Die neun Völker im Überblick, von oben links nach unten rechts:  Waldelfen, Orks, Menschen, Zwerge, Skaven, Echsenmenschen, Goblins, Chaos und Dunkelelfen (nur in der PC-Version enthalten).

Neun Mannschaften

In der Tabletop-Fassung stehen euch nach all den Jahren 21 Völker zur Auswahl – allerdings sind darunter teilweise auch Variationen wie Zwerge und Chaoszwerge. In der Xbox-360-Version sind von den 21 nur noch acht übrig, darunter Zwerge, Waldelfen, Goblins und Echsenmenschen. In der PC-Version sind es dank der nachgereichten Dunkelelfen mittlerweile neun. Warum diese in der Konsolenversion nicht dabei sind, ist uns ein Rätsel und ein klarer Minuspunkt. Die Wahl des Volkes ist aber auch bei nur acht keine einfache. Jedes Team ist anderes aufgebaut, hat unterschiedliche Stärken und Schwächen, und auch die Spielerpreise schwanken stark. Die Waldelfen trifft letzteres besonders hart, haben sie doch zu Beginn mitunter nicht einmal genug Geld für die Maximalbesetzung elf Spieler, Reservisten noch gar nicht eingerechnet. Im Gegenzug sind sie äußerst agil und können in einer Runde von einem Ende des Spielfelds zum anderen rennen – sollte ihnen zwischendurch nicht ein Zwerg seine Faust in den Bauch rammen.

Zwerge sind schwerfällig und ungeschickt und können von Glück reden, wenn sie es mit ihren dicken Watschen überhaupt schaffen, den Ball aufzuheben. Deshalb konzentrieren sie sich meist darauf, zuerst alle gegnerischen Spieler niederzuschlagen und sich dann erst um den Touchdown zu kümmern. Trotz aller Unterschiede sind die Völker untereinander sehr gut ausbalanciert. Keine Partei ist wirklich übermächtig und jeder Spieler muss seine Strategie immer wieder an den derzeitigen Gegner anpassen – was wiederrum zu einem schwankenden Schwierigkeitsgrad führt. Konnten wir im ersten Match mit unseren Echsenmenschen noch souverän 3:0 gegen die Waldelfen gewinnen, haben wir gegen die stämmigen Orks dank falscher Taktik kein Land gesehen...

Eine heikle Situation: Zwei Chaos-Spieler und zwei Echsenmenschen umzingeln den Ball. Schlechte Aussichten für das Chaosteam, den Ball in dieser Runde aufzunehmen und davonzutragen. (Xbox 360)

Erfahrene Spieler

Steht die Mannschaft, gilt es auf seine Mannen oder Frauen gut aufzupassen. Sie verdienen sich durch Touchdowns oder gelungene Pässe Starspielerpunkte. Hat ein Athlet genug beisammen, steigt er bis maximal Level 6 auf. Bei jedem Levelaufstieg dürft ihr ihm eine zusätzliche Fähigkeit verpassen oder ein Attribut steigern. Ein Blocker, der die Fähigkeit "Hart Bleiben" erlernt hat und so nicht mehr von euren Gegnern weggeschubst werden kann, ist beispielsweise an der Mittellinie unverzichtbar. Ein Blocker, der die Fähigkeit "Sichere Hände" besitzt, ist hingegen relativ nutzlos. Ihr müsst also schon überlegen, wie ihr eure Spieler spezialisiert.

Umso härter trifft es uns, wenn der Gegner einen kritischen Treffer landet oder in anderer Art und Weise Würfelglück beweist: Bewusstlosigkeit eines Stars für eine Runde oder gar der Ausfall für eine Halbzeit kann ein ganzes Spiel umdrehen. Schwer verletzte Spieler fallen für die restliche Partie aus, und sogar Todesfälle kommen vor. Da ist es praktisch, wenn ihr vor dem Spiel einen Teil eures hart verdienten Geldes in einen Heiler oder Wiederholungswurf investiert habt. Auch die Anzahl der eigenen Cheerleader und der eigene Fanfaktor haben teils großen Einfluss auf die Zufallsereignisse im Spiel. Und ja, der Schiri ist Bestechungen gegenüber sehr aufgeschlossen und verheimlicht dies keineswegs. Auch sündteure Spezialspieler wie der kettensägenschwingende Goblin oder die zwergische Donnerwalze stehen euch zur Verfügung – aber maximal nur eine Halbzeit. Spätestens dann wird er vom Schiri des Platzes verwiesen.

Unter Freunden

So gut die KI auch ihren Job im Einzelspielermodus macht, sein volles Potenzial entfaltet Blood Bowl im Mehrspielermodus. Zwei Trainer können sich entweder im Hotseat-Modus an einem PC oder einer Konsole messen, oder in das umfangreiche Onlineligensystem einsteigen. In letzterem kämpfen bis zu 60 Spieler mit ihren selbsterstellten Mannschaften um den ersten Platz am Ende der Saison. Die Regeln legt hier der Ersteller der Liga fest, die offizielle Hauptliga läuft jedoch im Klassik-Modus. Der Managementpart ist aber online auch im Blitz-Modus stark zusammengekürzt. Leider schauen Xbox-360-Besitzer ohne Xbox-Live-Gold-Mitgliedschaft in die Röhre; ihnen steht nur der Hotseat-Modus zur Verfügung. Und auch systemübergreifende Spiele sind nicht möglich. Auf dem PC dürft ihr euren Freunden zusätzlich im LAN zeigen, wie stark ein Chaos-Team mit einer 5.000er-Wertung wirklich ist.

Mit technischen Problemen wie Lags oder Verbindungsabbrüchen hatten wir auf beiden System nicht zu kämpfen. Die PC-Version lief in dieser Hinsicht zwar zu Beginn alles andere als rund -- siehe auch unsere Kommentare im Video --, eine Vielzahl an Patches hat die Situation jedoch mittlerweile wesentlich verbessert. Nur die Menüstruktur ist stellenweise immer noch sehr umständlich gelöst.

Wir haben zwar den Ball und freie Bahn zum Touchdown, aber nicht mehr genügend Aktionspunkte. (PC)