Häresie-Feldzug von mrkhfloppy

Spiele-Check: WH40K - Chaos Gate - Daemonhunters (Konsolenversion)
Teil der Exklusiv-Serie Spiele-Check

XOne Xbox X PS4 PS5
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15. März 2024 - 13:00 — vor 4 Wochen zuletzt aktualisiert
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Mit Warhammer 40.000 - Chaos Gate - Daemonhunters erschien im Jahr 2022 eine Rundentaktikschlachtplatte nach der etablierten Firaxis-Xcom-Formel im beliebten 40K-Universum von Games Workshop. Unser GamersGlobal-Imperator und Chefstratege Jörg Langer zückte im damaligen Test die Acht-Punkte-Karte, kreidete dem Spiel aber auch einige Schwachstellen, etwa beim Missions-Design, der Lokalisation oder dem Fernkampf, an. Während am PC die Bolter ordentlich krachten, mussten Konsolen-Kommandeure bis vor kurzem auf eine Portierung des Spiels warten. Wie sich diese schlägt, erfahrt ihr im heutigen Spiele-Check.

Von Göttern und Gamepads
Nomen est omen – wenn der Warhammer-Elefant den Raum betritt, erwarten insbesondere die 40K-AnhängerInnen ein martialisches Porzellan-Rasseln ohne leise Zwischentöne. Und dieses mal macht bereits das Spielmenü keine Gefangenen. Jeder Tastendruck befeuert die Motoren im Inneren des Controllers und entfacht qua der Haptik bereits die Vorfreude auf die rund 50 Stunden umfassende Kampagne von Warhammer 40.000 - Chaos Gate - Daemonhunters. In dieser erbt ihr das Kommando über den stark beschädigten Ordenskreuzer „Edikt des Unheils“ samt waffenstarrender Besatzung, den Grey Knights.

Eigentlich wollt ihr das fliegende Äquivalent einer gotischen Kathedrale geradewegs in die nächste Werkstatt bringen, als eine mysteriöse Inquisitorin am Bord aufschlägt und das Quasi-Wrack per Notfallorder akquiriert. Die zwielichtige Dame vermutet den Chaosgott Nurgle hinter einer Reihe von Angriffen und möchte mit eurer Hilfe der Sache auf den Grund gehen. Gut vertonte, englische Dialoge und Zwischensequenzen bringen die Geschichte voran und versprühen sogar eine ungewohnte Prise Humor. Die bisweilen merkwürdige deutsche Lokalisation ist noch immer mit von der Partie, aber wie gehabt können die englischen Texte hier Abhilfe schaffen. Anders schaut es für Novizen im 40K-Universum aus. Daemonhunters wirft wild mit Begriffen und Namen der riesigen Warhammer-Lore um sich, erklärt sich aber nur selten. Leider gilt dies bisweilen auch für die Spielmechaniken.
Keine Rundentaktik ohne Overwatch-Modus.
Xcom in grimmig
Wer in den letzten Jahren einen der zahlreichen Xcom-Titel oder ein Lookalike gespielt hat, wird sich an Bord der „Edikt des Unheils“ schnell heimisch fühlen. Peu à peu repariert ihr eure fliegende Basis um neue Features und Boni freizuschalten. Zudem flickt ihr eure Mannschaft wieder zusammen, tüftelt an deren Ausrüstung und verteilt fleißig Erfahrungspunkte. Die bisweilen verschachtelte Menüsteuerung geht auch mit dem Controller ganz gut von der Hand, lediglich der Technologiebaum eurer Recken fühlt sich sperrig an. Ein Mauszeiger samt Text-Popups sorgt schneller für Klarheit.

Auf den rundenbasierten Schlachtfelderm schaut die Portierung ähnlich gelungen aus. Hier kommandiert ihr in der Regel vier stampfende Stahlkolosse mit menschlichen Kern im Kampf gegen eine quantitative Übermacht. Dabei gilt es die Aktionspunkte eurer Ultramarines unter Berücksichtigung von Deckungsmöglichkeiten und interaktiven Levelelementen clever in Bewegungen, Angriffe und Psi-Fähigkeiten zu investieren. Die Steuerung geht weitgehend in Ordnung und folgt den gängigen Konventionen. Löblich ist der Zoom auf die Texte der einzelnen Aktionen, sobald ihr mit den Schultertasten durch die einzelnen Optionen schaltet. Die restlichen Bildschirmtexte sind für die bequeme Rückenlage auf dem Sofa leider bisweilen etwas zu klein geraten, aber mit meiner heimischen 40-Zoll-Mattscheibe bin ich hier vielleicht auch nicht mehr adäquat aufgestellt. Abermals geht die Navigation hin zu den Charaktermenüs aller ProtagonistInnen auf dem Schlachtfeld etwas fummelig von der Hand, aber nur so können Informationen über deren Ausrüstung, Boni und Status gewonnen werden.

