilmen darf.Und jetzt hofft er auf einen "shitstorm" durch die Online-Community ,nur weil er vorher den fehler gemacht hat und erst nachgefragt hat nachdem alles fertig ist.Man hätte alles im Vorfeld abklären können,aber nö jetzt soll es die Community richten...
Die Palme ist an alle Beteiligten gerichtet. Zum einen, weil er halt vorher nachfragen konnte, zum anderen, weil die Reaktion überhöht ist.
Die Reaktion wäre überhöht,wenn er zusätzlich zur Abmahnug noch ein paar hundert Dollar zahlen sollte.
Warum die Abmahnung ist sowas von überhöht. Der Mann verdient damit kein Geld und soll, wenn er die Map veröffentlicht 50000$ Strafe und Anwaltskosten (die zusätzlichen x00$) zahlen.
Und wenn er sie nicht veröffentlicht, zahlt er nichts (So deute ich das jedenfalls anhand der News). Von daher ist es zumindest eine faire Aufforderung, die anhand der Summe schlicht deutlich macht, dass es ihnen nicht nicht egal wäre, wenn er es trotzdem täte.
Daran anhängend könnte man aufgrund der Formulierung hier
(ja, ich weiß, dass das nur der Newstext ist):
"Er erhielt eine Abmahnung, in der er dazu aufgefordert wurde, sein Vorhaben einzustellen"
auch durchaus darauf kommen, dass allein Hinweise auf die Weiterentwicklung der Map (ohne Veröffentlichung) gleich mit angeprangert werden. Mal schauen, wie das im Original formuliert ist, aber wäre dieser Gedanke wahr... mindblown :D
Ich kann den Betreiber durchaus verstehen.
Egal ob U-Bahnstation, Einkaufstempel, Kino, Schule oder Innenstadt. Man muss als Map keine realen Orte nachbauen, erst Recht nicht, wenn immer mal wieder jemand seine Fantasie in die Realität überträgt...
Sehe ich auch so. Überhaupt finde ich die Idee schon etwas geschmacklos. Warum nicht eine U-Bahn Station aus eigener Fantasie heraus kreieren?
Selbst dann werden doch Objekte aus der Realität verwendet, warum sollte das also weniger geschmacklos sein? Oder anders herum gefragt: warum ist die Idee geschmacklos?
Wer baut sich detailgetreue Kopien von Örtlichkeiten nach für Shooterspiele? Warum? Das zieht irgendwie die Realität in ein Fantasieuniversum und manch schwacher Geist könnte das falsch interpretieren. Ich bin begeisterter Fan der Serie, aber auf solchen Karten wollte ich persönlich nicht spielen, schon gar nicht, wenn ich den Bahnhof kennen würde. Wenn sowas abgenickt wird, werden am Ende noch Schauplätze von Tatorten reeller Massaker nachgebaut. Hier wird ganz klar eine Linie übertreten, die für gesund denkende Menschen tabu sein sollte.
Erst ware ich wie: O.o
Doch dann: trolled softly. :)
Weil Liberty City nicht New York heisst ist es also Okay?
Danke - genau meine Denke.
Dutzende von Action- und Katastrophen-Filmen zeigen schockierende Szenen in "vertrauten" Szenerien. James Bond sprengt sich regelmäßig durch bekannte Tunnel, Hafenanlagen, Märkte und Co. ... da freut sich der Bürgermeister noch über die tolle Publicity, die ihm das Filmteam beschert.
Aber bei einem Computerspiel hört der Spaß auf! Oder?
Gerade die großen Shootervertreter jüngerer Zeit stehen den Filmen in ihrer Verwendung bekannter Schauplätze doch in nichts mehr nach.
Riecht noch jemand die Doppelmoral? Der Mapper ist leider Opfer von Lokalpolitikern geworden.
Ganz genau! Wieder so ein Schmarrn.. beim Lesen der News konnte ich wieder nur den Kopf schütteln
Das stimmt natürlich. Wobei ich jedoch noch anmerken möchte, daß, wenn ein Film gedreht wird, nicht ein unerheblicher Betrag für die Drehgenehmigung quasi in die Stadtkasse gezahlt wird. Zudem müssen die Kosten für Absperrungen und Sicherheit zum Drehen etc. bezahlt werden, was für ein Videospiel komplett wegfällt. Das spielt auch eine entscheidende Rolle und dürfte den Bürgermeister nicht nur wegen der Publicity freuen.
Ich kann nicht nachvollziehen warum so was geschmacklos sein soll. Für mich ist das Kunst und zwar wesentliche bessere als Graffiti. Besser kann man einen Zeitpunkt eines Ortes doch gar nicht festhalten. Wesentlich besser als ein paar Fotos. Außerdem würde ich mich als Betreiber der U-Bahn über die Kostenlose Werbung freuen.
"Society in Motion. Zielsicher durch Montreal."
:o
"Für mich ist das Kunst und zwar wesentliche bessere als Graffiti."
Pahaha, ja genau. ^^
Ich kann den Betreiber vor dem Hintergrund der in den USA an der Tagesordnung befindlichen massiven Gewaltproblematik ebenfalls verstehen.
Aus Spielersicht: Allzu aufregend sieht die Karte außerdem auch nicht aus. Ich würde mich wundern, wenn der Kartenersteller tatsächlich 50000 Euro + Anwalts und Gerichtskosten riskiert und es zum Prozess kommen lässt. Ich sehe dafür zumindest keinen Grund, wofür sich das lohnen sollte.
Montreal ist aber Kanada :-P
ziemlich sicher sogar *ggg*
Solche News lassen mich doch immer wieder schmunzeln.
Eine U-Bahn-Station kann also eine Marke sein? Ich glaube die sollten noch mal genauer nachschauen was die als Marke eingetragen haben.