Nach der Ankündigung auf der diesjährigen Game Developers Conference (wir berichteten) ist es nun soweit: Das Unternehmen InstantAction ermöglicht es, Monkey Island SE als progressiven Download direkt im Browser zu spielen. Interessierte Spieler können den Titel mit einem Klick direkt starten und nach kurzer Zeit spielen, während im Hintergrund der Rest des Spiels geladen wird. Wie angekündigt kann der Titel 20 Minuten kostenlos angetestet werden, bevor man sich zum Kauf entscheiden muss. Nur die aktuelle Java-Version muss gegebenenfalls vor dem Spielstart installiert werden.
Tatsächlich hält der Ansatz zumindest in diesem Fall, was er verspricht. Selbst mit einer relativ langsamen DSL Verbindung (DSL 2000) konnte das Spiel nach etwa einminütigem Vorladen gestartet werden. Inhaltliche Unterschiede zur Steam-Variante sind allem Anschein nach nicht vorhanden. Die Hardware-Anforderungen sind nach wie vor sehr bescheiden und mit einem Druck auf ALT+Enter kann man jederzeit in den Vollbildmodus wechseln. Im Spiel selber kam es zumindest bei unserer schmalbrüstigen DSL-Verbindung gelegentlich zu kurzen Pausen bei der Anwahl von Dialogoptionen und zu spürbar längeren Wartezeiten beim Laden von neuen Bildschirmen. Abgesehen von einer Unterbrechung direkt nach dem Start hielten diese sich aber in erträglichen Grenzen. Der Titel kann direkt auf der Instantaction-Seite und als Anwendung auf Facebook gespielt werden. Zudem ist es möglich, ihn in jede beliebige Webseite einzubetten. Als Kaufoption steht derzeit nur Kreditkarte zur Verfügung.
Zumindest für Besitzer einer brauchbaren DSL-Verbindung stellt InstantAction hier also wirklich eine praktikable Alternative dar. Inwieweit dieses Prinzip wie versprochen auch bei anspruchsvolleren Titeln mit deutlich höherem Datenvolumen umsetzbar ist, bleibt jedoch vorerst abzuwarten. Schließlich stellt Monkey Island SE kaum höhere Ansprüche an den Rechner der Spieler als so manches kostenlos im Internet erhältliche Flash-Spielchen.
Auch ein interessanter Ansatz, PC-Spiele ohne jegliche Installation Gelegenheitsspielern schmackhaft zu machen: man kann sofort loslegen und während des Spielens wird im Hintergrund das restliche Spiel runtergeladen.
Im Gegensatz zu OnLive wird das Geschehen nicht als Videostream ständig heruntergeladen (mit all den Problemen wie Eingabeverzögerungen, begrenzte Bildschirmauflösung und Kompressionsartefakten), sondern ganz normal mit der eigenen CPU und Grafikkarte errechnet.
sicherlich eine schöne Sache so ein System. Aber auf der anderen Seite muss ich auch sagen: Warum nicht gleich eine installierbare 20min Demo ? Die sieht besser aus und ist performanter.
Was meinst du mit 'sieht besser aus'? Optisch gibt es imo keinen Unterschied zur Steam-Version, auch die Auflösung lässt sich einstellen und man kann jederzeit in den Vollbildmodus wechseln. Und die Performanz ist - jedenfalls meinem subjektiven Eindruck nach - auch nicht wesentlich schlechter.
Und schließlich geht es ja primär darum, einen so unkompliziert wie möglichen Weg zur digitalen Distribution anzubieten. Dass da ein 20-minütiger Einblick in die Vollversion geboten wird, ist eigentlich nur ein Nebeneffekt. Übrigens kein schlechter, zumal wenn man sieht, dass bei den Publishern die Neigung, kostenlose Demos anzubieten, derzeit offensichtlich deutlich sinkt.
Ich hatte es gestern mal getestet, in WinXP SP3 sowohl im Firefox als auch IE (jeweils neueste Version), neueste Java-Version ist auch installiert, aber es wollte nicht. Also Ziel der Vereinfachung mMn. verfehlt. Aber trotzdem 'ne nette Idee. Ich persönlich würde es niemals nutzen, weil ich keinen Grund sehe den Browser-Umweg zu gehen, aber für Casual-Gamer könnte es evtl. was sein.
Seltsam - bei mir lief es mit WinXP SP3 + Firefox völlig problemlos. Und ein 'Umweg' ist der Browser wohl für die wenigsten. Es geht doch gerade darum, auch bei komplexeren Spiele die Zugangsschwelle zu senken. Was imo ein Faktor ist, den man nicht unterschätzen sollte, nur weil er für die meisten auf Seiten wie Gamersglobal aktiven (PC) Gamer wenig relevant ist. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass ein Spiel wie MI-SE für manche potentiellen Kunden erst dadurch relevant wird, dass es direkt von einer Webseite oder in sozialen Netzwerken spielbar ist. Insofern würde ich dir im Fazit durchaus zustimmen.
Ja, ich meinte Umweg mehr im technischen Sinne, performance-mäßig muss das ja zwangsläufig schlechter sein, oder mit Einschränkungen leben, aber nicht wirklich ein Umweg für den User, denke mal fast jeder hat heutzutage permanent einen Browser geöffnet. Und genau, bei dem Rest sind wir uns ja einig.