Technisch gibt sich Daemonhunters keine Blöße und ist noch immer gut anzuschauen. Auch in Sachen Akustik geht’s gewohnt sakral zur Sache; gleiches gilt natürlich auch für den 40K-Pathos der Sprecher. Dennoch fehlt mir stets die letzte Konsequenz in Sachen Stimmung. Der bunte Comic-Stil fällt von Weitem nicht weiter auf, in den Dialogszenen wirken mir die Gesichter dadurch aber zu soft und nehmen dem Ganzen etwas die Grimmigkeit. Auch könnten die Bolter spratziger klingen und wirken. Von deren mickriger Reichweite ganz zu schweigen. Auch der Soundtrack könnte noch eine Schippe mehr Dramatik vertragen. Das ist alles Jammern auf hohen Niveau, aber in einem Universum, in dem alle Regler für gewöhnlich auf Anschlag gestellt sind, fallen (mir) solche Kleinigkeiten auf.
Mächtiger Badabumm  Granaten zerbröseln Feind und Flora
Fazit
Mit der Konsolen-Version von Warhammer 40.000 - Chaos Gate - Daemonhunters können Sofastrategen dem Chaosgott Nurgle endlich zeigen, wo der Psi-Hammer hängt. Das Spiel geht auch im heimischen Wohnzimmer gut von der Hand, aber die Schriftgröße lässt euch bisweilen näher an den Fernseher rücken. Sind die wichtigsten Prinzipien einmal verinnerlicht, erwartet euch genau das, was man von einem 40K-Spiel erwartet. Jedoch mit kleinen Abstrichen in Sachen Power Fantasy. Der Gedanke, dass die Grey Knights eigentlich die Besten der Besten der Besten sind, drängte sich mir beim Spielen nicht auf. Weder mechanisch noch inszenatorisch. Dafür fehlt schlicht das letzte Quäntchen Wucht. Insgesamt ist und bleibt das Spiel dennoch eine Empfehlung.
  • Einzelspiel für PC, PS5 und Xbox Series X|S
  • Taktik-RPG
  • Für Fortgeschrittene und Profis
  • Erhältlich seit dem 20.2.2024 (Konsolenversion)
  • In einem Satz: Gute 40K-Rundentaktik für die Konsole

Video:

LRod 19 Megatalent - - 18651 - 15. März 2024 - 13:20 #

Das habe ich auf PC gerne durchgespielt. Seitdem sind ja einige kostenlose und zwei kostenpflichtige DLC dazugekommen. Bei dem Check bekomme ich nun glatt Lust auf einen zweiten Durchgang :)

Zille 21 AAA-Gamer - - 26490 - 15. März 2024 - 23:46 #

Ich spiele es gerade auf dem PC. In der nächsten DU-Galerie gibt's nen Beitrag.

Faerwynn 20 Gold-Gamer - P - 20292 - 16. März 2024 - 0:35 #

"Jedoch mit kleinen Abstrichen in Sachen Power Fantasy." Dieser Satz kein Verb :)

Schöner Check, ich kann die Sichtweise verstehen. Mir selbst hat es allerdings sehr gut gefallen, die Kritikpunkte hab ich gar nicht groß wahrgenommen. Eines der besten 40k-Spiele der letzten Jahre.

Deklest 13 Koop-Gamer - 1544 - 16. März 2024 - 20:53 #

Sehr schöner und lesenswerter Check. Bis ich mal ein X-Com Spiel mal angetestet habe, fällt das Spiel nur unter interessant, was es nicht alles gibt.

Tasmanius 21 AAA-Gamer - - 28840 - 17. März 2024 - 22:25 #

Ziemlich kurzer Titel für eine Warhammer 40k Versoftung.

RoT 21 AAA-Gamer - P - 26431 - 24. März 2024 - 1:24 #

Der Check taucht, so wie ich das sehe, nicht in der Übersicht auf!

Ganon 27 Spiele-Experte - - 83963 - 27. März 2024 - 10:54 #

Dieser Check und die nachfolgenden sind leider immer noch nicht in der Spielecheck-Übersicht oder der User-Box zu finden. :-(

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